NENI München Eine magische Reise in den Orient
Das NENI München hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Ort des fröhlichen Zusammenkommens zu sein. Hier wird Essen nicht als tägliche Pflicht, sondern als ein Stück Lebensfreude gesehen. Das gemeinsame Speisen und Teilen soll verbinden, alle Sinne ansprechen und neue Freundschaften entstehen lassen. Wie die herzlichen Gastgeber das schaffen? Mit exotischen Zutaten und Gewürzen, mit der Leidenschaft für die Küchen fremder Länder und mit sympathischem, gekonnten Chaos an den großen, bunten Tischen. Kurzum: Bei Familie Molcho waren wir garantiert nicht das letzte Mal!
Auf zur Food-Oase
Als wir uns dem Restaurant mitten auf dem Bahnhofplatz nähern, sticht er uns gleich ins Auge, der Slogan „Life is beautiful“, der in großen Buchstaben die Markise des Eingangsbereiches ziert. So simpel, so ausdrucksvoll. Der Spruch, der gleichzeitig das Motto der Inhaber-Familie Molcho ist, wirkt einladend. Schließlicht verspricht er uns, dass uns das Essen hier zeigen soll, wie schön das Leben sein kann, oder? Wir verstehen es zumindest so und freuen uns jetzt schon riesig auf die kosmopolitischen Speisen, die uns erwarten. Die geöffnete Tür lädt uns ein, in eine Welt bunter Farben und exotischer Gerüche einzutauchen. Zahlreiche Pflanzen in allen möglichen Formen und Grüntönen schmücken den großen Raum und ziehen uns unweigerlich in ihren Bann. Im Hintergrund erklingt das leise Plätschern eines Elefantenbrunnens, dessen Design an den berühmten Brunnen des Berliner Hotels Adlon angelehnt ist. Die erhobenen Rüssel sind ein Symbol für Glück, wird uns gesagt. Also glücklich macht uns das Ambiente im NENI in jedem Fall schon mal, – obwohl wir noch gar nichts gegessen haben.
Von Elefanten und fliegenden Teppichen
Der vordere Bereich des Restaurants besteht aus dem NENI Deli. Hier werden neben Kaffee aber auch Snacks wie Hummus mit Fladenbrot angeboten. Die gepolsterten Samtsofas und kleinen runden Tischchen laden dazu ein, in ruhiger Atmosphäre zu arbeiten, sich mit Freunden zum Tratsch zu verabreden oder mit einem guten Buch die Welt um sich herum zu vergessen. Von der Decke des Cafés hängen Orchideen, Farne und Efeu in detailverliebten Blumenampeln aus Makramee. Doch trotz der tropischen Atmosphäre und den 30 Grad Außentemperatur ist es hier drinnen angenehm kühl. Bei uns breitet sich so langsam der Hunger aus und wir machen uns auf den Weg Richtung offene Küche. Die ist nämlich kaum zu verfehlen und wird von einem großen Neonschild mit bayrischem Wortspiel gekrönt. Wir dürfen uns an der großen Tafel mitten im Raum niederlassen und saugen die Eindrücke des besonderen Interieur-Konzepts erst mal staunend in uns auf. Die Einrichtung ist gemütlich, in gedeckten Farben gehalten und orientalische Teppiche schmücken die Wände. Was abends elegant und stimmungsvoll wirkt, ist tagsüber keinesfalls düster und bedrückend, denn durch das große Glasdach über dem Küchenbereich wird der Raum mit ausreichend Tageslicht versorgt.
Zu Gast bei Freunden
Wir machen es, wie es das Konzept des NENI vorsieht und bestellen uns Mezze, ganz im Balagan-Stil. Balagan? Das ist einfach erklärt: Balagan steht für das Essen in Gesellschaft seiner Lieblingsmenschen, das unweigerlich im bereits erwähnte sympathischen Chaos endet, wenn man es teilt. Verstanden? Sehr gut! Denn gleich darauf wird uns auch schon ein kleiner Gruß aus der Küche serviert – knuspriges Brot mit einem Labaneh Dip (das ist Joghurt, der durch den Entzug von Wasser angedickt wird), getoppt mit Olivenöl, Gewürzen und saftigen Oliven. Durch diese nette Geste und das angenehme Ambiente fühlen wir uns schon jetzt wie zu Hause und genau das möchte Haya Molcho mit ihrem einzigartigen Gastro-Konzept bewirken. An dieser Stelle ist die Frage natürlich nicht weit, wofür NENI eigentlich steht. Aber auch das ist schnell gesagt: Es steht für die Anfangsbuchstaben der vier Söhne der israelischen Gastronomie, die keinesfalls nur Namensgeber sind. Sie alle sind fester und wichtiger Bestandteil des großherzigen Familienunternehmens und tragen zu einer erfolgreichen Umsetzung bei. Da haben die Mitarbeiter also von den Besten gelernt, – denn auch sie vermitteln uns das familiäre Umfeld, in dem sie uns jeden Wunsch von den Augen ablesen.
Unser ganz persönlicher Orient-Express
Während wir noch mit der Vorspeise beschäftigt sind, wird bereits eine große silberne Etagere mit zahlreichen Leckereien an den Tisch gebracht. Wir haben uns so richtig ausgetobt und uns ein Festmahl aus Falafel mit Joghurt Dip, Hummus, Babaganoush, Süßkartoffelpommes, Fladenbrot und Sabich bestellt. Die Speisen im NENI stehen für Eindrücke der israelischen, rumänischen und spanischen Küche, die mit lokalen Einflüssen verschmelzen. Wir müssen zugeben: Nicht nur die kulinarischen Welten schmeckt man heraus – auch und vor allem die Liebe und die Kunst, mit der hier in der Küche gezaubert wird. Unser Highlight: Das Sabich. Eine Streetfoodspezialität aus Tel Aviv, bestehend aus gebackener Aubergine, Hummus, Ei und Tomatensalsa, gebettet auf Fladenbrot. Nach einer Stunde Durchprobieren und gemütlichem Beisammensein befinden wir uns im Food-Koma, denn die kleinen Mezze sind sättigender, als man im ersten Moment meint. Wir lassen den Nachmittag mit einem Cappuccino auf der Terrasse vor dem Restaurant ausklingen und sind rundum glücklich und zufrieden. Fazit: Der leuchtende Spruch hat gehalten, was er versprochen hat. Das Leben kann so verdammt schön sein! Nach Hause gehen wir mit dem warmen Gefühl zu Gast bei alten Freunden gewesen zu sein. Und mit dem dringenden Bedürfnis, ganz bald wieder zu kommen.
