Nachhaltige Festmahl-Tipps mit Frischepost Wie gelingt das perfekte nachhaltige Weihnachtsessen?

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Knusprige Gans mit Knödeln und Rotkohl, Kartoffelsalat mit Würstchen oder Karpfenknödel – zu Weihnachten wird in allen Münchner Küchen aufgekocht. Am Heiligen Abend soll es besonders gut schmecken und dafür werden keine Mühen gescheut. Da fahren wir auch nicht selten dreimal einkaufen oder in fünf verschiedene Supermärkte, bis wir tatsächlich alle Zutaten für unser Festmahl gefunden haben. Es soll ja schließlich all unseren Liebsten schmecken und in guter Erinnerung bleiben. Da sind wir sogar der Meinung, es muss Erdbeeren im Winter geben oder das saftige Rinderfilet aus Argentinien. Das muss (und soll) nicht sein! Wir haben da eine Idee, wie ihr euch den Weihnachtseinkaufsstress sparen und trotzdem ausgefallen, lecker und festlich kochen könnt. Gemeinsam mit Frischepost München zeigen wir euch, wie Weihnachten dieses Jahr mit ein paar einfachen Tipps nicht nur ein Hochgenuss, sondern auch supernachhaltig und stressfrei wird.

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Wer steckt hinter der Frischepost?

Die Frischepost in München wurde von Allzweckwaffe Lisa und Jürgen, Denker aus Leidenschaft gegründet. Ihre Mission: Sie wollen regionale kleine Produzenten unterstützen, die mit industriellen Lebensmittelkonzernen auf dem normalen Markt kaum noch mithalten können. Diese Bauern und Betriebe finden bei Frischepost ein Netzwerk mit Gleichgesinnten und ermöglichen es dem Kunden wieder einen persönlichen und direkten Bezug zu der Herkunft ihres Essens aufzubauen. Dazu müssen wir aber nicht auf den Markt oder auf den Bauernhof fahren, nein, wir bekommen die frischen Lebensmittel ganz einfach nach Hause geliefert – umweltfreundlich in einer Mehrwegverpackung und mit Elektroautos. Bei jeder Bestellung können wir genau nachvollziehen, woher sie kommt und wissen so immer, was wir wirklich essen. Im Sortiment finden wir nicht nur Obst und Gemüsen, sondern alles, was wir für unseren Wocheneinkauf benötigen: Fleisch, Backwaren, Milchprodukte, Säfte und und und. Bestellt wird ganz einfach online, mindestens einen Tag vor der gewünschten Lieferung. Es gibt insgesamt vier Liefertage: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag.

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Wie war das jetzt aber mit diesem nachhaltigen Christmas-Dinner?

Fangen wir beim Star des Festmahls an: Ihr könntet zum Beispiel dieses Jahr statt des Filets aus Argentinien oder der Discounter-Pute regionales Fleisch aus artgerechter Haltung kredenzen. Dabei solltet ihr vor allem auf ein Bio- und Umweltsiegel wie „Freilandhaltung“ und „bäuerliche Freilandhaltung“ achten, die garantieren, dass eure Weihnachtsgans oder jedes andere Lebewesen ausreichend Auslauf und eine natürliche Fütterung genossen hat. Ganz nebenbei schmeckt es viel besser, weil Tiere aus dieser Art der Haltung weniger Fettgewebe haben. Außerdem schont ihr die Umwelt, wenn das Fleisch nicht um den halben Globus fliegt, sondern von der Frischepost direkt vom Erzeuger per Elektroauto zu euch nach Hause geliefert wird. Wenn ihr lieber Fisch zu Weihnachten serviert, solltet ihr auch in diesem Fall darauf achten, dass dieser aus der Region stammt. Im Winter findet man vor allem Rotbarsche, Schollen, Kabeljau und Seeteufel in europäischen Gewässern, bei denen ihr euch an Bio- und Umweltsiegel wie Bioland, Naturland oder ASC orientieren könnt. Ihr esst gerne Karpfen oder Wels? Auch fein, – solange sie aus einer regionalen Fischerei kommen. Hier besteht keine direkte Bedrohung der Bestände, weshalb wir relativ bedenkenlos zugreifen können.

Viele der Tiere leben in freier Wildbahn oder in Gatterhaltung. Hier leben sie in arttypischen Gruppen haben sehr viel Platz und sind naturnah im Freiland. Dies wird von der Verbraucherzentrale als positive Art der Wildhaltung bewertet und bietet eine gute Alternative für alle, die nicht auf Fleisch verzichten wollen. Geheimtipp: In speziellen Fleischereifachgeschäften in eurer Region werdet ihr fündig. Aber auch da nachhaken, woher es kommt – 40 % des Fleisches werden importiert. 

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Doppelt umweltfreundlich – und nicht weniger köstlich

Am umweltfreundlichsten ist natürlich ein fleisch- und fischloses Menü: Was haltet ihr zum Beispiel von Linsenmedallions mit Rotkohl und Kartoffeln, weihnachtlich-winterlichem Kumpir, Seitan-Braten in Blätterteig, Maronen-Nussbraten mit Steinpilzsauce oder Kohlrouladen mit Bulgur-Gemüse-Füllung? Wir finden, damit lässt es sich ebenfalls ziemlich gut arbeiten. Und wenn ihr den skeptischen Familienmitgliedern gar nicht erst erzählt, was auf den Tisch kommt, haben sie auch keine Gelegenheit, sich über ein vegetarisches Mahl zu ärgern. Gebt es zu – jeder hat so jemanden in der Familie. Der Überraschungseffekt, wie fabelhaft die fleischlose Küche sein kann, wird dafür umso größer sein. Erinnert euch doch nur mal an Omas Rezepte, die ihr früher so gerne gegessen habt: mit saisonalem Gemüse aus dem eigenen Garten. Übrigens: Die Frischepost bringt euch die frische Ware erntefrisch vom Bauern eures Vertrauens. So meidet ihr Transportketten per Luft, Schiff oder Lkw, seid doppelt umweltfreundlich und dazu noch deliziös unterwegs.

Zur Weihnachtszeit bekommen wir in Deutschland frische Butterrüben, Champignons, Grünkohl, Lauch, Pastinaken, Rosenkohl, Rote Bete, Rotkohl, Schwarzwurzel, Weißkohl und Wirsing. 

Zusätzlich sind Kartoffeln, Karotten, Kürbis, Zwiebeln und Kastanien noch aus den vorherigen Monaten bei den Bauern eingelagert. 

Obacht bei Plätzchen und Glühwein

Bei der Weihnachtsbäckerei und der flüssigen Begleitung dazu gilt es übrigens ebenfalls einiges zu beachten. Bio-Glühwein und Bio-Gewürze solltet ihr konventionellen Zutaten auf jeden Fall vorziehen. Ein Praxisbeispiel: Greift lieber zu Ceylon-Zimt als zu Cassia-Zimt (meist verwendet in herkömmlichen Glühweinen). Warum? Cassia-Zimt enthält einen höheren Anteil des Aromastoffs Cumarin, der in großen Mengen gesundheitsschädlich sein kann. Auf der Frischepost Webseite findet ihr nicht nur aromatisches Essen, sondern auch nachhaltigen Winzerglühwein, den ihr ohne Bedenken genießen könnt. Beim Backen solltet ihr außerdem sichergehen, dass ihr fair gehandelte Schokolade und Nüsse verwendet – bei der Frischepost findet ihr auch das. Eier lasst ihr euch am besten durch den digitalen Hofladen von einem Bauern aus der Nähe liefern. Es ist bequem und ihr könnt genau nachvollziehen, woher sie kommen und wie die Hühner dort gehalten werden. Am besten ist hier die Kennzeichnung mit der Ziffer 0 und dem grünen EU-Bio-Siegel. Die 0 steht für Biohaltung und das Siegel garantiert, dass strenge Haltungsregeln eingehalten werden.

In der Industrie werden häufig tierische Produkte zum Klären des Weins verwendet (pro 100 Liter circa 3 Eiklar – alternativ auch Gelatine etc.). Im fertigen Glühwein findet sich davon zwar nichts wieder, Veganer*innen können aber trotzdem ganz einfach auf Weine, die mit Mineralerde oder pflanzlichen Proteinen geklärt werden umsteigen.

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Volle Töpfe, aber alle sind schon satt?

Die Teller sind leer geputzt, alle verfallen langsam in ein leichtes Food-Koma, aber eure Töpfe sind immer noch gut gefüllt? Dann werdet kreativ und verwertet die Reste in neuen Gerichten über die nächsten Tage. Ihr könnt euren Gästen natürlich auch einfach ein paar Reste mitgeben, die freuen sich bestimmt, wenn sie den Kochlöffel über die Feiertage ruhen lassen können. Daraus wird dann gleich ein „Merke“ fürs nächste Jahr: Kocht nicht zu viel, konzentriert euch auf ein leckeres Hauptgericht, das tatsächlich gegessen wird. Das ist stressfreier für euch und vermeidet das große Wegwerfen nach den Feiertagen. Am Ende hat noch nie jemand tatsächlich hungrig den Tisch verlassen, oder? Alternativ solltet ihr noch Lebensmittel haben, die ihr nicht einmal verarbeitet habt, aber auch so gar nicht mehr in die Menüplanung der nächsten Tage passen, könnt ihr diese über Plattformen wie foodsharing.de weiterverschenken. Jemand anderes wird sich darüber riesig freuen – und der Grundgedanke von Weihnachten (geben nicht nur nehmen) wird damit ebenfalls erfüllt. So. Damit solltet ihr jetzt erst einmal gut durch die Weihnachtstage kommen! Und wenn ihr noch Hilfe braucht: die Experten der Frischepost haben auch noch einige Tipps auf Lager. Wir wünschen ein fabelhaftes Festmahl mit euren Lieben!

Auch bei der Deko könnt ihr nachhaltig sein: Es muss nicht immer etwas Gekauftes sein. Lasst euch doch einfach von der Natur inspirieren, sammelt beim Spazieren ein paar Tannenzapfen oder verteilt ein paar Zimtstangen und getrocknete Orangenscheiben auf dem Tisch. Das sieht nicht nur schön aus, sondern duftet auch noch wunderbar weihnachtlich. Für die festliche Beleuchtung entscheiden wir uns dieses Jahr auch lieber für Kerzen aus Bienen-, Soja, Rapswachs oder aus nachwachsender Biomasse, denn normale Kerzen bestehen meistens aus Paraffin oder Palmöl. Beides nicht sehr umweltfreundlich.

Update: Time to say goodbye!

Leider musste sich die Frischepost aus der Welt der Lieferdienste verabschieden.

Das mit dem Kochen ist nicht so euer Ding? Kein Problem, da haben wir was für euch!