Schnitzel, Weißwurst oder darf es doch lieber ein blutiges Steak sein?… Klingt erstmal alles andere als pflanzlich. Ist es aber trotzdem! Dass sich der Veganismus vom Nischenprodukt zu einem Lifestyle gemausert hat, der von der Gesellschaft nicht nur anerkannt, sondern gelebt wird und der Markt zahlreiche neue Produkte hervorgebracht hat, das müssen wir auch ja nicht mehr erzählen. Was für viele Fleischesser*innen viellicht unverständlich ist: Auch Veganer*innen packt hier und da mal die Fleischeslust. Gut, dass sie dieser dank zahlreicher pflanzlicher Alternativen nun endlich frönen können. Wir waren zu Gast bei Max Pett und durften uns selbst davon überzeugen, dass Soja und Seitan in der richtigen Rezeptur sehr wohl die übliche Wurst vom Teller ziehen können.
Auch Veganer haben eben mal Bock auf Schnitzel, Burger & Co.!
Lena Höning – Max Pett
Längst vorbei sind die Zeiten, in denen man bei eingefleischten Wirtshäusern als Veganer lediglich darauf hoffen konnte, auf der Speisekarte zumindest einen Salat ohne Speckwürfel zu finden. Vielerorts bekommt man mittlerweile gleich eine schöne Varianz an Köstlichkeiten – und bei Max Pett am Sendlinger Tor allerhand Gerichte, die in ihrer Original-Version erst mal eben so gar nicht vegan klingen. Inhaberin Lena Höning erzählt uns, warum sie zusammen mit ihrem Küchenchef und Kompagnon Peter Ludig auf Fleisch-Imitationen zählt, denn „auch Veganer haben eben mal Bock auf Schnitzel, Burger & Co.!“ Dank der täglichen Neuheiten auf dem Markt wird es in der Küche und auf dem Teller auch gewiss nie langweilig. „Die zahlreichen neuen pflanzlichen Produkte, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, machen es noch viel interessanter, weil man einfach mehr Möglichkeiten hat.“
Gerade bei dem „blutigen“ Burger und bei unseren Kuchen erkundigen sich die Leute häufig, ob es denn wirklich ohne tierische Erzeugnisse ist.
Lena Höning – Max Pett
Bereits seit zehn Jahren machen Lena und Peter gemeinsam mit ihrem Team die Gäste im Max Pett glücklich. Und die sind keinesfalls allesamt nur Hardline-Veganer mit Gemüse-Fetisch. „Unsere Gäste sind bunt gemischt. Vom strickten Veganer bis hin zum Fleischesser, der einfach mal etwas Neues versuchen möchte. Gerade die sind dann häufig völlig hin und weg von den pflanzlichen Alternativen.“ Nicht selten stößt die junge Chefin dabei auch auf Misstrauen, doch das energische Nachhaken spricht ja grade für die täuschend echte Qualität der Fleisch-Imitationen. „Grade bei dem „blutigen“ Burger und bei unseren Kuchen erkundigen sich die Leute häufig ob es denn nun wirklich ohne tierische Erzeugnisse ist.“
Der „blutige“ Beyond Meat Burger kommt ursprünglich aus den USA und hat seinen Weg glücklicherweise auch über den Teich zu uns gefunden. Eine extrem eisenhaltige Wurzel ist hier für Farbe und den Geschmack verantwortlich. Mit solchen Ersatzprodukten wollen Lena und Peter mit ihrem Team ihre Gäste eben nicht bekehren, sondern überzeugen. „Wichtig ist für viele nicht, dass es vegan, sondern einfach lecker ist.“
Warum sollte man als Veganer auf’s gute Geschmackserlebnis verzichten müssen? Es gibt genug Alternativen, auch ohne Tierleid.
Lena Höning – Max Pett
Neben Fleisch – Pardon! „Vleisch“- Gerichten, gibt’s natürlich auch hervorragende Käse Kreationen. Und auch die kommen ganz ohne Milch ihren Namensvettern geschmacklich sehr nahe. „Unsere Käseplatte bestücken wir mit hausgemachtem Käse auf Nussbasis. Daraus werden dann durch ein paar Küchen-Tricks echte Feta-, Mozzarella- und Obazda-Alternativen.“ Der Grundsatzdiskussion, dass man es einerseits ethisch nicht vertreten kann, ein Lebewesen zu Genusszwecken zu töten, aber andererseits in Sachen Gusto nichts missen möchte, schaut die Max Pett Crew gelassen entgegen. „Warum sollte man als Veganer auf’s gute Geschmackserlebnis verzichten müssen?! Es gibt genug ebenbürtige Alternativen, auch ohne Tierleid.“