„Mensch, jetzt wo wir dich hier in München besuchen, da wollen wir auch mal so richtig bayrisch essen gehen!“ Diesen Satz hört man leider viel zu häufig… ja was sagen wir?! Eigentlich IMMER, wenn man Besuch aus dem „preußischen Ausland“ bekommt. Gerade im Sommer kann man sich als Münchner echt was Besseres vorstellen, als sich in einem düsteren Gasthaus seinem Post-Schweinehaxe-Foodkoma zu ergeben. ABER! Es gibt da eine Handvoll Wirtshäuser, die sind anders! Da ist die Küche jung, frech und trotzdem traditionell. Solch ein, die bayrische Traditionsküche erfrischendes Lokal gibt es zum Beispiel in der Landsberger Straße. Und schon der Namen deutet darauf hin, was innen atmosphärisch und auf den Tellern abgeht: Servus Heidi!
Im Namen stecke der Spaß und die Gastfreundschaft mit denen die Heidi und ihr Team die Gäste empfangen möchte, erklärt uns Geschäftsführer und Kreativkopf Bardia Torabi. Entstanden sei der Name beim lockeren Brainstorming. „Johannes Möhring aus unserem Bar Team hat einfach „Servus Heidi!“ in den Raum gebrüllt. Daraufhin dachten wir: na der bekommt heut nichts mehr zu trinken,“ schmunzelt Bardia. „Aber die Tatsache, dass wir halt alle herzlich darüber gelacht haben, hat uns kurzerhand davon überzeugt, dass das genau der richtige Name ist für unser Restaurant. Denn der Spaß soll immer im Vordergrund stehen!“
Zum Abendessen! Geöffnet hat die Heidi täglich ab 17:30h. Sonntag und montags ist Ruhetag.
Drinnen ist es urgemütlich, aber trotzdem stylisch. Wer ein Bisschen mehr Ruhe haben möchte, setzt sich in den von einer Flügeltür abgetrennten Raum links vom Eingang. Wer Trubel mag: an den Stammtisch! Aber auch draußen vor der Heidi kann man herrlich und trotz der Hauptstraße nebenan sogar entspannt sitzen!
Alles! Aber da das bei deftigem Essen immer schwer ist, hier zwei Empfehlungen: Das Krasse Wammerl (eine der besten Schweinebäuche die wir je hatten!) und zur Vorspeise Heidis Dreierlei (drei Weißwürste, 1x klassisch, 2 x experimenterfreudig – asiatisch mit Koriander und rot mit Roter Beete). Zum Nachtisch: Saisonaler Früchtekuchen, im Heidi-Slang „Datschi“ genannt.
Gute Küche muss nicht überteuert sein – das sieht auch die Heidi so. Vorspeisen liegen bei 3 bis 5 Euro, Hauptgerichte 9 bis 18 Euro. Drinks und Cocktails bekommt ihr ab 6,50 Euro.
Zweites Standbein der Heidi, neben der Freude an gutem Essen und geselligen Runden, ist die Tradition. So gibt es zum Beispiel auch einen großen Stammtisch im hinteren Bereich des Lokals. Gekrönt wird der durch eine Leinwand im Bilderrahmen auf der zum Beispiel alte bayrische Filme drüberflimmert, oder aber auch Fußballübertragungen.
In der Heidi wurde die besondere Liebe zum Detail in jedem Einrichtungsstück umgesetzt. Die Lampen sind aus alten Fässern gebaut und mit modernen Schirmen versehen. Die Tischplatten sind neu, ihre Füße sind aber aus altem Holz mit Geschichte gefertigt. Auf den Bildern an den Wänden: alpenländische Motive, einige klassisch mit Tieren und Bergen, wieder andere grafisch und clean. So findet man in jedem Stück die Fusion aus jung und traditionsbewusst wieder – das Konzept der Küche, das sich auch im Interieur bis ins kleinste Detail durchzieht. „Hier ist nichts einfach gekauft, sondern aus Ideen entstanden und mit Herz umgesetzt“, hebt Bardia hervor.
Eben solch eine Fusion ist auch das Essen. Ob Sauguad (gerösteter Schweinebauch ), Krasses Wammerl (Schweinebauch 36 Stunden gegart) oder Wurschti (Wurstsalat) – was in der Heidi auf die Teller kommt, basiert zwar auf bayrischer Küchentradition, ist aber immer – wie die frechen Namen schon vermuten lassen – neu, jung und anders interpretiert und mit dem gewissen Etwas zubereitet und präsentiert. Frischer Pfeffer auf dem Tatar – nur ein kleines Zeichen, das deutlich macht mit wie viel Liebe zum Detail das Küchenteam die deftigen Leckereien kredenzt. Und auch die Barkünste können sich sehen lassen. Der Signatur Cocktail Servus Heidi – eine erfischende, sommerliche Mischung aus Weißwein, Zitrone, Holounder und Hopfenlimonade – kommt in einem Miniatur-Milchkännchen, garniert mit Minze und Zironenmelisse, daher. Herz- und süffig!
Die Atmosphäre: locker. Aber mit Stil. Denn inspiriert ist die Heidi von der gehobenen Hotellerie und Gastronomie aus der Geschäftsführer Bardia Torabi kommt. Nach 20 Jahren Hotelgewerbe hat er sich mit dem „modern Wirtshaus“ mal an etwas anderem versucht. Und wir müssen sagen: dieser Versuch ist außerordentlich gut gelungen! Eine wirklich hochwertige Küche, die Spaß macht und die trotz klassischer Gerichte nie langweilig wird. Durch das gesellige Ambiente, gut gemixte Drinks und nicht zuletzt einem sehr herzlichen und zuvorkommenden Team, ist die Heidi eine erfrischende Abwechslung in der Münchner Wirtshaus-Landschaft. Und darum kommen wir ab jetzt gerne häufiger vorbei. Auf ein Krasses Wammerl… oder zwei… oder drei… Also: Servus Heidi und bis bald!
Wer es gerne deftig mag, sollte unbedingt den Schweinbauch probieren. 36 Stunden lang gegart zerfällt dieser Leckerbissen auf der Zunge. Dazu gibt es zweierlei Knödel und ein paar Flecken Kraut. Zum Reinsetzen.