Es ist viel los um die Mittagszeit im „Kleinen Prinzen“ – so lautet der übersetzte Name des italienischen Restaurants in der Kapuzinerstraße, das wir vor Kurzem besucht haben. Trotz der zahlreichen Besucher ist von Hektik aber nichts zu spüren. Wer hier her kommt, möchte sein Essen in Ruhe genießen. Und das sollte man auch. Denn das ist es so was von wert!
Zuerst stechen uns die köstlichen Antipasti in der Theke ins Auge, die sich jeder Gast nach Belieben selbst zusammenstellen kann. Chicorée, getrocknete Tomaten, Gemüsefrikadellen, Spinatbällchen, Oliven… da läuft einem gleich das Wasser im Mund zusammen. Außerdem faszinieren uns die Schwarz-Weiß-Fotografien an den Wänden. Alle selbst aufgenommen, wie wir schnell herausfinden. Sie wurden in den Abruzzen, der Heimat von Familie Cridelli, den Besitzern des Lokals, geschossen. Eines der Bilder zeigt Mutter Francesca noch als kleines Mädchen beim Wasser holen. Schon lange lebt die Familie aber nun in München. Das Restaurant in Isarvorstadt führen sie bereits seit 20 Jahren. Also ist es bereits ein mehr als fester Teil der Gastro-Landschaft.
Die Cridellis legen bei ihren Gerichten viel Wert auf Saisonalität und Qualität der Produkte. Für die Pizza wird kein industrielles, sondern richtig gutes Mehl aus dem Norden Italiens verwendet. Das Olivenöl ist aus eigener Produktion. Außerdem hat das Restaurant einen eigenen Prosecco. Was zugekauft wird, stammt aus kleinen Betrieben. „Mama kochte auch immer saisonal“, erzählt uns Sohn Federico. „Das Essen soll frisch sein.“ Sein Favorit: Warmes Gemüse mit gegrilltem Ziegenkäse oder die klassische Penne Arrabiata.
Nachdem wir uns durch sämtliche Vorspeisen probiert haben, sind wir bereit für den Hauptgang. Eines gleich vorweg: Ob Pizza, Pasta oder Fleisch und Gemüse – ihr könnt hier absolut nichts falsch machen. Das Piccolo Principe trifft den Glückseligkeitspunkt zwischen traditioneller und moderner Küche einfach perfekt. Ein Gläschen vom Lugana Montonole dazu, perfekt! Wir fühlen uns fast, als wären wir im Urlaub in den Abruzzen.
Dabei ist auch der Service hervorragend – und darauf legt Federico besonders viel Wert. Sein Ziel: „Die Leute sollen mit einem Lächeln nach Hause gehen“, erzählt er. Getreu dem Motto serviert er uns direkt die Espressi mit Cantuccini nach dem Essen. Desserts gibt es natürlich auch. Die macht Mama Cridelli sogar höchstpersönlich. Zum Beispiel das Tiramisu oder die Panna Cotta. Unsere Mägen sind dafür allerdings – zugegeben – einfach zu voll. Nächstes Mal aber ganz bestimmt. Was für ein schöner Ort, um einfach mal abzuschalten. Keine Hektik, kein Nachrichtenstress. Die Handys bleiben nämlich in der Tasche. Dieses Restaurant haben wir auf alle Fälle mit einem Lächeln wieder verlassen. Und werden es bald mit eben diesem wieder betreten.