Faces of Minga Mit Felix Neureuther auf der Zugspitze

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Faces of Minga – das sind zum einen die MENSCHEN. Sie prägen die Stadt, geben ihr ein Gesicht, beeinflussen München positiv, tun Gutes, Verrücktes, Lustiges und inspirieren uns damit. Faces of Minga sind aber auch die ORTE, die sweet Minga so lebens- und liebenswert machen. Manche davon sind für Viele wichtig. Andere haben dafür eine umso größere Bedeutung für den Einzelnen von uns. In der gleichnamigen Rubrik „Faces of Minga“ bringen wir beides zusammen – besondere Menschen und Orte – und zeichnen damit ein Porträt unserer Stadt. Ein Mosaik aus Menschen und den Orten, die sie bewegen, die für sie stehen, sie glücklich machen, inspirieren oder die sie in ihrer Biografie weitergebracht haben. Wie zum Beispiel die Zugspitze Felix Neureuther. Wir denken immer wieder gerne an das Interview zurück, das wir vor einigen Jahren im Rahmen der Hacker-Pschorr Spezltour mit dem Ski-Star und gebürtigen Pasinger auf den höchsten Punkt Deutschlands geführt haben. Warum dieser Ort für ihn wichtig ist und er bei der Auffahrt an pinkelnde Kinder denkt? Über das und mehr haben wir mit Felix auf knapp 3.000 Metern Höhe gequatscht.

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König der Berge

Wie der König mit seinen Schergen, das muss er sein! Der Rekordweltmeister Felix Neureuther schreitet an einem nebligen Tag in Garmisch schnellen Schrittes auf uns zu – eine kleine Gruppe folgt ihm mit etwas Abstand, die Gäste der Spezltour, denen Felix heute seine zweite Heimat zeigt. Aber getäuscht: An diesem trüben Augusttag herrscht neben Unwettergefahr auch akute Verwechslungsgefahr. Alle tragen blaue Funktionskleidung, – mitten aus der Gruppe schlupft ein schmaler Mann. Das breite Neureuther’sche Lächeln erscheint, er plaudert freundlich los. Ein Typ, mit dem man gern das ein oder andere Helle trinkt… So ist unser erster Eindruck. Es sei vorweggesagt: während des Treffens wird er sich als absolut richtig herausstellen.

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Sympathische Weltspitze

Ja, man fühlt sich mit Neureuther wirklich wie ein Königsgefolge… Dabei ist es nicht etwa Felix selber, der sich königlich verhält – Gott bewahre! Vorbeilaufende Menschen bleiben stehen und starren ihm nach. Kein Wunder, er ist schließlich Sohn der Ski-Legenden Rosi Mittermaier und Christian Neureuther und fuhr im Slalom in die Weltspitze: Fünf WM-Medaillen und 13 Weltcup-Siege gewann er. Die Seilbahn wartet extra auf uns. Beim Eintritt treten die Mitarbeiter ergeben zurück und lächeln ihn an, – eben wie bei einem König, nur dass diese Majestät in Sporthose durch sein Reich schlurft und uns gleich von seinem unfreiwilligen Auftritt bei „Verstehen Sie Spaß?“ erzählt… Erzählen muss! Denn jedes Mal, wenn er die Gondel betrete, liefe der TV-Film wieder in seinem Kopf ab, sagt er uns. Damals hatte ihn das „Verstehen Sie Spaß?“-Team in eine Gondel gesperrt mit lauter aufmüpfigen Kids, die sogar das „Wasserlassen“ in der Öffentlichkeit nicht ausließen – alles um den sonst so fröhlichen uns gechillten Felix aus der Ruhe zu bringen…

Versteht er Spaß?

Neureuther damals für diesen Fernseh-Gag mit einem Haufen Rotzlöffel in diese Gondel zu sperren, lag nahe. Er bekam schließlich im Oktober 2017 eine Tochter mit seiner Frau, der Biathlon- Staffelweltmeisterin Miriam Neureuther, und engagiert sich sozial für mehr Bewegung bei Kindern. Dass selbst dieser Schwiegermuttertraum auch mal die Fassung verlieren kann, ist vorstellbar, – aber nur mithilfe der ARD-Mediathek. Neureuther erzählt von den vandalierenden und in die Gondel pinkelnden Bälgern. Das, was ihn fast in den Wahnsinn getrieben habe, war ihre unglaubliche Respektlosigkeit. Glaubt man ihm sofort – ist er selber doch so sehr höflich. Zum Beispiel wenn er sich ständig für das schlechte Wetter entschuldigt und bedauert, dass wir die eigentlich wunderschöne Aussicht heute gar nicht zu Gesicht bekämen. Dabei hat nicht Felix selber, sondern Petrus seinen Job an dem Tag schlecht gemacht!

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Home Office am Gipfel

Neureuther führt uns von der Seilbahn schnurstracks zum Berggipfel. Er ist eben oft hier, es ist quasi sein Arbeitsplatz. Er amüsiert sich darüber, dass wir uns so hastig vorm Schneeregen schützen. Er hingegen lächelt liebevoll hinein und erzählt, dass es für ihn das beste Spielzeug sei – viel besser als jedes iPad. Felix mag es handfest, das wird uns schnell klar. Und deswegen hat er nun auch sein drittes literarisches Werk veröffentlicht, ein Kinderbuch, worin er den Kleinen seine Freude am Ski-Sport vermitteln will. Mit leuchtenden Augen erzählt er uns weiter, dass er hier schon einmal auf einer 70 Meter langen „Slackline“ von der Aussichtsplattform zum Zugspitzgipfel spaziert ist. Es folgt ein breites Lächeln. Dann gibt Felix zu: Ja, stimmt schon, Nervenkitzel brauche er auch, um glücklich zu sein. Aha! Das gibt zwar Abzug beim Schwiegersohnpotenzial – aber einen dicken Sympathiepunkt eben auch.

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Der unterhaltsame Gipfelstürmer und der herzliche Hüttenwirt

Und dann kehren wir in die „Münchner Hütte“ ein, die einzige und einzigartige Gastwirtschaft auf der Zugspitze. Unser Bier und die Suppe sind fast schon vor uns am Tisch. Warum? Felix legt einen Arm um die Bedienung und stellt uns diese „Legende“ vor: Es ist der Wirt Hansjörg Barth, der schon den Dalai-Lama als Gast begrüßen konnte und nun nach 35 Jahren in Rente geht. Sein Sohn Toni, Felix alter Kumpel aus Jugendtagen, wird die Hütte in Zukunft übernehmen. Neureuther richtet sich lachend an die Männer in der Hütte: „Passt gut auf Eure Herzdamen auf! Schaut zu, dass sie heute noch alle nach unten kommen. Denn nicht nur Hansjörgs Hütte, auch sein Charme ist legendär!“ Die Hütte lacht, die beiden Männer grinsen sich verschwörerisch an. Und die Leute starren mal wieder wie gebannt auf Neureuther. Er ist halt auch in Sachen Entertainment ein Gipfelstürmer. Aufreizende Kleidung können wir als Grund ausschließen. Es liegt auch nicht an seinen Medaillen. Wohl eher daran,  dass er geschafft hat, was so viele Promi-Kinder nie erreichen: in Mami und Papis Fußstapfen zu treten und dabei weder abzuheben noch abzustürzen. Und vor allem, weil er einfach dieser Typ ist, mit dem man so wahnsinnig gern ein Bier trinkt…

Die Zugspitze Welch ein Ort!

Hoch und (ja, keine Angst!) auch wieder runter kommt ihr ab 63 Euro p.P. Hört sich happig an, aber ihr könnt hier locker einen halben Tag verbringen – in der Sonne sitzen, eine Postkarte vom Zugspitzpostkasten abschicken, euch bei Leberknödlsuppe und Co. aufwärmen oder einfach nur den unglaublichen Ausblick genießen.

Noch mehr Münchner G'schicht'n… …gibt es hier!