Faces of Minga #22 Mit Antonia Hartl im Oh Happy Café

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Erst in der Mode- und Kosmetikbranche, dann bei Fernsehen und Radio und letztlich auf dem Spielplatz. Ja, Antonia Hartl ist ein Star! Und das mittlerweile auf den Spielplätzen Münchens für alle gestressten Eltern mit süßen Kids. Nicht nur, weil sie eine von wenigen weiblichen Gründerinnen in Deutschland ist und so insbesondere Frauen inspiriert. Sondern auch, weil sie sich mit dem Label Elternfee ihren Traum erfüllt hat. Ihr versteht gerade nur Bahnhof und wisst nicht wirklich, was das jetzt mit dem Spielplatz zu tun haben soll? Dann lasst uns noch mehr über Antonia erzählen.

Herzlich Willkommen im Café am Rande von München

Wir treffen Antonia im „Oh Happy Café“ im Westend. Als wir hereinkommen, brauchen wir nicht lange, um sie zu finden. Klar, wir haben uns natürlich auf das Interview vorbereitet und wissen, wie sie aussieht. Doch da sitzt eine junge Frau mit feenhaftem Rock, roten Fingernägeln und leicht roten Lippen, die zur Tür blickt und uns anstrahlt. Natürlich wollen wir uns da gerne dazusetzen. Warum sie sich das Café als Treffpunkt ausgesucht hat, verstehen wir schnell. An den Wänden hängen zahlreiche Lebens- und Motivationssprüche; in der Ecke wartet ein Bücherregal mit Schmökern wie „Das Café am Rande der Welt“. Ein Ort voller Positivität. Wie auch der Mensch, der uns nun gegenübersitzt. 

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Die Idee direkt vom Spielplatz nach Hause

Antonia ist die Gründerin von Elternfee. Die Idee entstand direkt auf dem Spielplatz. Als damals frischgebackene Mama stellte sie sich die Frage: Was muss man eigentlich immer unbedingt fürs Kind dabeihaben, wenn man unterwegs ist?! Und da es keine „Notfalltasche für Eltern“ gab, designte Antonia selbst eine – die ELTERN SURVIVAL BAG. Eine kompakte Tasche, in der alles Wichtige für das Kind drin ist. Mit einem Prototyp der Tasche und ihrer Tochter auf dem Arm machte sie sich auf den Weg zum Spielplatz und wurde von zahlreichen Eltern auf ihr neues Accessoire angesprochen. Das positive Feedback war natürlich schmeichelhaft, doch Antonia war selbst noch nicht bereit für den Schritt in die Selbstständigkeit. Erst viele Jahre (ihre Tochter war dann bereits zwölf) und zahlreiche Gedankenspiele später wagte sie den Umbruch und gründete im September 2021 ihr eigenes Unternehmen. Warum dann doch? „Es hat einfach seine Zeit gebraucht. Ich habe damals den starken Bedarf noch nicht gesehen. Doch als mich immer mehr Leute nach dieser Tasche fragten, die ich doch immer auf dem Spielplatz dabei hatte, wusste ich, dass jetzt der Moment gekommen war.“ Und warum der Name Elternfee? Das lag dann irgendwie auf der Hand. Mit nachhaltigen Produkten, die den Alltag für Eltern erleichtern, möchte sie als helfende Fee magische Momente schaffen. Und außerdem ist ihr Lieblingstier der Schmetterling und seit ihrer Kindergartenzeit trägt sie mehrheitlich Kleider und Röcke. Kein Wunder also, dass es genau dieser Name sein musste.

Praktisch, nachhaltig, stylisch Die Eltern Survival Bag

WOHIN NEHME ICH SIE MIT?

  • Auf den Spielplatz, ins Restaurant, zum Wandern, ins Schwimmbad oder wenn das Kind bei den Großeltern zu Besuch bleibt – der Bedarf ist vielfältig!
  • Eignet sich ebenfalls als Babygeschenk an werdende Eltern.

HARD FACTS

  • Maße: Länge 24 cm x Breite 13 cm x Höhe 9 cm und Gewicht von ca. 380 g (mit Inhalt des Basicsets/Checkliste)
  • Passt in jede größere (Hand-) Tasche / Rucksack oder kann mit der seitlichen Lasche an einem Haken am Kinderwagen schnell eingehängt werden.
  • Basicset: ELTERNFEE Lätzchen, Malblock, Stift, Pflasterbox, Checkliste, Fächer zum Einstecken von Krankenkassenkarte und Impfbuch des Kindes
  • Checkliste: hilft euch die Tasche nach Vorlieben (Ersatzschnuller, Cremes, Windel, Feuchttücher, Ersatzkleidung, Pinzette, Fieberzäpfchen, uvm.) selbst fertig zu befüllen.

NACHHALTIGKEIT

  • Bag aus recyceltem Polyester (recycelte PET-Flaschen), wasserabweisend, designt in Deutschland/ hergestellt in Europa
  • klimaneutraler Versand mit DHL GoGreen.

The power of women

Mit ihrem Business ist Antonia eine von nur 17,7 % Frauen, die in Deutschland gründen. Warum das so ist? Weil nach wie vor das klassische Schubladendenken herrsche: die Frau daheim beim Kind, der Mann auf der Arbeit. Obwohl es mittlerweile zum Glück ja bereits viele emanzipatorische Fortschritte gebe, muss das weibliche Geschlecht immer zurückstecken. Das allein mache es schwierig, als Frau in der männerlastigen Start-up-Welt zu gründen. Und wenn dann noch der finanzielle Aspekt dazukommt, sei es schon eine Sache, bei der man viel Durchsetzungsvermögen, Stärke und Durchhalten zeigen müsse, so Antonia. Kein leichtes Ding. Durch ein Jahr erfolgreiches Crowdfunding für Elternfee konnte Antonia die erste Produktion der Eltern Survival Bags in Auftrag geben. Was bereits beim Crowdfunding angeboten wurde, wird jetzt bein Verkauf weitergeführt: Pro Tasche wird 1€ an das Horizont-Schutzhaus gespendet, das von Jutta Speidel für wohnungslose Mütter und Kinder ins Leben gerufen wurde und auch mitten in der Nacht in schwierigen Fällen Schutz bietet. „Gerade viele Frauen kommen oft in schwierige Situationen. Auch ich habe so etwas schon selbst erfahren. Deswegen liegt mir das sehr am Herzen.“, öffnet sich Antonia uns. Was für eine bemerkenswerte Sache!

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Der Prototyp der Eltern Survival Bag.
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Ein kleiner Ausblick, was darin enthalten ist.
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Für ein paar besonders magische Notizen.

Gründen leicht gemacht

Ihr fragt euch jetzt vielleicht, wie man denn dann überhaupt erfolgreich im Gründen wird. Genau das wollen wir auch von Antonia wissen. Ohne lange zu zögern, antwortet sie: „Erfolg hat 3 Buchstaben: TUN.“ Gut, das ist ein Statement. Aber ist es denn immer so leicht, einfach zu tun?! Nein, natürlich nicht. Es hat ja auch niemand gesagt, dass Gründen leicht ist. Man kann es sich nur leichter machen, wenn man einem Ziel nachgeht und sich aktiv damit beschäftigt. Ja, man sollte es nicht meinen, aber genau das ist tatsächlich ihr ultimativer Geheimtipp. „Wenn man zu lange überlegt, wird es nichts. Immer step by step schauen, was als Nächstes kommt.“ Und ganz wichtig sei, vom Perfektionismus wegzukommen. Den hätten Frauen oft sehr stark ausgeprägt, mit dem werde es aber gerade am Anfang der Selbstständigkeit nicht funktionieren. Da kommt uns schon die nächste Frage, die uns in den Fingern kitzelt: Woher weiß Antonia das alles? Sie verrät es uns. Zum einen hat sie bereits in unterschiedlichen Branchen gearbeitet – Mode, Kosmetik, Fernsehen und Radio. Dort hat sie wertvolle Kompetenzen erlernt. Kreativität, Management, Kommunikation und Medienumgang. Zum anderen hat sie aber auch mit einigen Gründer*innen geredet, viel nachgefragt und sich eine Menge selbst angeeignet. Und dann war – und ist da immer noch – die tolle Unterstützung ihres Mannes, der sich in zeitlich schwierigen Situationen um die gemeinsame Tochter kümmert und zuverlässiges, ehrliches Feedback gibt. „Unterstützung ist immer viel wert!“ Da hat Antonia recht.

„Meine Vision ist es, Eltern mehr Leichtigkeit in den Familienalltag zu zaubern.“

 

Antonia Hartl

Die Visionen?!

Antonia lacht: „Na, mein Traum wäre natürlich, dass es keine Eltern mehr gibt, die ohne die Tasche auf dem Spielplatz sind. Weil ich selbst weiß, dass die so viel hilft. Es wäre aber auch einfach schon toll, wenn ich wenigstens ein paar Eltern zu mehr Leichtigkeit verhelfen könnte – mit praktischen, nachhaltigen und stylishen Produkten. Das ist mein Herzenswunsch.“ Und da ist noch etwas, was sie an alle Eltern weitergeben möchte. Vor ein paar Jahren hat sich bei Antonia das Interesse für Persönlichkeitsentwicklung aufgetan. Immer öfter hat sie sich gefragt, was sie eigentlich im Leben möchte. Ihre ganz klare Antwort darauf: „Ich möchte jetzt das tun, was mir am Herzen liegt und mich nicht mit 80 fragen, was das eigentlich war. Dafür lebt man ja eigentlich!“ Seitdem lebt Antonia bewusster und mit mehr Dankbarkeit, schreibt ihre Erfolge und positive Ereignisse auf, nimmt sich Zeit für sich und entwickelt sich stetig weiter. „Das möchte ich allen (werdenden) Eltern mit auf den Weg geben.“ Ein schönes Schlusswort finden wir. Und auch Antonia scheint zufrieden zu sein. Zum Abschied umarmen wir uns und wünschen uns alles Gute auf unseren weiteren Wegen. Und Antonia verrät uns, dass sie uns Bescheid gibt, wenn das neue Produkt da ist, das bereits in Planung ist. Also, wir wissen ja schon, was es ist, aber wir verraten mal noch nichts…*zwinker*

„Happiness – Mein spiritueller Weg“ von Tina Turner (steht übrigens auch im Oh Happy Café im Regal).

Neben der Eltern Survival Bag gibt es übrigens auch ein Elternfee Notizbuch mit Stift (oben auf dem Bild zu sehen). Uuuuund: Es sind schon ganz viele Ideen in der Pipeline. Bleibt gespannt!

Der Olympiapark. Insbesondere der Spielplatz dort – da hat alles angefangen und da findet man immer ganz viel Ruhe.

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