Er kommt in einer leuchtenden Farbe daher, mit viel Eis und oft geschmückt mit einer Orange. Spätestens, wenn man den gekühlten Tumbler erwähnt, dürfte klar sein, dass es sich nicht um den Publikumsliebling Aperol Spritz handelt. Nein, – heute stellen wir euch den italienischen Aperitif-Klassiker Negroni vor. Er kommt bittersüß daher und wird auch in Deutschland immer populärer. Warum? Na, wenn wir euch das wirklich noch erklären müssen…
Surprise, surprise der Negroni ist ein gebürtiger Italiener. Möchte man es noch genauer definieren, sogar ein Florentiner. In der Idylle der Toskana entstand der Negroni eigentlich aus einem anderen klassischen Italiener, dem Americano – ein Aperitif-Drink aus Campari und Wermuth. In den verschlungenen Gassen der italienischen Großstadt Florenz, genauer gesagt in der Via de Tornabuoni, überkam den Grafen Camillio Negroni 1920 der Durst. Kennen wir! Der Blaublüter marschierte ins Caffè Casoni und – vielleicht war es die Hitze, vielleicht auch nur eine Laune – bestellte einen mit Gin verlängerten Americano. Tadaaa – so war er geboren! Und woher der Name kommt, müssen wir wohl auch nicht weiter erläutern. Jetzt, gut 100 Jahre später, ist er nicht mehr wegzudenken aus den Aperitif-Karten der Italiener und der restlichen Welt – und das ist auch gut so.
4 Drinks, die sich am Negroni etwas abgeschaut haben. Vielleicht was für euch, wenn euch der Negroni irgendwann mal zu langweilig wird.
Der Negroni sbagliato (falscher Negroni): Hier wird der Gin durch trockenen Spumante ersetzt ist.
Der Negrosky: Wodka ersetzt hier den Gin.
Der Boulevardier: Anstatt Gin wird er hier mit Bourbon Whiskey gemixt.
Der Lucien Gaudin Cocktail: Trockener französischer Wermut und Triple Sec ersetzen den italienischen Wermut, außerdem ist der Gin-Anteil höher und er enthält weniger Campari.
Für den perfekten Negroni-Genuss bedarf es einen gekühlten Tumbler oder ein Old-fashioned Glas. Dann verrührt ihr über ein paar Eiswürfeln zu gleichen Teilen Gin, roten Wermut und Campari. Jetzt fehlt nur noch eine halbe Orangenscheibe oder ein Stück Schale und fertig ist der Drink, der tatsächlich nur aus einem Mix verschiedenster Alkoholsorten besteht. Ja, da bleibt uns nur noch zu sagen: Cheers!
La Nonna: Zu feinster Pasta eine Negroni-Variation schlürfen und gleichzeitig gutes Tun
Cordo Bar: Der Negroni hier schmeckt besonders gut zu den Tapas
Unsere Empfehlungen aus dem delight guide:
Negroni American Bar: die Königsdisziplin des Barchefs: natürlich Negroni!
Senatore Bar: Negroni und ein kleines bisschen Italo-Kitsch geht immer
The Boilerman Bar: Eine besondere Variation des Negroni in der Atmosphäre der Twenties genießen
George Prime Bar: Ein Negroni zum feinsten Steak
Curtain Call Bar: Vorhang auf und mit Negroni abtauchen in ferne Fabelwelten
Wenn ihr noch mehr coole Bars sucht und euch im Barkosmos etwas Neues trauen wollt, solltet ihr euch unbedingt den delight guide zulegen. Die beiden praktischen und liebevoll gestalteten Barbücher aus München stellen euch 26 lokale Barperlen vor, in denen ihr den jeweiligen Signature Drink aufs Haus bekommt – im Austausch für einen Stempel in eurem guide. Der Guide von 2020 behält auch 2021 seine Gültigkeit, so könnt ihr alle Drinks, die ihr letztes Jahr verpasst habt ganz einfach nachholen.
Der Negroni ist mittlerweile sogar so berühmt, dass er eine eigene Woche hat, die sogenannte „Negroni Week“. Die wird in Bars auf der ganzen Welt zelebriert. Seit 2013 spenden alle teilnehmenden Bars die Einnahmen ihrer Negroni-Variante in dieser Woche für einen guten Zweck. Veranstalter sind der Spirituosenkonzern Campari und die Getränkezeitschrift Imbibe. Die Negroni Week hat es natürlich auch schon längst nach München geschafft und so könnt ihr im La Nonna in der Maxvorstadt sogar noch bis 09. Oktober (Negroni-Week-Verlängerung sozusagen) für den guten Zweck trinken. Alle Negroni-Einnahmen gehen in der Zeit an die Arrival Aid, eine Organisation, die sich für Geflüchtete und Migrant*innen einsetzt. Da macht das Trinken doch gleich noch viel mehr Spaß, wenn man damit gleichzeitig etwas erreichen kann.