Studio Lagree Dem Sixpack entgegen rodeln

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Schlittenfahren im Schnee macht Spaß und ist lustig. Schlittenfahren im Studio Lagree macht ebenso Spaß, ist aber eher weniger lustig. Vor allem die Muskeln würden hier ein Veto einlegen, – denn die haben beim M3:Fusion Training, dem übrigens diverse Hollywoodstars ihre Astralkörper zu verdanken haben sollen, am allerwenigsten zu lachen. Hart aber herzlich rodelt ihr im Studio Lagree dem Sixpack entgegen. Wie das geht? Mit Präzession, Durchhaltevermögen und dem Megaformer. Wir haben es ausprobiert!

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Jetzt geht's erst richtig los!
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From Canada to Munich

Nachdem sie das Training in Kanada kennenlernte, eröffnete Melanie Guluk 2016 das erste Studio Lagree Deutschlands in München. Die Location unweit des Nymphenburgerschlosses ist nicht unbedingt der nächste Weg. Doch fürs Erkunden eines neuen Fitness-Trends nehme ich die Reise in den fernen Westen doch gerne auf mich. Da der Bus direkt vor der Tür hält, ist die Anfahrt glücklicherweise nur halb so kompliziert. Am Studio angekommen, genügt ein Blick in den Fitnessraum, um meine Augen zu Fragezeichen werden zu lassen. Diese Geräte, – mit denen ich später noch eine enge Beziehung eingehen werde, – sind mir in all meiner Fitness-Trend-Erkundung noch nicht untergekommen. Wie ich später erfahre, handelt es sich um den berühmt-berüchtigten „Megaformer“, der das Studio Lagree und das M:3 Fusion Training zu dem macht, was es ist.

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Hallo, ihr Muskeln, die wir bis dato noch nicht kannten!
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Attacke!

Studio Lagree ist ein Fitnesskonzept, das von Celebrity-Trainer Sebastian Lagree entwickelt wurde. In 50 Minuten sollen alle Muskelgruppen aktiviert, ordentlich Schweiß produziert und selbst hartnäckige Fettröllchen attackiert werden. Trainiert wird auf den Megareformern, die meine Trainerin liebevoll als Schlitten betitelt. Die Maschinen bestehen aus zwei festen Plattformen, einem mobilen Mittelteil und jeder Menge Griffe. Der Kurs soll für Frauen und Männer gleichermaßen geeignet sein. Da die Intensität an das eigene Fitnesslevel angepasst werden kann, sollen außerdem sowohl Couchpotatoes als auch Sportskanonen auf ihre Kosten kommen. Ob das Studio Lagree hält, was es verspricht? Der internationale Erfolg des Konzepts spricht schon mal eine klare Sprache. In Chicago, Toronto und London hat sich der Trend wie ein Lauffeuer verbreitet. Ob das M:3 Fusion Training auch in Deutschland einen Erfolgskurs aufnimmt, liegt nun an uns Münchnern. Ich biete mich gerne ans Versuchskaninchen an.

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Ab hier gibt es keinen Weg mehr zurück…
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Ihr auch hier, Muckis?

Ausgestattet mit meinen Antirutschsocken schreite ich meinem Megareformer entgegen. Was ich mit dem Schlitten anfangen soll, ist mir zunächst schleierhaft. Glücklicherweise bin ich jedoch von vielen Expertinnen umgeben, die mich in die Technik einführen. Das Prinzip ist schnell erklärt: Mithilfe des eigenen Körpergewichts wird das Mittelteil, das mit einem intelligenten Federsystem befestigt ist, bei der Durchführungen von Sit-Ups, Liegestütze, Lounges und Co. bewegt. Wo Arme und Beine platziert werden sollen, zeigen die Markierungen auf dem Gerät. Ähnlich wie beim Pilates werden die Übungen relativ lange und präzise ausgeführt. Während ich das Training zu Beginn als durchaus erträglich empfinde, muss ich schon nach wenigen Wiederholungen feststellen: Ebenso lange und präzise wie die Übungen ausgeführt werden, macht sich auch der Schmerz in meinen Muskeln bemerkbar. Besonders überrascht bin ich über die Lebenszeichen vieler kleiner Muskeln, derer Existenz mir vorher unbekannt war. Sie selbst scheinen über das Kennenlernen ebenso ganz aus dem Häuschen zu sein – auch zwei Tage später machen sie sich bei jedem Schritt bemerkbar.

Verdientes Happy End

Nach meinem M:3 Fusion Experiment im Studio Lagree sind meine Muskeln völlig am Ende. In den langen Sequenzen, die fließend ineinander übergehen, bleibt keine Zeit zum Verschnaufen – weder für mich, noch für meine Muskeln. Aus Sicht vom Studio Lagree würde ich sagen: Ziel erreicht! Denn genau hierauf zielt das Training ab: Die vollkommene Erschöpfung der Muskeln, um lange, schlanke Muskelfasern aufzubauen. Ob das auch bei mir gelingt wird der Langzeittest zeigen. Fürs Erste bin ich schon absolut happy über die erfolgreich gemeisterten 50 Minuten Training. Vor allem dank der langen Beanspruchung einzelner Muskelgruppen fiel mir das Durchhalten durchaus schwer. Dank der Dynamik in der kleinen Gruppe, der motivierenden Trainerin und nicht zuletzt dem Spaß am Schlittenfahren auf dem Megareformer fanden sich doch noch letzte Reserven, die mich bis ans Ziel zu meinem Happy-After-Work-Out-Feeling rodeln ließen.