Der Frühling steht schon in den Startlöchern und diese überwiegend südseitige Rundtour in den Chiemgauer Alpen ist genau das Richtige für alle, die nicht genug bekommen können von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres – aber sie verlangt auch ordentlich Kondition und Trittsicherheit. Man wird dafür mit einer traumhaften Aussicht auf den Chiemsee und bis in den Alpenhauptkamm belohnt.
I gangat gern auf d’Kampenwand, wann i mit meiner Wamp’n kannt’.
Die wahrscheinlich deutlich höher frequentierte Route vom nördlich der Kampenwand gelegenen Hintergschwendt lassen wir heute aus. Wir entscheiden uns für den ca. 15km langen Rundweg, der von Mühlau bei Schleching über die Hochplatte zur Kampenwand und wieder zurück führt. Vom Wanderparkplatz in Mühlau führt Weg Nr. 62 zunächst auf einer Forststraße bergauf, bevor er hinter einem Gehöft in einen Pfad übergeht, der uns schließlich zur Hochplatte auf 1586 Meter führt. Ab der Oberauer Brunstalm geht es über einen Wiesenhang weiter steil bergan bis man kurz darauf in einem Waldstück auf eine Kreuzung trifft. Der blauen Markierung folgend gehen wir geradeaus weiter bis schließlich nach etwas mehr als 2 Stunden Gehzeit die ersten 950 Höhenmeter hinter uns liegen und wir das Gipfelkreutz auf der Hochplatte erreichen.
Von der Hochplatte gehen wir ohne längere Pause bei Kaiserwetter in einem leichten Abstieg direkt weiter in nördlicher Richtung bevor der Pfad nach Westen Richtung Piesenhauser Hochalm dreht. Von hier sind es zur Kampenwand noch ca. 2 Std. und man hat das Tagesziel – das überdimensional große Gipfelkreuz der Kampenwand – stets im Blick. Der südseitige Gipfelanstieg zur Kampenwand verläuft über einen kurzen Klettersteig mit Drahtseilpassage, der es in sich hat. Vor allem bei Schnee und Eis ist dieser Abschnitt nur für geübte, trittsichere und schwindelfreie Kraxler geeignet und auch der nordseitige Abstieg erfordert ein gewisses Maß an Vorsicht und Konzentration.
Vor uns liegt eine mittelschwere Rundtour. Unterwegs sind wir rund 7,5 Stunden – inklusive Pausen natürlich. Wir starten beim Parkplatz Mühlau. Wenn euch der Hunger packt, könnt ihr entweder eine eigens geschmierte Brotzeit verspeisen oder bei der Steinlingalm einkehren.
Schwindelfrei solltet ihr schon sein – im Gipfelbereich wird gekraxelt. Nix für schwache Nerven. Grödel oder Steigeisen solltet ihr auch unbedingt am Start haben solange der Winter noch Einzug hält.
Wir sind Well Outside – denn draußen ist unser Zuhause. Fasziniert von der Schönheit der Berge und der Natur verbringen wir jede freie Minute draußen. Einen Teil der ganz besonderen Augenblicke und Momente unserer Abenteuer teilen wir nicht nur auf unserem Blog und bei Instagram mit euch – sondern auch hier, bei Geheimtipp München. Wir überraschen euch mit Gastbeiträgen und erkunden mit euch die Welt. Seid ihr bereit, Stadtkinder?
Nach einer ausgiebigen Brotzeit unterhalb des Gipfels der Kampenwand machen wir uns an den imposanten Abstieg durch die säulenartigen Felsformationen, bevor wir auf einem steilen Steig in engen Serpentinen Richtung Steinlingalm absteigen. Von dort aus sind es nur ca. 20 Min. Gehzeit um die Kampenwand herum bis zur Seilbahnstation Sonnenalm, wo uns ein Wegweiser zurück nach Mühlau weißt. Der Pfad verläuft südlich der Kampenwand immer bergab. Später geht er in eine Forststraße über, die durch den Wald zurück zum Parkplatz in Mühlau führt. Full Body Workout (Wamp’n & Hax’n) an der Kampenwand – get well outside!