Es ist Samstag Mittag, als wir vor dem Gloriette Guesthouse in Ritten, Oberbozen, vorfahren. Memo an uns selbst: Wir sind zwar früh losgefahren, um noch mehr von der Umgebung und der verträumten Anlage zu haben, nächstes Mal stellen wir unseren Wecker aber noch ein klitzekleines bisschen früher. Also so um fünf Uhr circa. Jetzt zuckt nicht gleich zusammen, ihr werdet schon sehen: Es lohnt sich! Aber zurück zu unserer Ankunft: Die Sonne lacht vom Himmel und unsere Vorfreude ist ungefähr so hoch wie die Gipfel der Berge, die imposant den weitläufigen Panoramablick ausfüllen. Vor dem Eingang des modernen Gästehauses, das im Sommer 2018 das erste Mal seine Türen geöffnet hat, sehen wir schon ein paar E-Bikes stehen, die wir uns ausleihen könnten. Die Betonung liegt auf „könnten“. Mal sehen, ob wir dazu die Gelegenheit haben…
Nachdem alle Formalitäten schnell und unkompliziert geklärt sind, werden wir erst einmal auf die großzügige Sonnenterrasse begleitet. Nur ein paar Minuten später steht vor uns eine „Rosi“ – der erfrischende Haus-Aperitif, der mit Rosmarin und Prosecco zubereitet wird – nebst ein paar Knabbereien. Na, wenn das mal nicht gut losgeht, wissen wir auch nicht… Die herzliche Rezeptionistin erzählt uns, was wir in der Umgebung alles entdecken können. Das willkommenste Highlight (neben zahlreicher Wander- und Fahrradrouten) ist mit Sicherheit die praktische Seilbahn, die gerade mal eine Gehminute vom Hotel entfernt ist und uns auf direktem Weg ins Zentrum von Bozen befördert. „Später!“, denken wir uns. Erst gucken wir uns mal das kleine Entspannungsparadies ein wenig genauer an.
Zwei Rosis später (wir konnten uns weder vom Drink noch von der atemberaubenden Aussicht trennen), wollen wir erst einmal unser Zimmer in Augenschein nehmen. Unsere Erwartungen werden weit übertroffen! Wir öffnen die Tür zu einem Schlafplatz, für den der Begriff „Zimmer“ eindeutig untertrieben ist. Penthouse würde es wohl eher treffen. Helles Holz, moderne Einrichtungselemente, ein offener Durchgang, der unser Zuhause auf kurze Zeit mit Sonnenlicht durchflutet. Sogar einen Kamin und eine gemütliche Couch gäbe es für gemütliche Abendstunden! Müssen wir wohl im Winter noch mal wiederkommen. Die Liebe zum Detail, mit der Julika und Andi Alber ihr Gloriette Guesthouse eingerichtet haben, ist unverkennbar. „Es sollte einfach so werden, wie wir selbst gerne Urlaub machen würden!“, erzählt uns Andi, als wir ihn nach dem Konzept fragen. Na, da haben wir wohl den gleichen Geschmack…
Weiter geht es mit unserer Besichtigungstour in Richtung Spa Bereich! Da wir natürlich vor unserem Besuch schon neugierig waren, wissen wir bereits: Der ist außergewöhnlich. Statt den Pool ganz klassisch in den Garten zu integrieren, finden wir ihn auf dem Dach. Ursprünglich eine Lösung aus der Not heraus (für den Garten gab es keine Genehmigung), ist er nun ein Merkmal des Hotels, das es neben der ehrlichen Gastfreundschaft, der fabelhaften Küche und der stilvollen Gestaltung einzigartig macht. Okay – tut uns leid E-Bike und Seilbahn: Wir bleiben erst einmal hier!
In der Tat bekommt uns aus der Ruhe-Oase an diesem Tag niemand heraus. Bewaffnet mit Sonnenbrille, einem guten Buch und dem köstlichen Kuchen, der im Eingang des Spas darauf wartet, von uns genascht zu werden, machen wir es uns gemütlich. Einen leichten Sonnenbrand später (eincremen nicht vergessen!), legen wir uns noch kurz für ein Nachmittags-Nickerchen auf das kuschelige Lounge-Bett auf dem Balkon, bevor wir uns für‘s Dinner fertigmachen.
Andi und Julika finden das Halbpension-Konzept irgendwie unglücklich. Sie wollen ihren Gästen die Freiheit lassen, die Umgebung zu erkunden und die vielseitige Gastronomie vor Ort zu genießen. Oder eben zwanglos im Restaurant „PURO“ im Gloriette Guesthouse den Tag möglichst harmonisch und genussvoll abzuschließen. Purer Genuss – dafür steht der Name und das Team des PURO. Während sich der Himmel langsam lila bis rosarot färbt, schlemmen wir uns durch die alpin-mediterranen Speisen, die uns in Menü-Form aufgetischt werden. Italienisch angehaucht, kreative Kreationen und regionale Zutaten machen aus den Gerichten wahre Gaumenfreuden! Eine sorgsam ausgewählte Weinbegleitung dazu, ein frisch-herber Cocktails danach. Unser Betthupferl. Was werden wir heute gut schlafen!
Gesagt, getan. Nach einem sorgenfreien Schlaf werden wir morgens von der frischen Bergluft, die sanft durch die offene Balkontür hereinweht, und dem Singen der Vögel geweckt. Ihr wisst, wir lieben die Stadt – aber dieses Gefühl, in der Natur aufzuwachen, ist schon ziemlich einmalig. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig bestückt: von hausgemachtem Müsli über duftende Backwaren bis hin zu himmlischem Süßkrams und gesundem Obst. Ausgiebig gestärkt, entscheiden wir uns nun doch noch zu ein klein bisschen Sightseeing. In gerade mal 15 Minuten sind wir in Bozen und schlendern durch die zauberhaften Gassen der lebhaften Stadt. Ein Aperol hier, ein paar Stuzzichini dort – ach, da bekommt ihr mal einen gesonderten Geheimtipp-Bericht von uns. Apropos Geheimtipp: Bei unserem nächsten Besuch müssen wir unbedingt Andi‘s ganz persönlicher Empfehlung folgen und das Weingut Dolomitos besuchen. Hier werden zwar nur vier verschiedene Weine produziert, dafür steckt aber eine ganz besondere Geschichte hinter dem familiengeführten Gut. Familiengeführt scheint in dieser Ecke Südtirols also vielleicht so etwas wie die geheime Zutat zum Glück zu sein?
Das gastronomische Geschick und die Leidenschaft für die Hotellerie liegen in der Familie: Andis Eltern haben in Bozen das Traditionswirtshaus ‚Vögele‘, sein Bruder hat eine neue Bar am zentralen Waltherplatz aufgemacht. Falls ihr noch weitere Gastro-Tipps braucht: Hier seid ihr an der richtigen Adresse.
Wer sich bei seinem Aufenthalt im Gloriette Guesthouse ein besonderes Schmankerl gönnen möchte, der hat unter anderem diese beiden wunderbaren Optionen: Ein Poolbreakfast und ein Picknick mit der Ape. Beim Frühstück im Pool hat man den gesamten Pool eine Stunde exklusiv für sich und bekommt ein sogenanntes „floating breakfast“. Für den romantischen Ausflug mit der Ape (ihr wisst schon, diese kleinen hübschen Rollerartigen Fahrzeuge auf drei Rädern) bekommt ihr einen Picknickkorb voller Leckereien vom Guesthouse gepackt, den ihr mitnehmen könnt, um damit los zu düsen und ihn an den schönsten Aussichtspunkten in der Umgebung zu schlemmen.
Wir sind nicht nur vom Erholungsfaktor begeistert, dass das kleine, sehr feine Gloriette Guesthouse in seinen 25 Zimmern und der gesamten Anlage zu bieten hat, sondern auch von der familiären Atmosphäre, die man hier in jedem Bereich spürt. Andi, der mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm auf der Terrasse nach dem Rechten schaut; Julika, die lebensfrohe Funken sprüht beim freundschaftlichen Umgang mit den Gästen; das Team, das zusammenhält, um jedem einzelnen Entspannungssuchenden, jedem Südtirol-Liebhaber und jedem Feingeist des Genusses einen unvergesslichen Aufenthalt zu bereiten. Kurz aber intensiv – Südtirol, wir kommen wieder!