Es ist wieder Schwammerl-Zeit und wir bekommen ganz schön Appetit, wenn wir an Pasta mit gebratenen Pfifferlingen oder Steinpilz-Risotto denken. Euch geht es da ähnlich? Wie gut, dass rund um München viele Wälder zum Pilzesammeln einladen und wir diese ganz einfach mit der Bahn erreichen können. Wir haben euch die besten Orte rund um München zusammengetragen, an denen ihr einen schönen Korb mit Steinpilzen, echten Pfifferlingen, Maronen Röhrlingen und Rotfußröhrlingen sammeln könnt, – aber auch, worauf ihr bei der Suche unbedingt achten solltet und was man Feines zaubern kann aus den gesammelten Pilzen. Also macht euch bereit für einen Tag im 7. Schwammerlhimmel!
Bevor wir jetzt aber direkt in den nächsten Wald stürmen, müssen wir noch ein paar Dinge vorwegschicken: Bitte informiert euch auf jeden Fall vorab gut darüber, welche essbaren Pilze es in der Gegend gibt und wie die genau aussehen. Denn neben den genießbaren Pilzen gibt es auch jede Menge ungenießbarer beziehungsweise giftiger Pilze, die ihr auf keinen Fall sammeln oder essen solltet. Darüber hinaus solltet ihr die richtige Ausrüstung mit in den Wald nehmen. Am besten sind luftige, feste Behälter. Also zum Beispiel Körbe. Plastiktüten sind eher ungünstig, weil die Pilze darin schwitzen. Empfehlenswert sind immer zwei Körbe, denn dann könnt ihr bekannte, genießbare Pilze von den unbekannten Pilzen gesondert transportieren. Alte oder verdorbene Pilze solltet ihr generell nie mitnehmen. Um ganz sicher zu sein, dass ihr nur essbare Pilze gesammelt habt oder wenn ihr unbekannte Pilze gefunden habt, könnt ihr in einer der vielen Apps rund um die Pilzerkennung nach Rat suchen. Schaut da doch mal bei Pilzator oder Pilzführer Lite vorbei. Oder noch besser: richtige Expert*innen befragen! Die Devise ist: lieber einmal mehr checken vor dem Verzehr! Dann steht dem sicheren sowie leckeren Pilzgenuss nichts mehr im Weg.
Schnell noch etwas wärmeres anziehen, denn im Wald wird es manchmal frischer als man denkt, dann geht es los, unser großes Schwammerl-Abenteuer! Jetzt habt ihr aber erst mal die Qual der Wahl, denn es gibt in München natürlich mehr als nur einen guten Ort zum Schwammerl sammeln. Wir haben Mal unsere sieben Favoriten für euch rausgesucht: Für unseren ersten Tipp schnappen wir uns das Radl und fahren mit der S7 bis nach Wolfratshausen. Von dort aus geht es mit dem Radl weiter ins Naherholungsgebiet Pupplinger Au. Dort könnt ihr dann zu Fuß oder auch mit dem Rad bis zu sieben Kilometer durch die Waldlandschaft laufen/fahren und euer Glück mit den Schwammerln versuchen. Am jeweils nördlichen und südlichen Ende der Au könnt ihr den Ausflug in einem der zwei Wirtshäuser mit Biergarten gemütlich ausklingen lassen. Ein anderer sehr schöner Ort zum Schwammerl suchen ist die Gegend rund um das Schloss Seefeld. Steigt einfach in die S8 bis nach Seefeld-Hechendorf und lauft von dort am See entlang bis zum Schloss Seefeld. So könnt ihr schon auf dem Hinweg immer wieder Ausschau nach Schwammerln halten und mit Blick auf den Pilsensee wird die Schwammerlsuche dann auch noch zum Panoramavergnügen.
Für das ganz klassische Sammelvergnügen im Wald müsst ihr aber gar nicht weit raus aus München und habt trotzdem eine große Auswahl. Da wäre einmal der Forstenrieder Park, den ihr am besten erreicht, wenn ihr mit der S6 bis nach Gauting fahrt und dann ein paar Kilometer zu Fuß weiter in Richtung Wald wandert. Im Münchner Osten warten die Schwammerl im Ebersberger Forst schon auf euch. Hin kommt ihr mit der S4 bis zur Station Ebersberg. Auch im Perlacher Forst gibt es jede Menge Schwammerl – zumindest dann, wenn ihr früh in der Saison dran seid. Ansonsten ist dieser Ort gut abgegrast, denn er ist beliebt bei den Kennern. Ihr erreicht ihn mit der S7 (Haltestelle Großhesselohe) und dann weiter mit der Tram oder zu Fuß. In der Nähe von Aying könnt ihr im Hofoldinger Forst auch auf Pilzsuche gehen. Die S7 bringt euch ganz entspannt direkt bis nach Aying. Auch eine Fahrt mit der S7 nach Hohenbrunn lohnt sich für Schwammerlliebhaber*innen. In den Wäldern rund um das kleine Dörfchen sprießen die Pilze zahlreich aus dem Boden. Zu guter Letzt – wenn ihr mit göttlichem Segen auf Pilzsuche gehen wollt – empfehlen wir eine Fahrt mit der S7 nach Hohenschäftlarn. In der Nähe des Klosters Schäftlarn meint es der Pilzgott meist gut mit den Suchenden und lässt alle mit vollen Körben die Heimreise antreten.
Manche Pilze sehen wirklich zum Verwechseln ähnlich aus, also seid bitte vorsichtig! Die vielen Apps sind zwar cool, können aber echte Expert*innen nicht ersetzen. Der Verein für Pilzkunde München beispielsweise bietet regelmäßig Pilz-Wanderungen an, um euch das nötige Know-How zu vermitteln.
Und Obacht! – Pilze können Radioaktivität aufweisen. Daher sollten selbst gesammelte Schwammerln nicht regelmäßig auf dem Teller landen.
Nach langer, hoffentlich erfolgreicher Schwammerljagd seid ihr wieder Zuhause und habt euch vergewissert, dass all eure Errungenschaften unbedenklich genießbar sind? Dann kommt jetzt der beste Teil des Tages! Die frischen Pilze sollten natürlich schnellstmöglich verarbeitet werden. Eines unserer liebsten Rezepte, weil man nahezu jede Pilzart verwenden kann: knusprige Kartoffelküchlein mit Pilzfüllung und frischem Dill. Ein simples, schnelles Gericht, aber superlecker! Dafür braucht ihr 1kg Kartoffeln, Mehl, Zwiebeln, Petersilie, Olivenöl, Senf, Gewürze und natürlich eure frischen Pilze. Kartoffeln schälen und in Salzwasser kochen. Dann die Pilze mit Zwiebeln und Senf anbraten und abschmecken. Die Kartoffeln werden mit Mehl, Salz und Muskat zu Stampfkartoffeln. Portionsweise formen wir in der Hand aus der Masse eine Art Pattie, mit dem wir je einen Löffel Pilzmasse ummanteln. Die fertigen Küchlein in der Pfanne von beiden Seiten goldbraun anbraten und mit einem Kräuterquark und frischem Dill garnieren. Jetzt heißt es einfach nur genießen, das habt ihr euch aber wirklich verdient! Und falls ihr doch keine Schwammerl gefunden habt, habt ihr vielleicht einfach schon zur Sicherheit vorher ein paar Pfifferlinge auf dem Viktualienmarkt gekauft. Gar kein Problem, die schmecken bestimmt genau so gut und wir verraten’s auch keinem!