München Wissen #4 Die endlose Treppe

Hotspots Schwanthalerhöhe – ©wunderland media GmbH

In unmittelbarer Nähe zum Münchner Verkehrszentrum und mitten im Herzen des KPMG-Gebäudes im Westend versteckt sich ein einzigartiges Kunstwerk. Es geht um Stufen – und zwar endlos viele. Treppen bringen uns in die Höhe und auch wieder runter. Sie sind ein Symbol für Aufstieg, aber genauso für den Abstieg. Aber bevor wir weiter in philosophischen Sphären verweilen, verraten wir euch erst einmal, worum es geht. Es ist… Trommelwirbel,… die endlose Treppe. Der Name sagt fast alles, es handelt sich um die berühmte Treppe ohne Ende. Man kommt weder oben noch unten final irgendwo an. Die Stufen bilden einen endlosen Kreislauf. Was es damit auf sich hat?

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Ein Künstler, der groß denkt

Geschaffen hat die endlose Treppe Olafur Eliasson. Er ist ein dänischer Künstler isländischer Herkunft, lebt und arbeitet in Berlin und Kopenhagen. Die Stufen sind nicht sein einziges Kunstwerk, das in München steht. Aus seiner Feder kommt außerdem die schwebende Kugel namens „Sphere“ in den Fünf Höfen sowie das Wirbelwerk im Foyer des Lenbachhauses. International hat Eliasson künstlerisch bereits so einiges geschaffen. Zum Beispiel hat er in seinem Projekt „Green River“ mehrere Flüsse weltweit mit ungiftigem Farbstoff gefärbt und die Reaktionen der unwissenden Bevölkerung entlang der Wasserströme eingefangen. Im Big Apple ist er ebenfalls bekannt: Dort hat er vier künstliche Wasserfälle rund um Manhattan geschaffen, unter anderem an der Brooklyn Bridge. Von diesen stürzten geschätzte 13,1 Milliarden Liter Wasser 110 Tage lang von 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends in den East River.

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Erinnert doch sehr an die Form unserer DNA, oder?
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Ein bisschen wie das Leben

Eliassons künstlerischer Fokus liegt vor allem auf physikalischen Phänomenen in der Natur, dazu zählen Licht, Wasser, Bewegung und Reflexion. So auch bei der unendlichen Treppe. Sie ist die Einzige weltweit, auf der man ohne die Richtung zu wechseln hoch und wieder runter gehen kann. Die neun Meter hohe Konstruktion besteht aus zwei stählernen Doppelspiralen. Deren Helixform erinnert an die Struktur der DNA und verkörpert einen endlosen Kreislauf – ein bisschen wie unser Leben, ein ständiges auf und ab. Was auch immer der Künstler uns mit seinem Werk sagen will, außer Frage steht, dass die Konstruktion eine kulturelle Bereicherung für München und einfach wahnsinnig faszinierend ist.

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