München Wissen #3 Sweet Brown Snail
Hinter der Bavaria, am Rande des Bavariaparks da steht sie, die Sweet Brown Snail zwischen den drei denkmalgeschützten Hallen des Verkehrszentrums des Deutschen Museums. Die Schnecke ist um ein Vielfaches größer als die klassische Weinbergschnecke – immerhin misst sie ganze imposante 4,50 Meter. Und trotzdem geht sie fast unter in den Dimensionen des 23.000 Quadratmeter großen Areals. Mit grauem Körper und braunem Häuschen schaut die Schnecke uns aus ihren schwarzen Kulleraugen an und wirft uns ein süßes Lächeln zu. Immer wieder sieht man auch Kinder die Statue erklimmen und Touristen vor dem Tier für ein Erinnerungsfoto posieren. Aber wie hat sie sich dahin verirrt, wo kommt sie eigentlich her und warum um aller Welt eine Schnecke? Das wollten wir auch wissen, also haben wir die Hintergründe genauer erforscht.
Ideengeber und Hintergrund
Entstanden ist die Sweet Brown Snail als ein „Kunst am Bau-Projekt“ im Jahr 2007 – geschaffen wurde sie von den renommierten amerikanischen Künstlern Jason Rhoades und Paul McCarthy (nicht zu verwechseln mit dem bekannten Musiker McCartney). Die Skulptur sieht nicht nur zauberhaft aus, sondern hat auch eine klare Botschaft: Sie steht in einem ironischen Gegensatz zum Traum von maximaler Geschwindigkeit, verkörpert aber gleichzeitig mit ihrem tragbaren Haus die Sehnsucht nach unbegrenzter Mobilität, wofür die Ausstellungsobjekte im Verkehrszentrum stehen.
Habt ihr ungeklärte Fragen? Dann teilt sie mit uns!
Ihr wolltet schon immer wissen, was ein gewisser Straßen-Name bedeutet? Wer für die seltsame Figur in eurer Hood verantwortlich seid? Oder habt selber eine spannende Geschichte zu etwas in eurem Stadtviertel zu erzählen? Wir hören euch zu – und sind neugierig. Lernt mit uns die Stadt noch besser kennen und werdet zum München-Gscheidhaferl. Wir freuen uns auf eure Einsendungen!
Vom Kiosk zur Schnecke
Der Künstler Jason Rhoades hat in Europa viele polarisierende Installationen kreiert, unter anderem auch in Frankfurt, Berlin und Hamburg. Die Schnecke im Westend steht in engem Zusammenhang zu einem seiner früheren Kunstprojekte mit dem Namen „Propposition“, das ebenfalls mit seinem Mentor Paul McCarthy entstanden ist. Im Rahmen dieses Projekts haben die beiden Künstler einen kompletten Kiosk leer gekauft und aus dem Material neue Installationen geschaffen. Dazu zählt – dreimal dürft ihr raten, – auch die Sweet Brown Snail. So kam die zuckersüße Schnecke also in unsere Lieblingsstadt München und wird uns hoffentlich noch lange mit ihrem Anblick beglücken. Aber das ist wohl recht wahrscheinlich, – schließlich kommt sie ja so schlecht weg vom Fleck. Nicht mal im Schneckentempo…
