Seit Dezember 2016 beehrt die Grapes Weinbar im Cortina Hotel an der Ledererstraße ihre Gäste mit einer warmen Atmosphäre, ganz viel Stil, einer hervorragenden Küche und natürlich – und das in erster Linie – mit einer großen Bandbreite an außergewöhnlichen Weinen. Von hochkarätigen Klassikern über interessante Abenteuertropfen bis hin zu extrovertierten Charakterköpfen in flüssiger Form. Aber nicht nur, was hier ins Glas kommt, ist ein Erlebnis – sondern auch das, was auf dem Teller landet. Seit diesem Monat können Gäste das alles auch auf einer Terrasse im Innenhof genießen. Grund genug für uns, der Grapes Weinbar mal einen Besuch abzustatten.
Leichter gesagt als getan… im Feierabendverkehr. Denn der findet ja bekanntlich nicht nur auf den Straßen, sondern auch in der Fußgängerzone statt. Zielstrebig kämpfen wir uns durch die Horde von asiatischen Touristen, die auf der Suche nach etwas Essbarem durchs Tal strömt. Lautes Gezeter, Blitzlichtgewitter der Fotoapparate, grölende Bieropfer vor dem Hofbräuhaus… Doch dann durchqueren wir die Lobby des Cortina Hotels und landen im Grapes. Durchatmen. Sanfte Ruhe, dezente Musik im Hintergrund, Gläser, die beim Zuprosten herrlich hell erklingen. Auf der Terrasse, umringt von Grünpflanzen, fühlen wir uns direkt wie in einer kleinen Oase – mitten im turbulenten innenstädtischen Gewusel ist es hier richtig schön ruhig und entspannt.
Herzlich werden wir empfangen von den beiden jungen Sommeliers, die die Weinbar führen: Stefan Grabler und Markus Hirschler. Beide aus Österreich. Und aus der besten Wein-Schule. Nach nationaler und internationaler Sternegastronomie und gehobener Hotellerie haben sie in der Ledererstraße ein berufliches Zuhause gefunden, in dem sie ihre Vorstellungen von einem Paradies für Weinliebhaber verwirklichen können. Mittelpunkt des Ganzen: das große Weinlager, von der Innenhofterrasse gut einsehbar. Regale bis zur Decke. Darin schlummern allerlei Schätze, abgefüllt in Flaschen – in freudiger Erwartung von Stefan und Markus entkorkt zu werden. Rund 650 verschiedenen Weinsorten aus etwa zehn Ländern, Jahrgänge 1975 bis heute hat das Grapes Team im Angebot. Viele davon aus Frankreich, Deutschland und vor allem aus Österreich, der Heimat der beiden Sommeliers.
Und durch die zeichnet sich auch ihr Umgang mit den Gästen aus – charmanter österreichischer Schmäh trifft auf geballte Weinexpertise. Bei Markus und Stefan können auch Nicht-Weinkenner davon ausgehen, dass sie eingeschenkt bekommen, was zu ihnen und ihrem Geschmack passt. „Wir haben unsere Karte so aufgebaut, dass man sich in dem großen Angebot gut zurechtfinden kann, auch wenn man kein extremer Weinkenner ist,“ erklärt Markus. Durch Kategorien wie zum Beispiel „Für die Mutigen unter euch“, „Für Klassikfans“ oder “Zum Runterkommen“ weiß man direkt woran man ist. „Aber wir sind natürlich trotzdem immer da und jeder Gast bekommt eine individuelle Beratung.“
Neben der Weinkarte liegt den Grapes-Machern aber auch die Küche sehr am Herzen. „Wir wollten einfach keine Weinbar eröffnen, in der es nur ein paar Oliven gibt, sondern unseren Gästen auch auf dem Teller richtig was bieten,“ betont Markus. Gesagt, getan. Nussiger Jamon Iberico, gebratene und mit Meersalz getoppte Pimentos Patron zur Vorspeise, das Medaillon vom Iberico-Schwein mit Spitzkohl und Weinbeeren zur Hauptspeise. Dazwischen marinierte Bunte Beete und karamellisierter Ziegenkäse auf Wildkräutersalat. Oder Oktopus vom Grill mit Salsiccia, abgeschmeckt mit Limone.
Abgerundet wird unsere kulinarische Entdeckungstour auf der Terrasse der Grapes Weinbar mit einem wahnsinnig leckeren warmen Schokokuchen mit Vanillesauce und einem (wenn das überhaupt geht) sogar noch besseren Erdbeer-Rhababer-Crumble. Natürlich alles mit der passenden Weinbegleitung, liebevoll und fachkundig zusammengestellt von Sommelier Markus, der uns an diesem Abend einen Tropfen nach dem anderen an den Tisch holt, der – einmal ins Glas gelassen – immer im Kopf bleibt. Kein einziger Wein, den man einfach mal so wegtrinkt. Jedes Glas ein Erlebnis. Und so soll es ja auch sein. In einer Weinbar, die nicht nur Weinbar heißt, weil Wein ausgeschenkt wird. Sondern weil man ihn dort liebt.
Also da fragt ihr am besten die beiden Chef-Sommeliers. Ganz locker und lässig finden sie mit euch zusammen heraus, welcher Wein zu euch passt. Wenn ihr uns fragt: Als Aperitif macht ihr mit dem Rieslingsekt von 2014 vom Pfälzischen Weingut Reichsrat von Buhl nichts falsch. Starkes Tröpfchen mit dem es sich gut in den Abend starten lässt!
Unser Flaschenliebling: Die Winifred. Das ist kein Mädchen, sondern ein Rosé vom Gut Oggau im Österreich. Und dort werden alle Weine nach einem Familienmitglied benannt. Es gibt Oma, Opa, Mama, Papa. Und eben die eigenwillige Schwester Winifred. Ein Quergeist – wie das Bildnis von ihr auf der Flasche verspricht – ist auch der Geschmack. Sehr einzigartig und gut.
Vom kleinen Starter bis hin zum Hauptgericht – was im Grapes aus der Küche kommt ist ebenso edel wie die die Getränke und sehr zu empfehlen. Wer aber nicht groß essen, sondern nur ein Gläschen Wein trinken mag, ist auch natürlich auch herzlich willkommen. Für den kleinen Snack: Das Jausenbrett’l mit Käse von Jamei Laibspeis, Schinken von der Metzgerei Graf und Kren probieren.
Auch in der Grapes Weinbar gilt: Qualität hat ihren Preis. Weder die Weine noch die hochwertigen Zutaten bekommen die Jungs beim Discounter. Ein Glas Wein (1cl) gibt’s aber schon ab 4 Euro, Vorspeisen zwischen 8 und 17 Euro und Hauptgerichte von 10 bis etwa 29 Euro.