Einfach mal los #18: Dreimühlenviertel – Mit dem Radl zu Valentin Stüberl & Co.

Knallbunte Graffiti, uriger Flair, Isar in unmittelbarer Nähe: Ja, heute sind wir im Dreimühlenviertel unterwegs. Dieser Stadtteil verzaubert einfach immer wieder mit seinen engen Gassen, alten Gebäuden und dem malerischen Stadtbach. Eigentlich besteht er nur aus vier Straßen, – aber wir wollen mal nicht so streng sein. Einmal angekommen, zieht es einen nämlich sehr schnell immer weiter. Hier gibt es wirklich alles, was das Münchner Herz begehrt. Auf den Bikes stöbern wir uns durch schnuckelige Cafés, urige Bars, angesagte Restaurants und ganz spezielle Shops. Das sind unsere Lieblinge.

Wir starten unsere Tour mit einem leckeren Frühstück für (Tag)träumer. Laura Passalacqua schmeißt das Café in der Dreimühlenstraße seit nun mittlerweile 10 Jahren. Die gebürtige Sizilianerin hat die Ruhe weg und kennt im Viertel Hinz und Kunz. Viele kommen tagsüber einfach vorbei, um der Frohnatur Hallo zu sagen. Neben frischgepressten Säften aus Orange, Birne, Gurke und weiteren gibt es auch Croissants, belegte Brötchen und vieles mehr. Mit Lauras frisch gebratenen Rührei, dem selbst gebackenen Zitronenkuchen und Bagels starten wir perfekt in den Tag.

Weiter geht’s! Für unseren nächsten Stopp müssen wir nur die Straße runter. Im noch sehr neuen 3 Mills treffen Radkultur und Kaffeegenuss aufeinander. Hinter allem steckt sehr viel Leidenschaft, das merkt man schnell. Hier finden sich coole Bikes, aber auch Zubehör wie Kleidung, Trinkflaschen, Energieriegel und mehr. Die Grouprides, die durch den Laden ins Leben gerufen wurden, stoßen schon jetzt auf großen Andrang. Bis zu 60 Teilnehmer fahren gelegentlich Strecken auf schönen Radwegen durch die Natur Münchens – manchmal bis zu 50 Kilometer weit. Wer es lieber etwas entspannter angehen mag, holt sich erst mal einen Kaffee. Der wird hier nämlich mit sehr viel Liebe und Präzision gemacht. Im Sommer besonders empfehlenswert: der Latte mit selbst gemachter Orangenmilch.

Mamma mia! Dieses Restaurant ist der Traum aller Freunde der italienischen Küche. Gönnt euch ein leckeres Mittagessen zwischen Weinflaschen, Büchern, einer Antipasti-Theke und alten Schwarz-Weiß-Fotos aus der Heimat des Familienbetriebes. Was im „Kleinen Prinzen“ auf den Tisch kommt, ist entweder regional angebaut oder direkt aus Italien. Frederico Cridelli, der das Restaurant von seinen Eltern übernommen hat, möchte kleine Betriebe unterstützen und nachhaltig wirtschaften. Das Olivenöl wird sogar selbst hergestellt. Wir finden: Der Blisspoint zwischen traditioneller und moderner Küche wird perfekt getroffen. Probiert euch durch Pasta mit Trüffeln, gegrillten Ziegenkäse, Pizza Margherita und die beliebten Antipasti wie getrocknete Tomaten, Chicorée, Gemüsefrikadellen und Spinatbällchen.

Weiter geht’s zum Bahni! Einst ausschließlich für Graffiti bekannt, wird der beliebte Platz nun auch von zahlreichen Künstlern und Handwerken genutzt, die coole Shops rund um den Club eröffnet haben. Der Vintage Store secondaPelle, der gerade einjähriges Jubiläum gefeiert hat, ist ein kleines Highlight. Alle Stücke sind handpicked von Inhaberin Francesca und kommen aus Italien. Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben – Kleidung von Zara, H&M oder Ähnlichem werdet ihr also nicht finden. Dafür aber viele andere Trendteile, Accessoires und vereinzelte Runway-Pieces verstecken sich auf der Kleiderstange. Wer ein bisschen entspannen will, findet draußen Sitzplätze und kann gemütlich ein Bierchen trinken.

Safran-Pistazie, Pflaume-Zimt, Rosenblüten-Sahne, Granatapfel… das Wasser wird euch im Mund zusammenlaufen! 300 Sorten Eis produziert Inhaber Mori, 70 davon vegan und natürlich alle selbst gemacht. Der Konditormeister, der schon mit Koch Alfons Schuhbeck arbeitete und drei Jahre lang eine Eislehre absolvierte, besteht darauf, dass keine Chemie ins Eis kommt. Der Laden selbst ist mit all seinen feinen Details ein kleines Kunstwerk für sich. Auch Torten, Kuchen, Salzgebäck und Marmeladen lachen uns bei unserem Besuch an. Geöffnet wird übrigens auch im Winter.

Was wisst ihr eigentlich über die afrikanische Küche? Nicht viel? Dann seid ihr im Makula genau richtig. Robert Ahiagba aus Togo führt den Familienbetrieb seit zehn Jahren und will vor allem ein Stück afrikanische Kultur vermitteln. Kochen ist für ihn eine Leidenschaft. „Dabei werde ich lebendiger“, erzählt er uns. Probiert den alkoholfreien Bisap Cocktail aus Hibiskusblüten mit Amadam Kleinko – einem Kochbananengericht. Auch gut: Zartes Rindfleisch in Erdnusssoße mit Yamsbrei oder Schwarzaugenbohnen mit Kokosmilch und Maniogries. Während ihr esst, erzählt euch Robert gerne etwas über die Geschichte seines Landes. Da kann man schon einmal die Zeit vergessen – aber wie eine westafrikanische Weisheit sagt: „Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner haben die Zeit.“

Diese Bar mitsamt seinen Betreibern ist einfach Kult. Seit 20 Jahren treffen sich im Stüberl Münchner Urgesteine und junge Leut auf ein Bier, ein Glas Wein oder einen erfrischenden Cocktail. Das Motto: Simpel, aber gut. Die entspannte Atmosphäre erreicht uns schon im Außenbereich und begleitet uns durch die Tür. Eine alte Fototapete, Nummernschilder und Plakate zieren die Wände im gemütlichen Inneren. Perfekt zum Versacken. Wir gönnen uns ein Helles. Prost!