Ein sonniger Freitag in München, wir sitzen im Geheimtipp Office und der Magen fängt so langsam aber sicher an zu grummeln. Es muss schnell gehen, wir brauchen dringend was zu essen – und unser Gehirn Energie. Kurzerhand wird die Umgebung nach Gastro-Geheimtipps abgesucht, in denen wir noch nicht waren und so fällt unsere Wahl rasch auf das Napoli Rush. Von der einzigartigen Pizza dort haben wir schon viel gehört, aber konnten uns bisher leider noch nicht selbst davon überzeugen. Es wird also höchste Zeit!
Von der Lage her könnte es für uns nicht besser sein, – nach nur drei Minuten Fußmarsch bis zur Theresienstraße erblicken wir das strahlend blaue Logo: Napoli Rush. Der Schrift auf der Scheibe entnehmen wir schon mal, dass wir uns hier jederzeit einen schnellen, erschwinglichen Espresso genehmigen können – und das für nur 1.50 Euro. Gespannt öffnen wir die Türe und uns zieht direkt der feine Duft knuspriger Pizza in die Nase – hier sind wir goldrichtig. Doch lange genießen kann unsere Nase den Sinnesrausch nicht, denn wir sind schon dran und wissen noch gar nicht, was wir eigentlich essen wollen.
Der Blick wandert schnell auf die Karte über der kleinen Theke. Es gibt klare Muster, die Pizzen sind unterteilt in Vegano, Veggie, Carne/Pesce und Dolce. Das ist aber natürlich nicht die einzige Entscheidung, die wir treffen müssen, denn jede Kategorie bietet mindestens vier unterschiedliche Variationen – und die haben es in sich. Wenn ihr nach Funghi, Quattro Formaggio, Spinaci oder Regina sucht, dann sucht ihr vergeblich. Stattdessen findet ihr aber „Lady Gucci“, „Yellow Marinara“ oder „Barbie Q“. Nicht nur die Namen sind extravagant, auch die Beläge sind weitaus kreativer als Pilze, Salami und Schinken. Hier kommen Bohnenmus, eingelegte Endivien, gelbe Rosinen, Taleggio-Creme, Birnen-Chutney und Trüffel auf unseren liebsten Teig-Kreis. Ein Fest für unseren Gaumen, der keine Zeit für langweilige Pizzen hat.
Wir haben uns mittlerweile entschieden und jetzt nutzen wir die Wartezeit, um uns ein bisschen umzuschauen in dem kleinen Laden. Alle Räume sind in einem leichten shabby chic Style gehalten, Backsteine schauen hier und da aus den Wänden und die metallenen Regale geben dem Ganzen zusätzlich einen lässigen Industrial-Schliff. Zu unserer Linken können wir in die Küche spähen. Hier wird fleißig typisch neapolitanische Pizza gebacken. Vom Verkaufsraum führen zwei schmale Stufen in einen weiteren kleinen Raum. Der ist mit prall gefüllten Regalen gerahmt und bietet Platz für drei kleine Tische. Im Napoli Rush könnt ihr euch nicht nur schnell eine Pizza holen, sondern auch italienische Basics shoppen. Zwischen Biscotti, Pasta, Pesto und Pomodori nehmen wir an einem kleinen Tischchen Platz. Die Neon-Pizzaleuchte taucht den sympathisch schummrigen Raum in ein angenehmes rosa Licht und macht es direkt ein bisschen kuschelig im Lokal.
Nur ein paar Momente später wird dann auch die Pizza serviert und allein der Anblick lässt unsere Schlemmer-Herzen ein bisschen höherschlagen: Hauchdünner Teig, großzügig mit Auberginen und Trüffel belegt, knuspriger, dicker Rand und dieser Trüffel-Duft- so mögen wir das. Die Pizza schmeckt mindestens genauso gut wie sie aussieht und vor allem ist sie anders, als wir es gewohnt sind. Warum? Weil sie ganz ohne Tomatensauce gebacken ist. Fehlt uns in dem Fall aber gar nicht. Ein Kompliment an die Pizza-Götter im Napoli Rush – wir sehen uns sicher bald, wir sind ja um die Ecke…