Foodhub München Ein Supermarkt zum Mitmachen

Geheimtipp Muenchen Supermarkt Foodhub 01 – ©Unsplash

Drei Stunden im Monat arbeiten und dafür den ganzen Monat kostengünstig, bio, regional und saisonal einkaufen – das klingt gut für euch? Dann solltet ihr in Obergiesing vorbeischauen, denn da gibt es seit Juli den ersten solidarischen Mitmach-Supermarkt Deutschlands. Hier geht es nicht um Profit, sondern um gesellschaftlichen Mehrwert: Faire Preise für die produzierenden Höfe aus der Region und für die Menschen, die im Laden einkaufen. 

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Exklusives Einkaufen für Mitglieder

In Obergiesing steht er der erste Mitmach-Supermarkt Münchens – doch so einfach reinspazieren könnt ihr hier nicht, denn der Zugang ist exklusiv für Mitglieder reserviert. Diese müssen alle Teil der „FoodHub München Market Genossenschaft“ sein und dafür müssen sie eine Einlage von mindestens 180 Euro hinterlegen. Dadurch werden sie gleichzeitig zum Miteigentümer der FoodHub. Zusätzlich dazu können sie noch Mitglied im FoodHub-Verein werden, – dann wird ein jährlicher Vereinsbeitrag von 10 Euro fällig. Die Vereinsmitgliedschaft ist wichtig, damit die Mitglieder während ihrer Arbeit im Markt versichert sind. Aktuell zählt die Genossenschaft 900 Mitglieder, damit ist sie aber noch weit entfernt von den Organisationen, die als Vorbild für die Initiative dienten. 

Geheimtipp Muenchen Supermarkt Foodhub 04 – ©Foodhub
Drei Mitglieder des Vereins vor dem Supermarkt.
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Nach amerikanischem Vorbild

Schon seit 1973 gibt es etwa in New York die Park Slope Food Coop mit 17000 Mitgliedern. In Südkorea soll es sogar eine solche Kooperative mit ganzen 1,2 Millionen Mitgliedern geben. In unserem Nachbarland Frankreich – genauer gesagt in Paris – hat sich 2016 die Coop La Louve gegründet. Auch sie zählt mittlerweile stolze 8000 Mitglieder. Nach diesem Vorbild sind europaweit über 25 ähnliche Projekte entstanden unter anderem in Belgien, Spanien, der Schweiz und Italien.

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Die Food Coop in New York City.
© Flickr/JVSantorePatch
Geheimtipp Muenchen Supermarkt Foodhub 06 – ©Coop La Louve
Frische Produkte in der Coop La Louve.
© Coop La Louve

Wie genau läuft der Einkauf ab?

Aber jetzt noch mal im Detail. Wenn ihr erst mal erfolgreich Mitglied geworden seid, helft ihr drei Stunden im Monat im Laden aus – zum Beispiel an der Kasse, beim Regal einräumen oder in der Verwaltung. Dafür dürft ihr dann den ganzen Monat von der großen Auswahl an frischen und regionalen Produkten im Supermarkt profitieren. Besonders am Mitmach-Supermarkt-Konzept ist vor allem die Transparenz. Auf jeden Artikel werden immer nur 30 % aufgeschlagen zur Deckung der Kosten des Hubs, so ist die Preisgestaltung für jeden nachvollziehbar. Durch den Direktvertrieb ist auch klar ersichtlich, wie viel die Lieferanten für ihre Produkte erhalten. Es gibt faire Preise für beide Seiten, denn die 30 % Aufschlag liegen in den meisten Fällen immer noch deutlich unter den Aufschlägen gängiger Supermarktketten. Die Kunden kaufen also im FoodHub auch noch günstiger ein.

Jedes Mitglied darf 2 weitere Personen seines Haushalts benennen, die dann im FoodHub einkaufen können.

Die Community möchte Großes errreichen

Das Ziel der FoodHub-Community ist auf lange Sicht gute Lebensmittel für alle Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen, denn für sie darf gesundes und qualitativ hochwertiges Essen kein Privileg der Reichen sein. Gleichzeitig bietet die FoodHub-Initiative eine alternative Form des Wirtschaftens und will es den Mitgliedern so ganz einfach machen, ihren Beitrag zu ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungen zu leisten. 

Ihr braucht mehr Shoppingtipps? Dann immer der Nase nach!