Die Suzuki Nom Nom Kitchen Ein Stück Setagaya in der Rumfordstraße

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Frau Suzuki steht schon im Eingang, als wir eintreffen. Bedächtig und sorgfältig sortiert sie die kunterbunten Kindermasken aus echten japanischen Stoffen in der Auslage neu und lächelt herzlich, als wir über die Türschwelle treten – dabei haben wir uns noch nicht einmal vorgestellt! Der erste Eindruck macht uns klar: Wir sind hier an einem ganz besonderen Ort gelandet. Zuerst sehen wir die wunderschön gefertigte Holztheke, subtil und doch von beeindruckendem Design. Dann die Pflanzen, die Bücher, Keramik, Accessoires. Alles wollen wir uns genauer anschauen, doch zuerst – Frau Suzuki besteht darauf – bekommen wir eine Ramune angeboten. Eine was? Einen Moment – wir klären auf.

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Hier sieht man die besagte Ramune. Eine Limo – Proooost!

Kanpai – Zum Wohl(fühlen)

In dieser lichtdurchfluteten Lokalität, die ganz Restaurant, ganz Concept Store und vor allem ganz toll anzusehen ist, schmeckt das japanische Erfrischungsgetränk gleich doppelt gut. Hier bekommen wir das Gefühl, dass halb-leere Gläser aus Prinzip halb voll sind. Und so haben wir unsere Anspannung schon beim Betreten der Suzuki Nom Nom Kitchen draußen geparkt. Also dann starten wir mal mit unserem kleinen Rundgang. Die Regale sind nicht überladen, fast minimalistisch, alle Artikel sind mit Bedacht ausgesucht und positioniert. Hier ist Platz zum Staunen und wahrhaftigen Wertschätzen der Handwerkskunst, die in all diese Artikel geflossen ist. Wir nehmen uns die Zeit, Texturen und Formen zu betrachten. Tatsächlich! Ganz unerwartet haben wir mitten in der Stadt zwischen Bürogebäuden und Tramhaltestelle eine wahre Inspirationsquelle gefunden. 

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Mit Geschmack und Können kuratiert Frau Suzuki ihren Concept Store.

Die Zeichen stehen gut

Und noch eine Überraschung erwartet uns: Im hinteren Eck des Geschäfts steht, gegensätzlich zum übrigen Interieur-Stil, eine vollgepackte Bücherecke. Darin finden wir lauter japanische Second Hand Bücher, von Manga über Reiseführer bis hin zu Romanen ist alles dabei. Vermuten wir zumindest, denn unser Japanisch lässt sehr zu wünschen übrig. Trotzdem bewundern wir die verschiedenen Buchrücken voller beeindruckender japanischer Kanji, auf der Suche nach irgendeinem Anhaltspunkt. Aber dass wir nicht verstehen, ist nicht schlimm – es gibt nämlich eine internationale Sprache, die wir dafür umso besser beherrschen!

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Ob es hier auch ein Wörterbuch von Japanisch zu Deutsch gibt? Praktisch wär's.

Ihr versteht nur Tokioter Bahnhof? Hier das kulinarische 1×1 Japans:

Dieses japanische Kultgetränk lässt sich schwer beschreiben. Es schmeckt süß, leicht zitronig und ist angenehm sprudelig. Das Besondere ist, dass die Flasche mit einem Kugelverschluss ausgestattet ist. Um sie zu öffnen, muss man ganz schön fest drücken!

Anders als viele denken, bezeichnen Ramen nicht die Suppe oder die Brühe, sondern die Nudeln IN der Suppe. Hierbei handelt es sich um dünne Weizennudeln, die nur ganz kurz in der Suppe mitgegart werden und schnellstmöglich verzehrt werden sollten. Denn: Je länger die Nudeln in der Suppe schwimmen, desto weicher werden sie. Das ist ein absolutes No Go!

Diese umamireiche Würzpaste findet Verwendung in einer Vielzahl von japanischen Gerichten. Das Bekannteste ist wahrscheinlich die Miso-Suppe. Traditionell wird Miso aus fermentierten Sojabohnen, Meersalz und teilweise noch anderen Zutaten hergestellt. Es gibt auch Miso aus Gerste oder schwarzen Bohnen!

Wieder eine Nudel! Soba wird, anders als Ramen, aus Buchweizen (und oftmals zusätzlich noch Weizen) hergestellt. Soba werden kalt gegessen und eignen sich deshalb perfekt als leichtes Gericht für heiße Tage.

Daifuku sind Klebreisküchlein, gefüllt mit süßer Paste aus roten Bohnen oder schwarzem Sesam. Oftmals werden zusätzlich noch Früchte in die weiche Süßspeise gemischt. Bestimmt kennt ihr sie unter dem Namen „Mochi“, wobei dieser Name sich nur auf den Teig aus Klebreis oder Klebreismehl (Mochiko) allein bezieht. Das Dessert an sich heißt Daifuku.

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Selbstgemacht und selbstgekocht

Ihr kennt uns, wenn wir eine Sache können, ist es essen. Glücklicherweise hat Frau Suzuki 2018 ihr Ladenkonzept diversifiziert und bietet nun neben Kunst- und Kulturartikeln auch ein authentisches Menü leichter und doch raffinierter Speisen an – sowie himmlische Nachtische. Die wiederum reihen sich perfekt in den ästhetischen Gesamteindruck der Suzuki Nom Nom Kitchen ein. Runde Sache! Traditionelle Zutaten wie Shirataki, Miso und Soba finden hier genauso Platz wie Trends, zu denen beispielsweise die Poké Bowls (die übrigens hawaiianischen Ursprungs sind) oder Quinoa zählen. Die meisten Lebensmittel kommen übrigens buchstäblich von nebenan – um die Ecke gibt es nämlich einen japanischen Supermarkt, den wir auch sehr empfehlen können. Einige Zutaten macht Frau Suzuki außerdem selbst. Uns fällt fast die Kinnlade runter, als sie uns stolz erzählt, dass sie ihre Misopaste selbst macht. „Ganz einfach, nur Sojabohnen und Meersalz!“ Wie lange der Fermentierungsprozess dauert? „Nur acht Monate.“ Wir merken, gut Ding will tatsächlich Weile haben. Wir setzen dann mal die Paste an… 

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Bambus, Bast und Bilder kreieren eine gemütliche Atmosphäre.

Itadakimasu – Zeit zu Essen!

So, wir haben jetzt genug um den heißen Brei – oder besser die heißen Ramen – geredet. Genau diese haben wir nämlich vor uns stehen. „Ramen muss man schnell essen, ganz schnell!“, ermahnt uns Frau Suzuki. Ja, wir wissen es eigentlich besser, als die japanische Nudelsuppe herumstehen zu lassen. Denn – kleine Lektion am Rande – Ramen gehören tatsächlich so schnell wie möglich verdrückt, sonst werden die Nudeln zu weich. Aber wir haben Glück, die Nudeln sind trotz kurzem Rumtrödeln unsererseits perfekt bissfest und die Brühe ein dampfender Umamitraum. Auch die Tofu Don Bowl mit herrlich süß-salziger Sauce und butterweichem Tofu, gut gebettet auf klebrigem Sushireis, ist in kürzester Zeit verdrückt. Wir bleiben satt und überglücklich zurück. 

Im Daifuku-Himmel

Das Grande Finale steht uns bevor, denn ohne traditionelle Daifuku (dt. Klebreiskuchen, euch vielleicht besser bekannt als Mochi) probiert zu haben, lässt uns Frau Suzuki nicht gehen. Wie auch alle anderen Snacks, Gerichte und Süßspeisen werden die Daifuku hier mit Liebe täglich zubereitet. Wir schweben auf Wolken aus Mochimehl, roter Bohnenpaste und den perfekten Erdbeeren aus der Suzuki Nom Nom Kitchen – den Bauch voller japanischer Feinkost und das Herz voller Inspiration und sagen じゃあね (bis bald!).

Mehr Inspiration aus der Küche? Ab in den Kochtopf!