Der Luitpoldpark Facettenreiche Parkanlage – zwischen Historie & Entertainment

Geheimtipp Muenchen Luitpoldpark Mberger 02 – ©wunderland media GmbH

Im Westen Schwabings liegt er, der Luitpoldpark. Ein Dauerbrenner für Stadtviertel-Bewohner*innen – aber auch für “ferne” Münchner*innen ist die Grünanlage ein beliebtes Ziel. Zahlreiche Liegewiesen laden zum Entspannen und Sporteln ein und die Spielplätze bieten Kindern und Jugendlichen reichlich Raum zum Austoben. Auch aus historischer Sicht bietet der kleine Bruder des Olympiaparks eine Bandbreite an Sehenswürdigkeiten. Wir haben einige wissenswerte Fakten und abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten zusammengetragen, die es im Luitpoldpark zu entdecken und zu erleben gibt.

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Das Steinerde Monument ist das Herzstück des Luitpoldpark und empfängt Besucher*innen am südlichen Eingang.
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Zum Geburtstag die 90. Linde

Die Entstehung des Luitpoldparks ist eng mit der städtebaulichen Entwicklung Münchens um 1900 verknüpft. Damals wuchs die Stadt vom Zentrum aus rasant Richtung Norden. Mehr Beton und Ziegel erhöhten auch das Bedürfnis nach Erhaltung von Grün und Natur. Das Magistrat München reagierte blitzschnell und ließ eine Parkanlage im Nordwesten des heutigen Stadtviertels Schwabing-West errichten. Das Kernstück des Nordparks, – so hieß die Anlage vor ihrer offiziellen Eröffnung, – war und ist der Obelisk. Das Merkmal aus unterfränkischem Muschelkalk und Bronze wurde zu Ehren des damaligen bayerischen Prinzregenten Luitpold errichtet. Rundherum pflanzte man rasterförmig 25 Eichen und 90 Linden – entsprechend den 25 Regierungsjahren und dem 90. Geburtstag des Prinzregenten. Teil seines Geburtstagsgeschenks war auch die erneute Taufe des Stadtparks: Aus dem Nordpark wurde am 11. März 1911 der Luitpoldpark.

Ein Obelisk ist ein frei stehender, hoher und nach oben verjüngter Steinpfeiler. Seine pyramidenförmige Spitze ist das Pyramidion. Das ägyptische Wort für das geschichtsträchtige Monument ist Techen

Der Obelisk im Luitpoldpark ist eine Konstruktion von Heinrich Düll und Georg Pezold, misst insgesamt 17 Meter und war Teil des Geburtstagsgeschenks an den damaligen bayerischen Prinzregenten Luitpold.

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Der Ausblick vom Luitpoldhügel…
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…wo auch das Gipfelkreuz steht. Es erinnert an die Opfer der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs.
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Na was erkennen wir in der Ferne? Das Münchner Sinnbild, die Frauenkirche!
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Umhüllt von dicken Stämmen und buschigen Baumkronen erklimmen wir den 37 Meter hohen Luitpoldhügel.
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Stadtblick und Alpenpanorama

Um das historische Merkmal spannt sich eine 33 Hektar große Grünfläche, die durch kleine Kieswege durchzogen wird und in nördlicher Richtung bis an den Nymphenburg-Biedersteiner Kanal und den Petuelring reicht. Dazwischen finden sich auch Kleingartenanlagen, das Freibad Georgenschwaige sowie der Luitpoldhügel im Westteil wieder. Ein 37 Meter hoher Schutthaufen, von dessen Spitze wir bei klarem Wetter wunderbar auf die Stadt München und das Alpenland blicken. Errichtet wurde die Anhöhe nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Überresten von zerbombten Gebäuden der Stadt. Das bronzene Gipfelkreuz erinnert bis heute an die Opfer ebendieser Bombenangriffe.

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Weite Wiesen soweit unsere Augen reichen…
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…und inmitten der Naturlandschaft entdecken wir zahlreiche historische Monumente.
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Ob zum aktiven Frisbee-Spielen oder entspannten Sonnenliegen – hier findet jeder sein Wohlfühlplätzchen.
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Zwischendurch erhaschen wir auch mal einen Blick über die Hausspitzen der Stadt.
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Kindliche Freuden

Geht es um ein vielfältiges Angebot an Spaß, Spiel und Sport, punktet der Luitpoldpark ebenfalls: Heckenlabyrinth, Pumucklspielplatz und -brunnen, Tischtennisplatten sowie weitläufige Wiesen schaffen reichlich Bewegungsfreiheit. Sonntags finden bei Schönwetter die “Spielnachmittage” für Kinder und Jugendliche statt. Die städtische Initiative lädt von 14:30 bis 18:00 Uhr die junge Generation zum gemeinsamen Sporteln ein. Von November bis April finden die Sonntagsaktivitäten von 13:30 bis 16:30 Uhr statt, angepasst an die winterlichen Zeiten. Und wenn die Rasenflächen von Schnee bedeckt sind, ist der Luitpoldpark ein beliebtes Rodelziel. Der sonnengeschützte Nordhang des Luitpoldhügels zählt mit seiner 30 Meter Abfahrt übrigens zu den steilsten Bahnen der Stadt. Da freuen wir uns ja schon glatt auf den Winter…

Das Bamberger Haus und die Bäckerlinde

Am westlichen Rand des Luitpoldparks, unweit des Scheidplatzes, liegt das Bamberger Haus. Zwei gutbürgerliche Restaurants (Zum Ferdinand und Ciao Francesco) servieren hier unter einem Dach feine Hausmannskost. Das Gebäude wurde 1912 aus Teilen eines Wohnhauses aus Bamberg erbaut und trägt als einziges Bauwerk Münchens Merkmale des fränkischen Barocks inne. Wie so viele Gebäude in der Umgebung wurde auch das Bamberg Haus im Zweiten Weltkrieg zu einem großen Teil zerstört. Erst in den Achtzigerjahren wurde es komplett saniert und wiedereröffnet. Heute umrahmt das historische Bauwerk ein idyllischer Biergarten. Eine weitere Kultur-Sehenswürdigkeit ist die Steinbank unterhalb der Bäckerlinde, die 1911 beziehungsweise 1915 vom Verein der Bäcker-Innung gestiftet wurden.

Am einfachsten erreicht ihr den Luitpoldpark mit den Öffis über die Stationen Scheidplatz (Westen) oder Petuelring (Norden).  Wer mit dem Auto ankommt: Parkplätze gibt es an der Borschtallee und Belgradstraße (Westen), an der Schleißheimer Straße an der Grenze zum Petuelring (Norden) und an der Karl-Theodor-Straße (Süden).

Wichtig: Im Luitpoldpark gibt es keine Grillzonen. Es dürfen dementsprechend keine Kohlen glühen, keine Zangen geschnippt und keine Filets gewendet werden. 

Und damit die Naturanlage so grün und wunderbar bleibt, wie sie ist: Folgt den ausgewiesenen Wegen und entsorgt Abfall in Mülleimern oder nehmt ihn gegebenenfalls selbst mit.

 

Unserer Recherche zufolge sind die Zugänge zum Park großteils Rollstuhl und Rollator freundlich. Die U-Bahn-Stationen Scheidplatz und Petuelring verfügen beide über einen Lift. Die Ein- und Ausstiegshöhe befinden sich zwischen 8 und 13 Zentimetern. Einen Überblick über barrierefreies Fahren mit der MVV zeigt die Karte.

Die sind natürlich willkommen und genießen wie wir selbst die weitläufigen Wiesen des Luitpoldparks. Dazu gibt es eine Hundewiese am Fuße des Schuttbergs.

Seelenruhige Sonnenbäder

Wer inmitten des schnelllebigen Stadtrummels Entspannung und Ruhe sucht, wird mit zahlreichen Liegewiesen und Spaziergangsrouten belohnt. Platz zum Sonnenbaden, Schlemmen und Schlendern gibt es im Luitpoldpark dementsprechend reichlich. Die eigenen Kräfte sammeln und die innere Glückseligkeit spüren, das gelingt ohne Mühe. Gerne lassen wir uns von Flora und Fauna in ihren Bann ziehen und staunen über die Artenvielfalt, die es hierorts zu entdecken gibt: Ginkgo, Urwelt- und Mammutbäume, abendländische Zürgelbäume, Götterbäume und Pyramideneichen sind nur einige von vielen Exemplaren. Und im im Vergleich zum Olympiapark oder dem Englischen Garten, ist die Grünanlage im Nordwesten von Schwabing tendenziell etwas ruhiger. Ein Wort zum Schluss. Wir denken, ihr seid für euren nächsten Besuch mit einigen Fakten gefüttert und könnt somit guten Gewissens die einzigartige Naturkulisse des Luitpoldparks auf euch wirken lassen. Viel Freude dabei!

Geheimtipp Muenchen Luitpoldpark Mberger 03 – ©wunderland media GmbH
Das Heckenlabyrinth sorgt für Jung und Alt Spaß am Rätseln. Und ist eines von vielen interaktiven Freizeitprogrammen im Luitpoldpark.
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