Dieser eine Moment, wenn es erst leise knistert. Dann fängt alles an sich zu drehen. Der Raum füllt sich mit einer Atmosphäre, wie es keine zweite gibt. Und die schwarze Platte aus Vinyl dreht sich weiter und weiter. Wer ins JAMS Music Hotel eincheckt, begibt sich in diese besondere Parallelwelt, die nur Musik erschaffen kann. Und eine, die noch dazu wahnsinnig gut aussieht.
Einen Schritt in die Lobby und wir tauchen in einen Retro-Kosmos ein, der jedem Wes Anderson Film harte Konkurrenz macht. Rosa Blüten schmücken die grauen Tapeten im Vintage-Style. Die großen Glühbirnen verbreiten gelbes, gemütliches Licht in dem sonst dunkel gehaltenen Eingangsbereich. An der Rezeption bekommen wir unseren Backstage-Pass – den Schlüssel zu unserem Zimmer.
Ich kann in jeder Sprache nach Zigaretten fragen.
David Bowie
Im Aufzug schauen uns Elvis, John Lennon und Jim Morrison über die Schulter. Im dritten Stockwerk empfängt uns David Bowie. Kein Problem, wir haben ja einen Backstage-Pass. In jedem Stockwerk erscheint ein anderes Künstlerportrait hinter denn Aufzugtüren. Nimmt man lieber die Treppen, leuchten einem original Schallplatten-Cover den Weg, die als Lampen einen neuen Zweck gefunden haben.
Das Zimmer ist warm, die Farben einladend. Noch immer findet sich der 70er Jahre Chic in jedem Detail wieder. Das Herzstück des Raumes bildet das große Bett mit den samtenen Kissen. Es sieht so kuschlig aus, dass Steffi gleich Lust bekommt, sich – mit einem Sprung in die Daunen – im Stagediving zu üben. Resultat: Das Bett ist nicht nur sehr schön, sondern auch unglaublich gemütlich. Perfekt für jeden, der sich nach einem langen Tag einkuscheln und einfach nur fernsehen möchte.
Wer den Tag lieber melodisch ausklingen lässt, hat Glück. Denn in der Lobby befindet sich eine umfangreiche Plattensammlung, in der man in Ruhe stöbern und sich seine Favoriten aussuchen darf. Ein Paradies für Vinyl-Enthusiasten. Auf dem Zimmer wartet ein kleiner Koffer-Plattenspieler auf uns, auf dem wir die geliehenen Schätze sofort anhören. Der Sound ist zwar nicht gewaltig, und trotzdem ist es da wieder, dieses tolle Gefühl, wenn man die Nadel auf die schwarze Platte setzt. Wer à la Rockstar-Manier die Musik doch etwas lauter aufdrehen möchte, der kann das über die Bluetooth-Box tun, die auf dem Nachtkästchen bereit steht.
Stagediving geübt, wild getanzt und gesungen – der Hunger meldet sich. Kein Problem! Denn zurück im Erdgeschoss, sind es nur drei Schritte aus dem Aufzug und schon stehen wir im 33rpm. Hier bekommen wir nicht nur feinstes Soulfood auf die (Platten-)Teller, sondern auch richtig gute Drinks kredenzt. Und auch hier entdeckt man in jeder Ecke die Liebe zum Detail: Die Karte sieht aus wie eine Schallplattenhülle. Sie ist übersichtlich, wird aber durch eine Tageskarte ergänzt, die mit außergewöhnlichen Gerichten lockt. Das Essen ist so liebevoll angerichtet, dass man sich vor dem ersten Gabelstich ziert. Wir freuen uns schon auf das Frühstück. Und zurecht. Es gibt Müsli, es gibt Pancakes, Smoothies, Bauernbrote in jeglicher Ausführung.
…dass rpm für Umdrehungen pro Minute steht. Je nach Größe der Schallplatte sind das meist 33 1/2 oder 45 rpm.
Zeit die Parallelwelt wieder zu verlassen, wo kantiges Design sich mit weichem Samt paart und schummriges Dunkel auf freundliches Pastell trifft. Wehmütig geben wir Schallplatten und Backstage-Pass an der Rezeption zurück.