Saluki – Da beginnt jeder erstmal seine malträtierten Italienisch-Kenntnisse zum Besten zu geben und man hört Sprach-Schmeicheleien wie: „Jaaa… das is doch ein Landstrich in der Toskanaaa…“ oder „Saluki… mmmh… die perfekte, scharfe, italienische Grillwurst!“ Naja, fast! Was dann aber keiner ahnt: Der Saluki ist ein persischer Windhund und der Name dann auch noch im Orient verhaftet! Aber schön klingt es dennoch daraus ein italienisches Lokal zu machen. Das dachte sich wohl auch der Besitzer. Erscheint das Saluki auf Grund seiner Pizza-Karte doch erst einmal als solch ein „Italiener“, ist er es irgendwie aber auch nicht.
Denn neben der kreativen Pizza-Karte, die immer mal herrlich changiert (eine Pizza-Bergpfirsich gefällig?! Mit Ricotta, Basilikum, Sauvignon –geht doch!), gibt es eben nicht unbedingt nur die Klassiker a lá „Schoko, Vanille, Erdbeere“ a.k.a. „Salami, Margherita und Funghi“. Denn Saluki mag Experimente! Bei den ‚Bier und Pizza-Tagen‘ im Saluki wird zum Beispiel gefeiert, was zusammengehört. Und der Chef überrascht auch damit, nicht nur heimische Biere aufzutischen sondern…. oha!… auch Berliner Biere.
Toleranz also auch auf der Speisekarte. Der Hauswein begeistert – und noch mehr begeistern Fundstücke, wie der ‚Badasconyi Kéknyelű von Szászi‘. Kann man nicht aussprechen? Muss man auch nicht. Lieber trinken! Das ist ein abenteuerliches Gesöff, das für den ein oder anderen eine Neuentdeckung sein könnte. Kéknyelű ist eine wohl alteingesessene, ungarische Rebsorte, bei der man dann bei Party-Gesprächen so tun kann, als wäre man ein echter Wein-Kenner. Das für Flaneure und Beobachter von Flaneuren genial gelegene Lokal am Gotzinger Platz – also direkt am Großmarkthallen Areal – im schönen Sendling, ist eigentlich immer voll, sobald es offen ist. Reservieren ist demnach eine recht gute Idee (z.Bsp. über FB). Insbesondere, wenn man ein Beobachter von Flaneuren werden will.
Ist man Vegetarier, bekommt man z.B. mal eine Alternative zur Pizza Vegetaria z.B. die Pizza „Paul“. Was ist da drauf? Schaut vorbei! Und: es gibt tatsächlich auch „vegetarische“ Salate! Also mal kein Grünzeug, auf dem ein Riesenschnitzel wie ein Schlauchboot schwebt, oder der gemeine Thunfisch untergejubelt wurde… einfach SALAT. Auch spontane Identitätserweiterung über die hiesige und die Landesküche hinaus – zu der wir hier auch mal die italienische Küche zählen – zeigt sich regelmässig. Aufgetischt wird auch mal ein BiBimBap oder ein gezielter Anachronismus zur Spargelzeit betrieben. Denn als Gericht (Zitat!) „Spargelhasser“ wird dann eben ein Kalbsfleischpflanzerl, lauwarmer Salat und Kartoffeln mit Bärlauch gereicht. Spargel gibt es dann aber auch… natürlich mit Sauvignon.
Das Saluki ist nichts für Nachtschwärmer, es schließt immer um 22h. Die Öffnungszeiten sind dem Rhythmus der Büros und Geschäfte in der Umgebung angepasst. Also Gelage-frei und Familien-orientiert. Darf es ja auch noch geben im schönen München. Frei dem Motto: morgen ist auch noch ein Pizza-Tag!