Solefood Exklusive Sohlen und Essen für die Seele

Und auf der anderen Seite Sneaker begutachten. – ©wunderland media GmbH

Seit Mitte Mai gibt es nun in der Reichenbachstraße einen neuen, ziemlich fancy Schuhladen, bei dem auch orangene Tische mit Besteck und Tabasco vor der Tür stehen. Aber nein, da hat niemand irgendwas verwechselt und falsch aufgebaut. Denn bei Solefood gibt es schicke und exklusive Schuhe, aber eben gleichzeitig auch echt leckeres, ausgefallenes aber unkompliziertes Streetfood. Philip, Alaa und das Solefood-Team verkaufen nämlich vegetarische, arabische Burritos und limitierte Sondermodelle aus der Sneakerwelt. Eine Symbiose, die extrem gut harmoniert, durften wir bei unserem Besuch neulich feststellen. Bloß mit dem Hummus kleckern sollte man unbedingt aufpassen…

Schuh- trifft auf Naturliebe

Die Sneaker, die ihr bei Solefood shoppen könnt, sind alles Sondermodelle oder Limited Editions. Denn Gründer Philip ist ein echter Sneaker-Broker. Er kennt sich nicht nur aus mit Schuhen, er sammelt und handelt schon viele Jahre mit den Lieblingsstücken und hat sich damit auch schon vor Solefood als seinen ersten Laden einen Namen in München gemacht. „Unser Konzept ist besonders, da wir Sneaker und Essen miteinander verbinden. In Deutschland gibt es das so noch nicht. War auch schwierig das in die Wege zu leiten, wegen den ganzen Richtlinien in der Gastronomie.“ Klar war für Philip von Anfang an, dass das angebotene Essen vegetarisch sein wird. „Ich esse kein Fleisch, weil ich die Haltung und Schlachtung der Tiere nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Unser Publikum ist ja nicht unbedingt nur ökologisch-vegan unterwegs, aber so kann ich das halt auch vielen jungen Leuten näher bringen, die sich für Sneaker interessieren. Mit Fleisch will ich einfach kein Geld verdienen, das ist gegen meine Überzeugung.“ So erklärt Philip die Wahl der Lebensmittel. Lässt man den Käse und die Dattel-Sourcream weg, dann ist der Arrabito vegan: Auf Dauer wollen sie nur noch vegane Arrabitos anbieten.

Egal ob Arrabito oder Bowl: Bei Solefood ist alles vegetarisch. – ©wunderland media GmbH
Egal ob Arrabito oder Bowl: Bei Solefood ist alles vegetarisch.
© wunderland media GmbH
Mampf... unserer Redakteurin Sarah schmeckt's! – ©wunderland media GmbH
Mampf… unserer Redakteurin Sarah schmeckt's!
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Hidden Shoe Treasures – selbst auf der Toilette. – ©wunderland media GmbH
Hidden Shoe Treasures – selbst auf der Toilette.
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Arrabische Burritos und Wertanlagen in Schuhform

Arra-was? Arrabito heißt das Zauberwort! Das nebenbei übrigens auch eine Wortneuschöpfung von Philip und seinem syrischen Freund und jetzigen Solefood-Kollegen Alaa ist. Denn den Arrabito gibt es erst seit es Solefood gibt. Wie er entstand? Indem die Beiden beim kreativen Küchenexperiment begannen, die Erstidee – arrabischen Pizza – einfach mal zusammenzurollen. „Wir wollten was anbieten, das einfach zu essen ist“, erinnert sich Philip. Heraus kam der Arrabito. Das Innenleben könnt ihr selbst gestalten – aber Obacht: die Karte, die ihr im Laden findet, liest sich von unten nach oben, in Laufrichtung eben. Eingewickelt in das arabische Brot ist die Basis Moghrabieh, das ist libanesischer Couscous, der weitaus gröber ist, als der, den man sonst kennt, aber etwa den gleichen Geschmack hat.

Drin ist, was dir schmeckt!

Drauf gibt es zum Beispiel Hummus, Dattelsoße, Granatapfelkerne, rote Beete, Minze und on top Haloumi, vegetarisches Soja-Beef, Bananen- Kartoffelgemüse oder bald auch noch pulled Jackfruit. Geheimtipp für alle die sich nicht entscheiden können: einfach „OG all“ bestellen, heißt: einmal alles bitte! Denn – Achtung, Sneaker-Nerd-Wissen: Wenn ein Sneaker mit Karton, Preislabel, Kassenzettel etc. verkauft wird, nennt sich das „OG all“ – also alles dabei. Egal ob Arrabito, Bowl oder als Salat und egal wie viele Toppings, ihr zahlt für jedes Essen bei 7,50 € – ihr merkt schon: die Jungs von Solefood mögen’s lässig und unkompliziert. Den günstigsten Sneaker, den ihr bei Philip und Co. erstehen könnt, gibt es übrigens schon ab 100 Euro. Aber auch den Porsche unter den Sneakern hat Philip parat, Kostenpunkt rund 4.500 Euro. „Wer solch einen Schuh kauft, macht das in der Regel nicht unbedingt, um ihn zu tragen. Es ist eine Wertanlage“, erklärt der Sneaker-Großmeister.

Ein Einblick in das Solefood Opening

Nicht nur Freunde, sondern Partner

Den Widerverkauf von Sneakern macht Philip schon lange, seit rund sieben Jahren. Auf Facebook moderiert er die Gruppe „Sneakerstammtisch“, mit 25.000 Mitgliedern. Dort verkaufte er bis jetzt seine Schätze. Hauptaugenmerk liegt jetzt aber auf dem Store am Gärtnerplatz. Alaa hat er in der Gastronomie kennengelernt. Bromance auf den ersten Blick. „Wir sind wie Brüder, das ergänzt sich auch echt gut.“ Er komm aus Syrien und hat so direkt seine Expertise der arabischen Küche mit nach München und den Arrabito auf den Teller gebracht. Aber Essen in der Nähe von so teuren Schätzen, da geht der Puls teilweise schon hoch, oder? „Dafür haben wir weiße Handschuhe, die man tragen muss, wenn man die Sneaker in die Hand nimmt.“ Genügend Abstand zwischen Arrabito und den Schuhen sollte trotzdem eingehalten werden (aber da sind wir ja mittlerweile alle Profis).

Die Speisekarte oder "Der Weg zum Glück". – ©wunderland media GmbH
Die Speisekarte oder "Der Weg zum Glück".
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Hier können die Gäste speisen. – ©wunderland media GmbH
Hier können die Gäste speisen.
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Und auf der anderen Seite Sneaker begutachten. – ©wunderland media GmbH
Und auf der anderen Seite Sneaker begutachten.
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Die Fusion zweier Trends

Warum Philip eben auch limitierte Auflagen anbietet? „Ich find immer Sachen gut, die man nicht leicht bekommt. Ein Freund hat mich damals auf Sneaker gebracht. Ich habe schnell gemerkt, dass es ein teures Hobby ist, aber meine Leidenschaft war sofort geweckt. Und dann wurde es irgendwie zu einem Beruf.“ Sein Medien- und Kommunikationsmanagement Studium hat Philip sogar abgebrochen, weil er sich ganz den Sneakern widmen wollte. Aber woher kommt eigentlich dieser krasse Hype um die Treter? Wir wollen ja keinem zu nahem treten, aber irgendwie sind es ja dann doch auch nur Schuhe, oder? Eine Frage, worauf der Experte natürlich eine Antwort weiß: „Eine große Rolle spielt das unglaublich gute Marketing von den großen Marken. Für viele Leute ist ein Sneaker auch ein Statussymbol, ein reiner Sportschuh ist er schon lange nicht mehr.“ Und das Streetfood? Warum feiern wir das so? „Für wenig Geld hat man einen Einblick in verschiedene Küchenkulturen und Geschmäcker, es geht schnell und man kann es easy essen.“ Klingt schlüssig finden wir und beißen noch einmal in unseren Arrabito.

Solefood: That’s us

Von München in die Welt

Gerade erst den ersten eigenen Laden eröffnet, schon hat Philip seine Vision parat: Weitere Shops sollen in Zukunft eröffnet werden, zum Beispiel auch ein Solefood-Bistro, in dem es nur die vegetarischen, bald ganz veganen Arrabitos gibt. Stores, nicht nur in weiteren Städten in Deutschland, gibt es in seinen Gedanken bereits. „Aber erst einmal heißt es: In München bekannt werden.“ Und das klappt bisher wirklich gut: Während wir mit den beiden vor dem Laden sitzen, kommen immer wieder neue Nachbarn und alte Bekannte vorbei, gratulieren zum neuen Baby und Passanten schauen interessiert durch die Fenster an die hohen Wände, wo sich bis unter die Decke die bunten, stylischen Sneaker an einander reihen. Wir vermuten: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ganz München nach den ersten Arrabitos der Welt und den exklusivsten Schuhen der City verrückt ist.

Mehr Läden in München entdecken? Da haben wir was für euch!