München Wissen #6 Das Üblacker-Häusl in Haidhausen

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Wie gut wart ihr eigentlich in Geschichte? Für die meisten von uns war dieses Schulfach vielleicht ganz interessant, aber wenn es darum ging Jahreszahlen und die Namen aller Kaiser Europas auswendig zu lernen, waren viele von uns raus. Aber so trocken muss Geschichte gar nicht sein! Und überhaupt haben wir das Glück, dass wir hier in München an so gut wie jeder Ecke Geschichte hautnah erleben können. Heute nehmen wir euch deshalb mit nach Haidhausen, einem ehemaligen Herbergsviertel. Dort wollen wir herausfinden, wie sich dieser Bezirk als Zuhause von Handwerker*innen und Tagelöhner*innen zu einem der beliebtesten und schickeren Wohngegenden Münchens entwickeln konnte. Und vor allem: wie haben die Menschen dort früher gelebt? Das schauen wir uns mal in einem der ehemaligen Herbergsanwesen, dem Üblacker Häusl, genauer an. Let’s go!

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Ein bisschen Geschichte muss sein

Wir fangen trotzdem mit einer kleinen Abfrage an: Wisst ihr, zum Beispiel, wo die roten Ziegel unserer Frauenkirche herkommen? Aus Haidhausen! Dort wurden nämlich lange Zeit Ziegel aus Lehm für verschiedene Bauten in München hergestellt und deswegen hat dieses Stadtviertel viele Handwerker*innen und Tagelöhner*innen angezogen. Und die haben in kleinen Herbergsanwesen, wie dem Üblacker Häusl gewohnt. Das steht dort seit dem Ende des 18. Jahrhunderts und hat seinen Namen dem Holz- und Kohlehändler Johann Üblacker zu verdanken. Der hat das Häuschen 1894 gekauft und zu einem „Wohnhaus mit angebauter Stallung, Abort, Schutzdach, Wagenremise und Hofraum“ gemacht. Danach war es sogar bis Mitte der 70er Jahre bewohnt. Schließlich, nach langem Hin und Her und nachdem die Stadt München das Häuschen Ende der 60er Jahre erworben hatte, wurde es restauriert und 1980 als Museum eröffnet.

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Das Üblacker Häusl – wichtige Daten:

Das Üblacker Häusl wird errichtet.

Johann Üblacker kauft das Häuschen als „Wohnhaus mit angebauter Stallung, Abort, Schutzdach, Wagenremise und Hofraum“

Die Stadt München kauft das Üblacker Häusl.

…war das Üblacker Häusl bewohnt.

…steht es unter Denkmalschutz.

…wurde das Häusl, nachdem es für 580.000 DM restauriert wurde, als Üblacker-Herbergenmuseum eröffnet und seitdem durch den Verein dem Verein „Freunde Haidhausens“ betreut.

…war das Häusl in den Händen vom Bildhauer Dr. Ingo Glass, der für seinen Einfluss in der Kunstlandschaft der Stadt München 2013 sogar das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam. Er ist außerdem dafür verantwortlich, dass zeitgenössische Kunst im Häusl ausgestellt wird.

… wird das Häusl von Krista Glass betreut. Sie ist die aktuelle Kustodin und kümmert sich um die Betreuung des Hauses, der Museumsräume und der Künstler*innen. Sie organisiert die elf Ausstellungen pro Jahr, betreibt Pressearbeit und kümmert sich auch um die Social Media Präsenz des Häuschens.

Eine Zeitkapsel zum Anfassen

Und genau dieses Herbergsmuseum ist im Laufe der Zeit sogar zu einem echten Geheimtipp für Touristen aus aller Welt geworden. Touristen geworden. Es steht sogar in einem japanischen Reiseführer – kein Scherz! Und das liegt sicherlich nicht nur am Kirschbaum, der vorm Häuschen steht und in der japanischen Kultur eine besondere Bedeutung hat. Das Üblacker Häusl ist eben ein echtes Münchner Unikat und ein Stück Geschichte zum Anfassen. Ihr könnt euch dort in zwei Räumen auf eine kleine Zeitreise begeben und herausfinden, wie das Leben in einem kleinen Häuschen wohl gewesen sein muss. Denn hier haben sich meist bis zu sechs Familien gleichzeitig die Räumlichkeiten des Häusls geteilt. Fun Fact: Geduscht wurde übrigens nicht hier sondern im Müllerschen Volksbad – im Haus befindet sich eben nur das, für damalige Verältnisse, Nötigste

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Religion hat damals eine viel größere Rolle gespielt!
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Klein aber fein

Aber trotzdem fehlt es uns hier an nichts, denn durch die Leihgaben des Münchner Stadtmuseums fühlen wir uns ein wenig in die Zeit von damals zurückversetzt. Praktische Küchenutensilien, rustikale Haushaltsgeräte und volle Regale mit zahlreichen alten Erinnerungsstücken lassen uns erahnen, wie sich der Alltag als Handwerker*in und Familie auf kleinstem Raum angefühlt haben muss. Wir finden: diese authentische Art und Weise Geschichte zu erleben ist wirklich einzigartig und das Häusl ist definitiv einen Besuch wert. 

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Töpfe und ein Herd von damals!
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Mit authentischen Leihgaben des Münchner Stadtmuseums fühlen wir uns ins 19. Jahrhundert zurückversetzt!
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Klein aber Fein!
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Alles, was wir in einer Küche brauchen!
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Jeder Zentimeter wird ausgenutzt!
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Davon aber nicht genug! Hier gibt es Kunst obendrein!

Das Üblacker Häusl ist heutzutage nicht nur eine kleine Zeitkapsel, in der ihr euch anschauen könnt, wie die Handwerker*innen und Tagelöhner*innen früher gelebt haben. Regelmäßig finden hier sorgfältig ausgewählte Ausstellungen, von den unterschiedlichsten Künstler*innen statt. Und das Besondere: Die Galerie wird ehrenamtlich betreut und der Erlös kommt zu 100% den Künstler*innen zu. Noch bis zum 6. März könnt ihr die Ausstellung „Weiter ENTwicklung“ der Künstlerin Rozalia Dunst besuchen und mehr über Collagentechnik und die abstrakten Elemente ihrer Bilder erfahren. Das Häuschen ist Mittwoch und Donnerstag von 17-19Uhr und Freitag und Sonntag von 10-12Uhr für euch geöffnet. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos findet ihr auf dem Instagram Account des Üblacker Häusls.

 

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Contemporary Art meets Üblacker Häusl.
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