Schon nach den ersten Metern war uns klar: Das ist ein magischer Ort. 19 bis 24 kleine Seen versammeln sich in der Naturlandschaft zwischen den Gemeinden Seeshaupt und Iffeldorf. Der Rundweg um die Osterseen führt über Brücken durch Pinienwälder und verläuft großteils entlang der sumpfigen Ufer. Ein klarer Geheimtipp für Naturliebhaber*innen, die für ein paar Stunden dem Stadtleben Adieu zurufen und inmitten des 1.000 Hektar großen Areals viel Zeit und Raum genießen, in Ruhe durchzuatmen und innere Batterien aufzuladen.
Die Osterseen liegen südlich vom Starnberger See im Landkreis Weilheim-Schongau. Die südlichen und mittleren Osterseen gehören zur Gemeinde Iffeldorf, die nördlichen Seen ab dem Stechsee und Frechensee zur Gemeinde Seeshaupt. Das Gebiet zählt seit 1981 zum Naturschutzgebiet.
Mit dem R66 nach Kochel geht es vom Hauptbahnhof München direkt nach Iffeldorf. Der Bahnhof liegt circa fünf Gehminuten vom Staltacher See entfernt.
Mit dem Auto führt der Weg über die A95 nach Garmisch-Partenkirchen bis zur Ausfahrt Penzberg/Iffeldorf und weiter bis zum Parkplatz Jägergasse. Alternativ zum Parkplatz Gut Aiderbichl.
Am Parkplatz Jägergasse gibt’s den hippen Kiosk Die Seemadames mit Kaffee aus der Siebträgermaschine und Snowboard-Bank (nur am Wochenende). Weiter im Ort Iffeldorf liegt das Vitus Lokal & Café mit kalten und warmen Speisen aus der saisonalen und internationalen Küche (Mittwoch Ruhetag). Der Kiosk nahe der Bahnstation serviert Hot-Dogs auf die Hand (Mittwoch Ruhetag). Und das Waldhaus am Fohhnsee serviert bayerische Hausmannskost im urigen Ambiente (nur Freitag, Samstag und Sonntag).
Für Selbstversorger gibt es Supermarkt, Bäckerei und viele Bänke an den Ufern der Seen, die quasi nach Brotzeit rufen.
Mit der Ernennung zum Naturschutzgebiet kam ein Wegegebot, das den Rundweg um die Osterseen auf das Süd- und Ostufer des Fohnsees und am südlichsten und nördlichsten Abschnitt des Großen Ostersees begrenzt. Während des Spaziergangs wird immer wieder darauf hingewiesen, auf den gelegten Wegen zu bleiben. Zum Schutz und aus Respekt der Natur.
Den Rundweg um die Osterseen genießen alle Vierbeiner unter uns bestimmt ebenso wie wir selbst. Auch ohne Leine geht’s durch Waldwege und sumpfiges Terrain. Ausnahmen gelten an Badeplätzen und am Campingplatz.
So lieb wir das Stadtleben haben, so gerne lassen wir uns vom Naturschauspiel rund um München mitnehmen. Denn zu entdecken gibt es einiges. Manche Flecken im Umland geben mit ihrer Flora und Fauna sogar das Gefühl, ein paar Hundert Kilometer weiter südlich gestrandet zu sein. Das ist unser Eindruck von den Osterseen. Was die Landschaft aus Pinien und Gräsern nahe des Starnberger Sees von den südländischen Nachbarn absetzt, ist eindeutig der Panoramablick auf das Alpengebirge. Die Schwärmereien sind nicht übertrieben. Das bestätigt sich am besten, wenn ihr selbst eure Runden um die Osterseen dreht.
Zwischen der Hauptstadt und den stillen Glücksmomenten in der Seenlandschaft liegt rund eine Stunde Auto- oder Zugfahrt. Dabei sei betont, dass die Fahrt alleine eine Reise wert ist. Wir streifen schimmernde Gewässer (angefangen beim ersten Stopp in Starnberg) und mit jedem Meter lassen wir bunte Hausmauern hinter uns, um sie gegen grüne Baumkronen zu tauschen. Die direkte Verbindung mit dem Regionalzug macht es besonders einfach und mit dem Tarif des Bayerntickets bleibt es kostengünstig und ist ideal für einen Ausflug mit Freunden. Der R66 nach Kochel fährt mehrmals täglich hin- und zurück, auch bis spät abends – für Sonnenuntergang und Sternenhimmel gibt es Pluspunkte!
Tatsächlich führen einige Pfade rund um die Osterseen. Beginnen wir bei Variante A: Vom Startpunkt Parkplatz Jägergasse geht es nach links entlang einer Schutt-Straße, die nach ein paar Hundert Metern ins Grün führt. Bei der Kreuzung biegen wir rechts ab und kommen gleich an einen Foto-Hot-Spot vorbei, der Blauen Grumpe. Da wir den Fleck spät nachmittags erreicht haben, ist der Effekt des glasklaren blauen Wassers natürlich quasi verschwunden, aber bei passendem Sonnenlicht wahrlich beeindruckend. Weiter geht es am Ufer vom Großen Ostersee, wo gestrandete Baumstämme zum Anhalten und Rasten einladen. Bei der nächsten Gabelung wählen wir den Weg zum Fohnsee (alternativ folgt dem Pfad des Großen Ostersees, zum Beispiel bis zum Badeplatz Staltach und dem Parkplatz Gut Aiderbichl). Ein weiteres Highlight ist die schmale Holzbrücke zwischen Fohnsee und Staltacher See, die den Blick auf das Wasser und seine kleinen Bewohner freigibt. Anschließend folgt der Campingplatz mit dem Gasthof Waldhaus am Fohnsee, das von Freitag bis Sonntag Hausmannskost serviert. Danach heißt es immer der Osterseenstraße entlang bis nach Iffeldorf. Mahlzeiten und Getränke gibt es hier im Vitus Lokal & Café vis-à-vis der St. Vitus Kirche. Von da an sind es bis noch wenige Meter zum Parkplatz, – damit ist der Rundweg geschafft.
Variante B: Am Bahnhof Iffeldorf angekommen geht es geradeaus Richtung Sportplatz, wo auch der Kiosk Iffeldorf liegt. Vielleicht gestärkt von Hot-Dogs leitet der Weg nach links entlang des Ufers des Staltach Sees bis zum Ufer vom Fohnsee. Wir passieren das Waldhaus am Fohnsee, den Campingplatz und überqueren die urige Brücke, die uns mitten in die grüne Seenlandschaft führt. Weiter geht es wie bei Variante A, – bloß umgekehrt. Zusammengefasst liegt die Wahl der Routen ganz in eurem Sinn. Ihr könnt rund um die Osterseen marschieren oder an einer der freien Stellen die Decke ausbreiten und für ein paar Stunden mit geschlossenen Augen die Ruhe spüren, ein paar Zeilen lesen oder mit Freunden eine entspannte Zeit genießen. It’s up to you. Grüßt die Schneeglöckchen von uns!