Hach, das eigene Café – ein Wunschtraum, in den wir uns schon auch mal bei einem trüben Nachmittag hineingeflüchtet haben. Lecker Essen, immer Kaffee, ja was will man denn mehr? Dass dahinter so einiges mehr steckt, unterschätzen einige dann aber doch. Finanzen, Organisation, Herzblut und noch so viel mehr fließen en masse in so ein Mammutprojekt. Lena und Tom vom Mono Café können da ein Liedchen von singen. Ach was, wahrscheinlich ein ganzes Musical! Denn gemeinsam haben sie ihren Wunschtraum verwirklicht und uns ganz nebenher eine neue Vegan-Oase in der Maxvorstadt beschert.
Es gibt so Geschäfte, da herrscht steter Mieter-Durchlauf. Restaurants und Imbisse reichen sich die Klinke in die Hand. Der mit gerade mal 20qm sehr überschaubare Laden in der Augustenstraße war genau so ein Ort. Bis dann Lena und Tom ebenjene Klinke in der Hand hatten und die Türe zu ihrer Selbstverwirklichung öffnen durften. „Wie jede*r Zweite*r hatten wir auch den Traum vom eigenen Café. Wäre doch irgendwie cool, dachten wir uns“. Der entscheidende Unterschied und Vorteil: Die beiden wussten genau, was ihnen bevorsteht. Die Gastroerfahrung sprudelt nämlich aus beiden so heraus wie ihr Enthusiasmus für fantastisches veganes Essen. Bei so viel Leidenschaft werden die Arbeitstage schon mal länger. „Ein Café zu führen ist nichts für jemanden, der schnell wieder daheim sein will.“ schmunzelt Tom.
Schnell heim wollen wir übrigens auch nicht, es gilt zuerst jede Ecke des Ladens zu entdecken. Der mit Mid Century Möbeln und schicken Nierentischen ausgestattete Laden überzeugt durch Inneneinrichtung genauso wie die Auslagetheke. Ein wahrer Augenschmaus! So viele Donuts, Kuchen und belegte Semmeln, wir können gar nicht schnell genug gucken. Doch das Schöne: den Zuckerschock müssen wir im Mono nicht befürchten. Klar, Donuts sind jetzt kein Salat, aber „man hat hier zumindest eine ausgewogene Auswahl.“ Auf der minimalistischen Speisekarte werden weder Geschmack noch Nährwerte vernachlässigt, wenn man man ein Auge bei den süßen Versuchungen zudrückt. Unser Haupt- und Dessertmagen ist bereit!
Wässrige Smoothies, trockene Semmeln und sogar die Königsdisziplin jedes neumodischen plant-based Cafés, das Avocado-Brot, sucht ihr hier vergeblich. Stattdessen? Saftige Semmeln mit „Leberkas“, unglaublich fluffige Donuts, die wirklich sämigsten Smoothies und täglich wechselnde Bowls, die uns sprachlos lassen. Sprachlos, weil wir zu sehr mit mampfen beschäftigt sind, versteht sich. Übrigens stammen Rezepte und Foodideen alle aus der Feder des Mono Teams. Also aktuell Lena und Tom. Das Pärchen tüftelt, probiert und schmeckt ab was das Zeug hält, bis sie selbst von der Qualität ihres Produkts überzeugt sind. Unserer Meinung nach die größte Überraschung auf der Karte sind übrigens die Smoothies. Wir haben es schon einmal gesagt und wir werden es noch einmal sagen: die Smoothies des Mono Cafés spiegeln das platonische Ideal des Trendgetränks wider. Buttersämig, fruchtig, nicht zu süß – beim Schreiben dieses Artikels läuft uns wieder das Wasser im Mund zusammen.
Schnell sein lohnt sich, denn die beliebtesten Schmankerl sind flotter weg, als ihr Leberkassemmel sagen könnt. Top Tipp: vorher anrufen und sich den Lieblingssnack beiseitelegen lassen.
Versteht uns nicht falsch, wir sind große Freunde der pflanzlichen Lebensweise und selbst im Team haben wir einige Veganer. Aber anderen Leuten ein schlechtes Gewissen zu machen geht nicht, finden wir. Das Klischee des „auf Krawall gebürsteten“ Veganers wollen Lena und Tom aufbrechen. Der Fokus des Mono Cafés liegt auf Genuss und gutem Essen, das eben zufällig pflanzlich ist. „Wir wollen das Image des Veganismus einfach aufbessern und zeigen, wie pflanzliche Ernährung auch sein kann.“ Schlemmen ohne schlechtes Gewissen? Da samma dabei! Das Mono Café ist längst in unsere Lieblings-Lunch-Liste eingezogen, dennein Leben ohne vegane Leberkassemmel ist für uns nicht mehr vorstellbar.