Ob Charles Dickens sich damals wohl bewusst war, dass er mit seinem „Christmas Carol“ im Jahr 1843 die erfolgreichste Weihnachtsgeschichte ever geschrieben hat? Er hat auf jeden Fall an sich geglaubt: Sein Verleger hatte kein Geld für den Buchdruck und so musste Dickens eben selbst ran. Glück für uns – denn die legendäre Geschichte über den geizigen Grantler Ebenezer Grooge und seiner magischen Reise auf der Suche nach dem Zauber der Weihnacht, die sein kaltes Herz wieder zum Fühlen brachte, ist ein unabdingbarer Klassiker im jährlichen Familien-Fernseh-Programm zur besinnlichen Jahreszeit. Aber? Auch Klassiker freuen sich über frischen Wind! In diesem Fall sind dafür die sympathische Kabarettistin Amelie Diana (ehem. Liesl Weapon) und der musikalische Schauspieler Andreas Bittl verantwortlich: Aus Ebenezer Grooge wird Eberhard Gschaftl und aus einem britischen Filmwerk, das vor trockenem Humor strotzt, wird ein szenischer (virtueller) Abend gefüllt mit bairischer Heiterkeit.
Gibt es schließlich eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden als mit Liebe und Humor?
Charles Dickens
Wenn zwei Münchner Kindl gemeinsame Sache machen, kann dabei ja eigentlich nur was Gutes bei rauskommen! Amelie kann nicht nur sensationell Akkordeon klimpern, sondern bringt ihre Zuschauer auch regelmäßig mit ihrem herrlich ehrlichen Kabarett-Programm zum Lachen; während der Andi – sollte er nicht gerade mit nervenaufreibender Verbrecherjagd im TV beschäftigt sein – im Bariton trällert und aus seinem Akkordeon die klangvollsten Töne hervorlockt. Ob sie sich gesucht haben, wissen wir nicht – gefunden haben sie sich aber schon im Jahr 2016: Da traten sie nämlich das erste Mal mit ihrer gemeinsamen Show auf den bayerischen Vorweihnachts-Bühnen auf.
Es wird gelacht, geweint (entweder ebenfalls vor Lachen oder weil die Geschichte so herzzerreißend ist – wir vermuten beides), musiziert, bewegt, geklatscht und gsuffa! Altbairische Weihnachtslieder wurden ausgekramt, um Eberhards Abenteuer zu untermalen; gscherte Gstanzl kurbeln das Gemeinschaftsfeeling an und sorgfältig ausgewählte Wirtshausmusi unterstreicht das Traditionsgefühl. Ihr könnt euch also auf einen rundum gelungenen Abend freuen – mit ganz viel Herz, lautstarker Freude und unbekümmerter Sorglosigkeit! Ach, und für alle Zugroasten: Die Sprachbarriere könnte natürlich eventuell zum Problem werden. Unser Tipp: Einfach mehr trinken, dann spricht man ja bekanntlich automatisch alle „Fremdsprachen“ dieser Welt.