48-Stunden in der Region Seefeld, Tirols Hochplateau Von Adrenalin-Schüben und atemberaubender Erholung

Gtm Seefeld Königstour 7 – ©wunderland media GmbH

Freitagmorgen, 10 Uhr – zur nachtschlafenden Zeit sind wir aufgestanden, um die letzten To-dos dieser Woche zu erledigen. Ab jetzt bleibt der Laptop zu – wir wollen raus in die Natur! Vorfreude kribbelt im Bauch, als wir in den Zug steigen. Der bringt uns in nicht einmal drei Stunden an eines der vielversprechendsten Ziele für Aktivlinge und Frischluftfans wie uns. Die Region Seefeld – Tirols Hochplateau. Die fünf Orte inklusive Seefeld lockt mit Gipfelwanderungen bei atemberaubender Aussicht, Allwetter-E-Bike-Touren und Wellness und Weinverkostungen zum Ausgleich. Aber zunächst genießen wir erst einmal die schönste Zugstrecke der Münchner Umgebung. Unser Ziel, die ersehnten Berge, sind schon nach kurzer Zeit sichtbar und nähern sich in einer perfekten Spannungskurve, bis der Zug sich erfolgreich durch ihre scheinbare Undurchdringlichkeit gekämpft hat. Unsere Vorfreude ist ähnlich groß wie die Gipfel, die uns an diesem Wochenende erwarten, hoch sind.

Gtm Seefeld Kneipbecken Seefeld Olli One – ©wunderland media GmbH
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Unsere Anfahrt Ab nach Seefeld!

Seefeld erreichen? Easy! Vom Münchner Hbf zweimal pro Woche bequem mit dem ICE. Alle anderen Tage mit der Regionalbahn in rund drei Stunden. Mit dem Auto bereits nach 1,5 Stunden.

Ankommen, wo Gastfreundschaft großgeschrieben wird

Nach einem besonders herzlichen Empfang an der Rezeption unseres Hotels, – das HENRI Country House – erhalten wir eine sofortige Einweisung in die gut bestückte Self-Service-Bar. Das heißt: Cocktails zum selber mischen mit allen nur erdenklichen Zutaten, – das haben selbst wir als Vielreiser selten gesehen. Anschließend lassen wir uns kurz im liebevoll gestalteten, pastellgrünen Retro-Chic des öffentlichen Wohnzimmers nieder, um einen Plan zu schmieden: Los geht unser Actionwochenende mit einer Gipfelbesteigung zum Gschwandtkopf. Das Wetter fordert uns mit Wolken und Nieselregen heraus, – aber wir sind ja nicht aus Zucker! Wie sagt man so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Also rein ins Outdoor-Gewand und los gehts!

Gtm Seefeld Gschwandkopf 2 – ©wunderland media GmbH
Päuschen muss sein!
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Gtm Seefeld Gschwandkopf 12 – ©wunderland media GmbH
Dieser Ausblick belohnt für jegliches Wetter-Chaos.
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Gtm Seefeld Gschwandkopf 13 – ©wunderland media GmbH
Ob wir da wohl mal reinspringen sollen?
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Gipfelaufstieg with a view und einem spontanen Umtrunk

Wir starten die Wanderung am Wildsee nahe dem Ortsrand. Ein Muss: Der kleine Abstecher in das Kneippbecken – das stärkt die Füße für die anstehende Tour. Danach bekommen unsere Zehen eine Kostprobe vom Schlammeck am Ende des Moores. Ein sehr lustiges Gefühl, denn hier federt der Boden durch das eigene Gewicht. Ein bisschen so, als ob man sein kleines „Privaterdbeben“ auslöst. So sind wir gut gewappnet für das, was kommt: der zweistündige Aufstieg bei durchgängigem Regen und wundervoll nebeldampfender Natur. Glänzende Tauregentropfen durch eine sich immer wieder durchkämpfende Sonne, die uns bis zum Gipfel hoffen lässt. Und uns – oben angekommen, – nicht enttäuscht: wunderschön und warm. Als wenn Petrus uns zum gelungenen Aufstieg gratulieren will. Glücklicherweise müssen wir uns und unser Naturerlebnis nicht alleine feiern: Eine alpine Hochzeitsgesellschaft auf der Hütte lädt uns spontan zu einem Gipfelumtrunk ein und lässt uns erahnen: In Seefeld leben ganz schön gastfreundliche Menschen!

Gtm Seefeld Gschwandkopf 20 – ©wunderland media GmbH
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Gtm Seefeld Gschwandkopf 22 – ©wunderland media GmbH
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Gtm Seefeld Gschwandkopf 26 – ©wunderland media GmbH
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Geheimtipp für den Aprés-Wanderungs-Drink: Black Pony

Bis zum geplanten Abstieg reißt der Himmel dann vollends auf, die Sonne erobert den Abend und bietet ein unfassbares Wolken-, Nebel-, Dampf- und Lichtschauspiel. So können wir uns nur schwer lösen, aber es warten ja noch zahlreiche weitere Naturerlebnisse auf uns … Aber erst einmal müssen wir uns stärken: Der Magen knurrt. Also entscheiden wir uns für einen sprichwörtlichen „Schussabstieg“ über die noch grüne Skipiste und kehren im Black Pony ein, eine hippe Bar mitten in Seefeld, dessen junge Betreiberin Sabrina uns mit Snacks und vor allem mit soliden Cocktail-Classics versorgt. Auch hier wieder: Seefeld lebt neben den extrem facettenreichen Natur-, Sport-, Wellness- und Genussmöglichkeiten ganz klar von den herzlichen Menschen. Und was sollen wir sagen?! Sei es beflügelt von dem unvergesslichen Tag oder den tollen Drinks – der Abend geht noch lang …

Gtm Seefeld Blackpony 15 – ©wunderland media GmbH
Für was entscheiden wir uns?
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Gtm Seefeld Blackpony 8
Richtig geraten: Espresso Martini.
Gtm Seefeld Blackpony 7
Kann man aushalten hier, oder?

Early Bird Stärkung für jedem Geschmack und auf zum nächsten Abenteuer!

Wie gut, dass unser Hotel ein reichhaltiges Early Bird Frühstück anbietet! – Denn auch heute haben wir wieder viel vor. Also stärken wir uns mit dem großen Angebot, das zahlreiche vegane und vegetarische Komponenten einschließt. Unser Favorit: der Rote-Beete-Hummus. Pünktlich um 9 Uhr sind wir nach einem kurzen Spaziergang dann die Ersten, die an diesem Tag mit der Rosshüttenbahn auf die Seefelder Spitze gelangen. Die erste Hälfte der Fahrt vollzieht sich in einer sehr schnellen und seltenen Standseilbahn, bevor wir nach einem weiteren Streckenteil auf dem Seefelder Joch ankommen. Unsere Wanderung – genannt „Königstour“ – erstreckt sich über drei Berggipfel. Sie führt uns zunächst über einen exponierten, aber nicht sehr anspruchsvoll zu begehenden Gipfelgrat, der auch für Wanderneulinge gut zu meistern sein sollte, bis zur Seefelder Spitze. Wie am Vortag bietet sich uns wieder ein wunderschöner Blick ins Tal. Der Regen hat aufgehört und die Wolken beginnen sich zu lichten. Da es sich bereits ankündigt, dass die Tour ab hier etwas mehr Wandergeschick erfordert, tritt einer aus unserer Gruppe gemeinsam mit Hund Eddy den Rückweg an. Bisher hatte Eddy an allem größte Freude – da er aber keine Bergziege ist, wollen wir auf Nummer sichergehen.

Gtm Seefeld Königstour 42 – ©wunderland media GmbH
Bereit?
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Gtm Seefeld Königstour 41 – ©wunderland media GmbH
Dann lasst uns los!
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Gtm Seefeld Königstour 38 – ©wunderland media GmbH
Auch die Tierwelt hier ist wunderschön anzusehen.
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Gtm Seefeld Königstour 28 – ©wunderland media GmbH
Der Beweis, dass Nebel in den Bergen ziemlich beeindruckend ist.
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Gtm Seefeld Königstour 34 – ©wunderland media GmbH
Du auch hier?
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Gtm Seefeld Königstour 23 – ©wunderland media GmbH
Achtung, wir kommen!
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Gtm Seefeld Königstour 5 – ©wunderland media GmbH
Der Weg ist das Ziel… so war das doch, oder?
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Gtm Seefeld Königstour 3 – ©wunderland media GmbH
Geschafft!
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Schafe, ein Wolken-Nebeldampf-Specktakel und ein Dinner von Tradition und Qualität

Unsere Begehung auf die Reither Spitze ist herausfordernd und gleichzeitig atemberaubend. Leider müssen wir sie circa 30 Meter unter dem Gipfel abbrechen – Unwetter-Alarm aus dem Tal. Der Abstieg zum Härmelekopf erfolgt bei strömendem Regen. Aber wir halten es wie die Schafe, die sich uns stoisch grasend präsentieren wie isländische Regenprofis: Einfach weitermachen. Bei Ankunft auf der Rosshüten Mittelstation dankt es uns Petrus abermals: Der Himmel reißt auf und bietet uns ein wunderschönes Wolken-Nebeldampf-Spektakel der Extraklasse. Mit Blick auf das idyllische Seefeld. Die Wellnesspause mit Sauna, Jacuzzi und Dampfbad im Hotel haben wir uns redlich verdient. Ebenso wie das herrlich-deftige Dinner, das uns erwartet: Hirschragout mit Birnenblaukraut und Kaaspressknödel und Wiener Schnitzel in der Tiroler Weinstube. Generell fällt uns an diesem erlebnisreichen Wochenende auf; die Dichte an hochwertiger Traditionsgastronomie ist in Seefeld sehr hoch. Glücklich beseelt von so viel Aktivität an der frischen Luft, dem guten Essen und sicher auch der herrlichen Weinauswahl gehen wir zu Bett und schlafen wie die Babys ein … oder so ähnlich. In Wirklichkeit lernen wir die Seefeldsche Gastfreundschaft noch genauer kennen: Unser Hoteldirektor verweilt mit der Familie und einer Flasche Luganer im Haus und lädt uns ein, mitzutrinken. Wir sagen gerne ja und unterhalten uns so gut, dass es nicht bei dem einen Glas bleibt …

Gtm Seefeld Weinstuben 4 – ©wunderland media GmbH
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Gtm Seefeld Weinstuben 2 – ©wunderland media GmbH
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Gtm Seefeld Weinstuben 6 – ©wunderland media GmbH
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Weiter geht’s auf zwei Rädern: Naturschauspiel im Karwendel

Tag 3 in Seefeld beginnt daher mit einem nicht mehr so frühen Early Bird Frühstück wie am Vortag. Danach machen wir uns auf zu Holybike, einem Anbieter im Zentrum, der das Herz eines jeden Radsportverrückten höherschlagen lässt. Hier versorgt man uns mit modernen Zweirädern, der dazugehörigen Einführung und ein paar Extratipps zur Tour des Tages. Unsere Route in die Karwendel Thäler führt uns von Seefeld bis nach Scharnitz. Ab hier haben wir die Qual der Wahl: Zum Isarursprung oder ins Gleirschtal mit Wanderung durch die gleichnamige Klamm und anschließender Einkehr in der Möslalm. Bei Regen sei die Klamm in Scharnitz aber kein guter Gastgeber, wird uns gesagt, also gehts zur Quelle. Durch hübsche Dorfsträßchen, immer entlang des türkisfarbenen Wassers, bis das Flussufer breiter wird und uns nur noch Natur umgibt. Wälder und Felsen begrüßen uns mit ihren skurrilen Formen, die Wege werden unwegsamer und steiler, aber unsere E-Bikes meistern alles mühelos und so können wir jede Sekunde genießen, in der sich uns stetig neue Naturanblicke und Aussichten präsentieren. Wer sich zum Quell der Isar aufmacht, wird feststellen: Der Weg ist das Ziel. Und so lassen wir uns am Ende unserer Reise erst am klaren Nass nieder, dann in der Kastenalm. Und sind einfach nur glücklich. Und dankbar. Für so viel schöne Natur, so viel gastfreundliche Momente und – ja – selbst für den Regen, der der Sonne so oft Platz gemacht hat. Das alles nur einen Katzensprung entfernt von München. Da leben, wo andere Urlaub machen, – ist eben ganz schön viel wert. Also auf gehts – lasst es uns genießen!

Apropos Seefeld… …wir hätten da noch ein paar Ideen für euch!