Wiederentdeckt und neu erfunden in der Juliet Rose Bar 7 Cocktail-Classics früher und heute

Für gewöhnlich kennen wir den Licor43 wohl in Verbindung mit Milch. Doch in welchem Drink funktioniert er ebenso wunderbar? In einem klassischen Martini Cocktail. Das Resultat aus Dry Gin, Licor43, weißem Wermut und Peychauds Bitters nennt sich Bloomsbury Martini. Benannt nach einem Londoner Stadtteil, in dem es bis in die 1940er eine große Gin Destillerie gab, ist die flüssige Köstlichkeit ein Brite auf ganzer Linie. Der Twist zum klassischen Martini: der süße Vanille-Kräuterlikör aus Spanien und ein paar Tropfen feuerroter Bitter. So besticht er nicht nur durch seinen komplexen Geschmack, sondern auch durch seine herrliche rosegoldene Farbe.

Geschüttelt oder gerührt? Aus Barkeeper*innen Sicht ist das wohl eines der größten Missverständnisse der Filmgeschichte überhaupt. Denn während James Bond in seinen Filmen den Vodka Martini ruiniert (Ach James, Martinis verwässern doch beim Shaken!), vergnügt er sich in seinen Romanen mit einem gerührten Vesper Martini. Eine Erfindung des Autors Ian Fleming, der im Laufe seines Lebens immer wieder auf Barkeeper*innen als Inspirationsquelle verwiesen hat. Das Elixir besteht aus Vodka, Gin, Lillet White und etwas Chininhaltigem. Z.B. Chininpulver oder ein Schuss Dry Tonic Water. Ein kleiner Geheimtipp: Der Cocktail schmeckt am besten, wenn man während seiner Herstellung einen Bösewicht zur Strecke bringt. Aber seid beruhigt: Dieser Zubereitungsschritt ist optional.

Noch so ein Missverständnis aus der Filmwelt: Der Cosmopolitan aus Sex and the City hat rein gar nichts mit seinem deutlich älteren Original gemein. Außer, dass beide aus Amerika stammen. Zwar wissen wir nicht genau, wer das süffig-fruchtige Original kurz nach Ende der Prohibition erfunden hat. Was wir aber sehr genau wissen ist, dass die moderne Variante ein Werbegag zur Markteinführung von „Absolut Citron“ in Amerika war. Wie dem auch sei – eins ist sicher: Wer einmal die Originalrezeptur aus den 1930er Jahren probiert hat, will nie wieder eine andere Variante testen. Die Signature Ingredients: Dry Gin, TripleSec, frischer Limettensaft, Himbeersirup und Himbeerpüree. Hmm, bei der Vorstellung an diesen sommerlich frischen Geschmack bekommen wir gleich Urlaubsfeeling!

Na, den sollte jetzt wirklich jeder kennen! Gerade in München hat Charles Schumann persönlich dafür gesorgt, dass niemand an dem rubinroten Aperitif mit dem bitterem Geschmack vorbeikommt. Weniger bekannt ist dafür, dass er nach einem italienischen Lebemann benannt ist, der den Cocktail zu seiner Zeit so inflationär getrunken hat, dass der Drink schnell unter seinem Namen bekannt war. Die Zutaten: Dry Gin, roter Wermut und Campari. Das Tolle an dem wunderbaren italienischen Getränk: Es lässt wunderbar mit sich spielen! Einfach eine der drei Komponenten durch eine andere Zutat ersetzen und sich auf ein neues Geschmackserlebnis freuen. Probiert’s aus!