Essen gehen? Meistens mit schlechtem Gewissen. Nicht wegen der neuen Kurven, die Burger, Käsespätzle und Co. hinterlassen. Nein, darüber sind wir hinweg. Wegen dem Chaos, das wir seid wir mit Kids Essen gehen, gerne mal am Tisch hinterlassen: Der klebrige Boden. Die befleckte Tischdecke. Die Extrawünsche („Bitte den Ketchup auf einen Extrateller, geht das? Danke!“) … Hach ja, was sollen wir sagen: Das Essen kann so gut sein, wie’s will. Hat man die Kids mit, kann der Restaurantbesuch durchaus stressig werden. Glücklicher Weise gibt es eine Reihe an Gastronomien, wo ihr gut essen könnt und auch dann noch lieb umsorgt werdet, wenn’s mit den Minis mal etwas chaotisch wird.
Der kleine Flo ist ein Ort für echte Feinschmecker, Tapas-Fans, diejenigen, die sich nicht entscheiden können UND Kinder. Denn zu Burger im Miniformat kann einfach niemand Nein sagen. Ganz im Gegenteil. Ihr könnt euch einmal quer durch die Karte schlemmen und das sogar ohne einen zweiten Magen. Und eure Kids bekommen ihren eigenen kleinen Burger. Wir sehen schon jetzt die Freude in den Augen unserer kleinen Mini-Me’s, die sich gerade wie richtige Erwachsene fühlen. Ihr könnt euch übrigens für verschiedene Fisch- und Fleischsorten entscheiden, für die Veggies unter euch gibt’s aber natürlich auch vegetarische und vegane Optionen. Die knuffigen Mini-Burger sind auch ganz leicht, da kann man schon mal ein paar probieren. Es sei denn, ihr übertreibt es mit der Bestellung, so wie wir das in der Regel tun. Was soll’s?! Kleine Sünden braucht der Mensch …
Mal ehrlich: Manchmal will man einfach nicht kochen. Sich aufbrezeln und ausgehen aber auch nicht. Kann ich nicht einfach meinen Jogger anlassen?! Klar, muss doch auch mal sein! Zum Beispiel freitags, wenn einen die Woche eh schon komplett runter gebügelt und man seine letzten Reserven bei der Abholung im Kindergarten verbraten hat („Nein Mama, ich will die Jacke nicht anziehen!“). Für solche Tage ist die Dicke Sophie, nur 20 Min mit der S-Bahn vom Hbf und direkt am Bf Johanneskirchen gelegen, wie gemacht. Saugutes Essen (beste Fleischpflanzerl Münchens nach dem Andechser im Tal), netter und geduldiger Service und eine gemütliche, aber bodenständige Einrichtung mit breiten Sitzbänken, denen die Kletterpartien kleiner Gäste nicht weh tun. Im Sommer sitzen wir natürlich am liebsten im schnuckeligen Biergarten, lassen uns die Schmankerl aus der Grillhütte schmecken und gucken den Kids beim Spielen auf dem kleinen anliegenden Spielplatz zu.
„Aliki“ – die griechische Form von Alice. Und Alice ist mit ihren Pächter*innen Natalie Parry, Thommy Wecker und Tacitus Alexander vor ein paar Monaten im Dreimühlenviertel eingezogen. Im ehemaligen Bavarese, das zwischenzeitlich auch kurz vom Spaten Sepp genutzt wurde, bekommt ihr leckere griechische Küche. Die Karte ist recht überschaubar, bietet aber alles, was der griechisch liebende Magen begehrt. In einem Ambiente aus modernem mediterranem Taverna-Stil, hellem Holz und Bastlampen fühlen wir uns, als wären wir gerade im Urlaub auf einer griechischen Insel. Das Beste: Wir können sogar ein bisschen länger auf dieser wunderbaren Insel verweilen und müssen uns keine Sorgen machen, dass sich unsere Kids gerade langweilen. Im Aliki bekommen die nämlich einen Haufen Malsachen und können sich – während wir Yamas sagen – künstlerisch austoben. Klingt nach einem guten Abend für groß und klein!
Ni Hao in Sichuan! Ein Flugticket braucht ihr nicht für diesen Ausflug, etwas Abenteuerlust kann aber nicht schaden, da ihr vielleicht das erste Mal einen sogenannten Feuertopf probiert. Das hört sich explosiver an, als es ist, – obwohl der Gaumen von einem Feuerwerk der Aromen überrascht wird. Und nicht nur der Gaumen wird überrascht, auch eure Kids werden vermutlich mit offenem Mund dasitzen und bei diesem actionreichen Essen auf dem Tisch kaum mehr aus dem Staunen herauskommen. Die traditionellen Hotpots stammen aus der westchinesischen Provinz Sichuan und werden auf der Basis historischer Rezepte zubereitet. Ihr mögt es eher scharf? Mild? Mit Fleisch? Gemüse? Tintenfisch? Bandnudeln aus Süßkartoffeln? Reissticks? Die Kombinationsmöglichkeiten sind grenzenlos. Die leuchtenden Lampions komplettieren die Stimmung unseres gedanklichen Kurztrips und weisen uns den Weg in das ferne Land. Ob unsere Kids wohl gerade auch gedanklich nach China geflogen sind?! Schon seit zwei Stunden starren sie auf den Hot Pot. Naja, wird schon passen. Hauptsache, sie sind beschäftigt…
Ähnlich wie beim Hot Pot bietet sich das Koreanische BBQ auch wunderbar für die ganze Familie an, weil die kleinen Hände und Augen hier die ganze Zeit Beschäftigung haben. Am Anfang bestellt man gemeinsam Fleisch und Co. und das wird dann zusammen mit diversen Saucen und Beilagen gereicht, sodass jede/r sein essen nach Lust und Laune selber bestimmen und zubereiten kann. Klar: bei den ganz Kleinen helfen Mama und Papa noch mit, aber ab einem gewissen Alter können die Nachwuchsfoodies wunderbar selber Hand anlegen und sich ihr Fleisch auf dem Grill in der Tischmitte zubereiten. So kommt garantiert keine Langeweile auf. Und keiner muss mit langen Fingern Gemüse aus dem Essen fischen, das er oder sie nicht mag.
Das traditionelle Wirtshaus Kurgarten liegt ganz in der Nähe des Hirschgartens. Ob im Sommer im sonnigen Gastgarten oder im Winter in den urigen Stuben: Hier können sich groß und klein wohlfühlen. In der großen Location gibt es für euch einen guten Humpen Augustiner Bier mit Schweinebraten und Co. Und eure Kiddies können derweil draußen sowie drinnen rumspringen. Ganz frei, wild und wunderbar, ohne jemanden zu stören. Sowas finden wir nicht alle Tage. Deswegen auf jeden Fall ein Geheimtipp, wenn ihr mit euren Kindern zum Essen gehen wollt. Für die Kleinen, die hier liebevoll auch Wuzerl genannt werden, gibt es übrigens eine extra Karte mit Leckereien wie dem „Gscheidhaferl Teller“, ein Hühnerschnitzel mit Pommes oder die klassischen Spätzle mit Soß. Na, und der Räuberteller geht natürlich auch immer.
Ihr kennt uns, wir bevorzugen eine kleine charmante Gastronomie vor jeder Systemgastro. Ist man mit mehreren Familien unterwegs und alle haben Kids dabei, kann es bei einer Gruppengröße von locker zehn Personen schon mal schwer werden, überhaupt irgendwo unterzukommen. Bei der L’Osteria ist das Essen solide, also fiel unsere Wahl neulich mal auf den Standort in Bogenhausen. Und was sollen wir sagen: Wir waren begeistert. Malzeug für die Kleinen, Mini-Desserts und ganz vorne weg: extrem gelassene Kellner*innen, die trotz herumlaufender und auf den Bänken kletternden kleinen Gästen freundlich und entspannt blieben. Sicher auch aufgrund der geräumig gestalteten Tischaufteilung.