Die japanische Konditorei Tanpopo steht schon lange auf unserer Liste. Denn die außergewöhnlichen Leckereien sind uns bereits an verschiedensten kulinarischen Orten in München ins Auge gestochen – gut erkennbar am Sticker mit dem Schriftzug „Tanpopo“ (zu deutsch: Löwenzahn). Doch woher kommt der Name und was hat es mit den tollen Teilchen auf sich? Wir treffen Besitzerin Kanako Okada in ihrer Konditorei auf einen Café au Lait und ein bis ungefähr zwölf Tartes, um mehr zu erfahren.
Die französische Patisserie ist ein Kunsthandwerk, das weltweit bekannt ist. Auch Japan hat zahlreiche Konditor-Virtuosen vorzuweisen – inspiriert von der kulinarischen Kultur Frankreichs, auch deutsche Einflüsse lassen sich finden. Seit Frau Okada zwölf Jahre alt ist, fasziniert sie dieses Handwerk. Bereits damals kannte sie alle Konditoreien ihrer Heimatstadt in der Präfektur Hyogo. Schnell stellte sie fest: Kuchen machen glücklich!
Andere Menschen glücklich zu machen, das ist eine ehrenwerte Philosophie, die Frau Okada direkt in ihre leckeren Meisterstücke übersetzt. Der Traum einer eigenen Konditorei schlummerte, wie wir nun wissen, lange in ihr. Nachdem sie die Meisterschule für Konditorei abschloss, verwirklichte sie diesen. In der Mailingerstraße beglücken sie und ihr Team nun bereits seit 16 Jahren Nachbarn und Weitgereiste mit ihren Kreationen.
Wer hätt’s gedacht? Ausgerechnet der deutsche Streuselkuchen hat sich in Japan zu einem der beliebtesten Gebäckstücke gemausert! Das Melon Pan (Melonen-Brötchen) ist eine abgewandelte Version des deutschen Klassikers, erzählt uns Frau Okada. Falls ihr je in den Genuss dieses Honigmelonen-Teilchens kommen solltet: Melon Pan ist wirklich the best of both (baking) worlds!
Dass ein eigenes Geschäft aufzubauen mit der ein oder anderen Hürde einhergeht, ist klar. Gründer oder Gründerin zu sein erfordert Entschiedenheit und Stärke. Das japanische Symbol für Stärke ist übrigens der Löwenzahn: eine Pflanze, die ihrer Umgebung trotzt und blüht – egal, ob auf einer Wiese oder auf Beton. Glücklicherweise hat Frau Okada schon einige Hindernisse überwunden, genau wie der Löwenzahn. Das sehenswerte Ergebnis ist ihre absolut blühende Konditorei. Hach, wir lieben einfach eine gute Metapher!
Die Inspiration für ihre vielfältigen Backkreationen bekommt Frau Okada von überall – aus Büchern, japanischen Zeitschriften oder aus dem Internet. Bis zum fertigen, perfekten Gebäck ist es aber ein weiter Weg. „Wir machen sehr, sehr oft neue Versionen, bis wir zufrieden sind. Kochen kann man nach Gefühl, aber wir brauchen unbedingt ein Rezept. So schmeckt es immer gleich gut.“ Am besten gelungen ist ihrer Meinung nach das Rezept für die Himbeer-Tartelettes – Empfehlung von ganz oben also!
Im Tanpopo bekommt ihr süße Träumchen, unabhängig davon, ob ihr euch für Kuchen, Grüner-Tee-Rollen oder Chiffon-Kuchen entscheidet. Die Liebe zum meisterhaften Detail, zur japanischen Tradition und zur guten Laune findet sich hier überall. Falls ihr also mal ein kleines Pick-Me-Up braucht, oder ihr einfach Lust auf ein Nascherl für zwischendurch habt, sollte euch euer Weg schnellstens in das einzigartige Tanpopo führen.