Galerie HELDENREIZER Contemporary Helden und Reize in der zeitgenössischen Kunst
Die Kunst braucht ihren Raum – und den findet sie fabelhaft in der Türkenstraße. Neben der Pinakothek der Moderne und dem Museum Brandhorst liegt die Galerie HELDENREIZER Contemporary direkt im Herzen des Münchner Kunstareals. Die ausgestellten Arbeiten tragen zwar alle unterschiedliche Handschriften und doch sind die Künstler*innen eng miteinander verbunden: Sie durchstreifen gemeinsam die Inhalte Diversität und Diskursivität. Klingt für uns total cool, zeitgemäß und jetzt schon nach einem richtigen Geheimtipp!
Welcome to the gallery
Wenn wir in der Maxvorstadt unterwegs sind, darf für uns Kunstliebhaber*innen ein Besuch im Museum oder in unserem Fall in einer Galerie natürlich nicht fehlen. 2018 als aufblühende Pop Up Gallery von Marcus Trautner gegründet, stehen wir jetzt vor der Galerie HELDENREIZER als nicht mehr zeitlimitierte Kunstoase. Im März 2020 ist sie nämlich fest dort eingezogen und nun auch nicht mehr aus dem Kunst-Hotspot wegzudenken. Die hellen und klaren Räume mit weiter Öffnung nach oben sind nach einem Komplettumbau ein perfekter Ort für einzigartige Kunst. Und der Name? Der spielt einerseits auf Helden an. Seit der Antike haben männliche Helden nämlich immer wieder eine entscheidende Rolle. Und was ist mit den Frauen? Ja, die dürfen in dem Fall die betörenden Reize verkörpern. HELDENREIZER Contemporary vereint also beide Elemente und zeigt dies auch in der ausgewählten zeitgenössischen Kunst.
Concept for diversity
Etwa alle sechs Wochen erlebt ihr wechselnde Ausstellungen von aufstrebenden Künstler*innen, die erst ein paar Jahre aus der Akademie raus sind. Aber auch einige Artists aus der mittleren etablierteren Generation zeigen ihr Schaffen. Durch Kontakte in der Szene und einem immer größer werdenden Kunstnetzwerk werden genau die Künstler*innen gespottet, die gut zu den Werten der Galerie passen. Das sind dann Arbeiten, die durch Diversität zum Diskurs anregen und Bilder vermitteln, die man so vielleicht noch gar nicht unbedingt kennt. Und eben auch die, die Helden und Reize in irgendeiner Form in ihre Kunst integrieren. Wichtig ist, so Christiane, die uns voller Begeisterung alles zeigt, dass immer der Inhalt im Vordergrund steht. Die Galerie ist zwar kommerziell, – die Werke können also auch erworben werden, – es wird aber nie Kommerzielles ausgestellt.
Es ist eine große Herausforderung im Kunstmarkt sichtbar zu werden. Aber es ist auch eine Schöne.
Christiane Gorzalka, HELDENREIZER Contemporary
Various art and artists
Die Werke, die wir wechselnd in der Galerie betrachten dürfen, zeigen eine beeindruckende Range an diversen Kunstbildern. Auch „schwere“ Themen werden mit einer gewissen Leichtigkeit und durch unterschiedlichste Techniken dargestellt. So entdeckt ihr Kunstwerke, die aus Elektroschrott eine leuchtende Landschaft entstehen lassen oder kreative Arbeiten mit Stoff. Oder ihr findet Kunst aus Eierschalen, die von Traumata erzählt und Assemblagen, die von soziokulturellen Erfahrungen aus Ghana berichten. Vielseitig und interessant – so erlebt ihr die Galerie immer wieder in anderen Settings. Und keine Sorge, es wird definitiv nicht eintönig!
Aktuelle Ausstellung
Derzeit stellt Witalij Frese, ein junger russischer Künstler aus Berlin, aus. Dort schon ziemlich bekannt, ist München für seine Kunst eher noch eine Herausforderung. Beziehungsweise war es. Denn sein Werk hat bereits jetzt in der Münchner Kunstszene viel Zuspruch gefunden. In seinen teils antikisierten Vasen (man beachte diesbezüglich die Helden und Reize der Antike) und Keramikkacheln, zeigt er als zentrales Thema immer den menschlichen Körper in unterschiedlichen Formen. Die Körperdarstellungen sind nie perfekt, oft geschlechtsfluide und werden einzeln auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt. Frese stellt damit Fragen in den Raum wie: Wer bin ich? Wie werde ich zusammengesetzt? Wie setzt die Gesellschaft mich zusammen? Was macht mich aus und wie definiere ich mich? Wer möchte ich sein? Und er spielt mit Scham und Konfrontation, mit Nacktheit als Mittel für Politik und Gesellschaft.
Witalij Frese CONNECT AND DISCONNECT
Der Eintritt in die Galerie ist kostenlos und ihr braucht keine Tickets.
Die Öffnungszeiten: Di-Fr 11:00-18:00 Uhr und Sa 11:00-16:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Mehr Infos zur aktuellen Ausstellung findet ihr hier:
Wie geht es weiter?
Klingt alles ziemlich spannend, oder? Wenn ihr Witalij Frese und seine Keramikkunst sehen wollt, müsst ihr unbedingt diese Woche noch vorbeischauen! Die Ausstellung läuft bis 15. Juli. Aber auch danach wird es wieder aufregende Kunst geben. Nach einer kleinen Verwandlung der Räume für die kommende Ausstellung wird es im September weitergehen. Informiert euch einfach auf der Homepage der Galerie und bleibt up to date. Lasst uns zusammen mehr Raum für diverse Kunst schaffen und so etwas Tolles unterstützen!
