Frische Kräuter aus dem Indoor-Gewächshaus, duftende Kaffeebohnen aus der hauseigenen Rösterei, eine zur Verkostung einladende Champagnerbar, drei kulinarisch diverse Gastronomiekonzepte … Nein, die Edeka-Filiale im Feringapark Unterföhring ist wirklich nicht das, was man einen „normalen“ Supermarkt nennt. Stattdessen lädt uns der größte Lebensmittelmarkt Südbayerns auf 7500 Quadratmetern dazu ein, unseren Wocheneinkauf zur regelrechten Genusstour zu machen. Wir durften neulich mal hinter die Kulissen des familiengeführten Standorts schauen und bei einer privaten Markttour mit Juniorchef Daniel Honner nicht nur viele gute Produkte aus Bayern und den Nachbarländern kennenlernen. Sondern auch lernen: Ein Wocheneinkauf kann zum Erlebnis werden – man muss nur wissen, wo man ihn macht.
Wer den offenen und hellen Eingangsbereich der Edeka-Filiale im Feringapark Unterföhring durchschreitet, merkt schnell, was es mit dem selbstverliehenen Titel „die Frischnachbarn“ auf sich hat. Hinter der Absperrung erwartet uns ein Meer aus bunten Obst- und Gemüsesorten, ein großer Bio Bereich und sogar eine Wand voller Unverpackt-Leckereien. Nüsse, Schokodrops und allerlei anderer Müsli- und Snackutensilien. Nachhaltigkeit sei für das Gründungsteam nicht einfach eine leere Floskel, die sich gut verkauft, sondern ein wichtiger Fokus, auf den das ganze Konzept ausgelegt ist. Darum steht in der Obst- und Gemüseabteilung auch der weltweit erste Grow-Tower – eine Art Indoor-Gewächshaus, das Daniel gemeinsam mit seinem Vater und dessen Cousin, mit denen er diese und weitere Edeka-Filialen in München leitet, entwickelt hat. Zusammen mit dem Münchner Start-up Kalera, die auf Vertical Farming spezialisiert sind. In einem ausgeklügelten Schiebe- und Bewässerungssystem wachsen dort verschiedenste Blattsalat- und Kräuterarten unter optimalen Bedingungen. „Da die nur so viel Wasser bekommen wie sie wirklich brauchen, sparen wir 95 Prozent davon ein.“ Die optimale Kombi von Nährstoffen merkt man auch am Geschmack. Kennt ihr zum Beispiel den Senfsalat? Schmeckt wunderbar würzig und ist darum unser Geheimtipp im Geheimtipp für euch. Und wer sich in puncto Nachhaltigkeit gerne selber überzeugt, der kann bei der Livecam über dem Eierregal Henne Doris und Co. beim Brüten im Freigelände beobachten.
Wie wir so durch die Gänge schlendern, fällt auf: Irgendwie fühlen wir uns hier direkt zuhause. Dabei stehen wir eigentlich so gar nicht auf große Märkte … Liegt an der Raumkonzeption, erklärt uns Daniel. Statt nicht enden wollenden Regalwänden laden uns kleine Stände dazu ein, von einer zur nächsten Genussecke zu bummeln. Mit Elementen aus Holzoptik, den dominierenden Farbtönen in grün und der offenen, aber übersichtlichen Anordnung der Abteilungen will uns die Familie Stadler und Honner ein Gefühl wie auf dem Viktualienmarkt geben. „Wir wollten unseren Markt so gestalten wie einen eigenen Stadtteil von München“, erzählt uns der ‚Petersilienverkäufer aus Leidenschaft‘, wie Daniel sich selber bezeichnet. „Wenn die Leute wollen, können sie sich treiben und kulinarisch inspirieren lassen. Und dabei viel Neues entdecken. Aber gleichzeitig kann man sich auch gut orientieren, sodass der Wocheneinkauf schnell erledigt ist, wenn man das möchte.“
Größe und Vielfalt, aber eben auch Lokalität und Nachbarschaft – für Daniel und seine Familie schließt das eine da andere nicht aus. Im Gegenteil. Obwohl der Markt in Unterföhring in Angebotsopulenz und dem Preis-Leistungs-Verhältnis der ganz großen Ketten und auch von Discountern mithalten kann, schafft das Team es trotzdem, dass der Kunde sich irgendwie immer ein stückweit daheim fühlt. Das merken wir bei unserem Besuch spätestens an der Kasse, als wir unser Leergut noch im Wagen liegen sehen. Kurzerhand greift sich eine Mitarbeiterin alles und bringt es für uns weg. Und das liegt nicht an der Fotokamera – die ist zu dem Zeitpunkt schon wieder in der Tasche gelandet. „Jeder Kunde und jede Kundin kann uns zu jedem Zeitpunkt im Markt ansprechen. Oder uns schreiben oder anrufen, Feedback ist uns extrem wichtig“, betont Daniel. Eine Überzeugung, die er schon als kleiner Knirps vom Papa anerzogen bekommen hat. Und der davor von seinem Papa. „Damals war ich noch der Leergutautomat, hab mit Stift und Zettel die Flaschenzahl notiert, mit der der Kunde dann zur Kasse gehen konnte.“ Vieles hat sich seitdem geändert. Der persönliche Bezug zum Kunden und seinen Wünschen aber nie.
Nun fragt ihr euch sicher, was bei dem Einkauf im Deluxe Lebensmittelmarkt denn tatsächlich in unserem Einkaufskorb gelandet ist. Neben uns längst bekannten Klassikern wie der Lieblingsschoki-Marke können wir vor allem am Patisserie Bereich nur schwer ohne Hineingreifen vorbeigehen. Frische Törtchen und andere süße Schweinereien direkt aus Italien geliefert. Einen Großteil des Angebots bezieht die Familie Stadler und Honner von Direktlieferanten aus dem Nachbarland der Herzen. Fans von nussigem Iberico-Aroma sollten unbedingt vorbeischauen!
Bei Schinken, Fleisch und Co. sind viele Produkte dabei, die man eigentlich nur in Spanien bekommt. Ihr ernährt euch vegan oder vegetarisch? Dann seid ihr hier sozusagen im Paradies – die Auswahl an Alternativprodukten ist beträchtlich. Und auch der Frischetheken- und der Selbstbedienungsbereich lässt absolut keine Wünsche offen. Darf es um Dryed Age Steak ein guter Tropfen sein? Kein Problem! An der Champagner-Bar öffnet der Sommelier gerne die Flasche eures Interesses, lässt euch kosten und erzählt etwas zum Anbau der Traube.
Für den Kaffee zum Dessert schauen wir noch kurz bei der hauseigenen Rösterei vorbei und greifen eine Tüte der Hausmarke besonderem Rotwein-Aroma. Wie auch bei der Bäckerei und den drei Gastronomiebereichen – frische Pizza, fernöstliche Exotik und griabige deutsche Hausmannskost – kann Foodie von Welt im Kaffee-Bereich Mäuschen spielen und den Machern beim Machen über die Schulter gucken, bis einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Bald gesellt sich ein à la carte Restaurant dazu. Mehr lest ihr dann hoffentlich bei uns … Vorausgesetzt Familie Stadler und Honner lässt uns wieder vorbeikommen für einen exklusiven Besuch hinter den Kulissen. Bis dahin findet ihr uns in der Süßwarenabteilung, die by the way neulich für ihre Gestaltung und Vielfalt einen internationalen Preis abgeräumt hat. Oder in der Kosmetikabteilung – weil die uns mit ihrer schlauen Optik so ans eigene Badezimmer erinnert. Oder im Bereich für exotische Kulinarik, wo landestypische Zutaten aus allen erdenklichen Kulturküchen auf uns warten – von türkisch über polnisch bis kroatisch und asiatisch. Oder an den 70 Regalmetern der „Schatzkammer“I, die Spirituosen beherbergt, die Drink-Kenner nur an wenigen Orten in ganz Deutschland finden. Ihr merkt: Gründe für einen Besuch in Süddeutschlands größtem Lebensmittelmarkt gibt es genug. Und sei es nur der Wunsch, einen ganzen freien Tag im Foodie-Himmel zu verbringen.