Das Metropoltheater Eine Schauspielperle im Retroflair

Geheimtippmuenchen Kultur Theater Metropoltheater5 – ©Wunderland Media gmbh

Samstagabend. Ein Wohngebiet am Rand von München. Es ist still und dunkel. Oh Mann, ist das still und dunkel hier… Wir sind auf dem Weg zu einem Theater – dem Metropoltheater. Und das soll hier mitten in diesen Freimanner Familybauten liegen? Zugegeben, noch sind wir skeptisch. Doch was ist das da hinten? Als unser Auto durch die engen Straßen rollt, erkennen wir schon in weiter Entfernung ein warmes Leuchten. Je näher wir kommen desto klarer wird uns, dass wir den heutigen Abend in einer Art wunderbaren Retro-Schatzkiste verbringen werden. Und die leuchtet uns jetzt schon so prall-orange und vintageverliebt an, dass wir nicht widerstehen können. Bevor wir hineinspazieren, müssen wir das Handy zücken und ein Foto machen. Soviel sei verraten: Bei diesen Oberflächlichkeiten der Kulturbegeisterung wird es heute nicht bleiben. Auch inhaltlich wird uns der Abend mit professionellem Bühnencharme überzeugen.

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Startschuss für eine kleine Zeitreise

Wir betreten das Schatzkistchen und sofort legt sich der 50’s Flair wie eine gemütlich-romantische, wohlig-warme Decke um uns. Was uns heute als Theater empfängt, war noch bis in die 50er Jahre hinein ein Kino. Mit mitreißenden, fantasievollen und gesellschaftspolitisch hochrelevanten Stücken hat sich die Bühne in den 25 Jahren seit ihrer Gründung 1998 eine treue Fanbase aufgebaut.  Und das spürt man! Vom eleganten, neuen Pavillon bis ins letzte Detail des hintersten Winkels: alles hier atmet Fifties-Flair. Zur Einstimmung machen wir es uns mit einem Aperitif – Prosecco küsst hausgemachte Ingwerschorle, in Metropoltheater-Fachkreisen „Ingo“ genannt – und ein paar feinen Antipasti im Café gemütlich. Langsam trudeln die übrigen Gäste ein bis jeder Tisch, die Bar und das Foyer gut gefüllt sind.

Geheimtippmuenchen Kultur Theater Metropoltheater2 – ©wunderland media GmbH
So kann man es sich gut gehen lassen…
© wunderland media GmbH

Was wird denn hier gespielt? Zum aktuellen Programm

Was derzeit für Stücke aufgeführt werden, erfahrt ihr auf der Website des Metropoltheaters. Und dort bekommt ihr natürlich auch direkt eure Tickets.

Der Blick auf die Bühne: Weniger ist mehr

Die Eröffnungs-Szene: klassisch Metropol, wie wir im Nachhinein erfahren. Dunkel gekleidete Figuren unter schwarzen Regenschirmen stehen am Grab einer Frau. Es regnet. Doch nicht vom Himmel, sondern nur für die Ohren. Das Tropfen des Wassers, zischender Wind – jede Akustik wird von den Schauspielern, die im Hintergrund auf Stühlen sitzend auf ihren Einsatz warten, selber umgesetzt. Wir Zuschauer sehen und erleben: Eine Familie, die ihr tragisches Schicksal selbst strickt. Symbolische Kunstgriffe sind eine der Spezialitäten des Metropoltheaters. Eine Requisite ist hier nie nur eine Requisite. Alles ist Teil einer raffinierten Gesamtinszenierung, die mit ihrer eigenen Symbolik und mit der Vorstellungskraft des Publikums spielt.

Unser Fazit: Kultfaktor durch und durch!

Je weniger Dinge die Bühne ausstatten, desto mehr müssen uns Handlung und Figuren überzeugen. Und das tun sie. Und darum kommen wir gerne wieder. Beim nächsten Mal mit den Eltern, die beim Blick in die Foyer-Vitrinen voll von alten Radios und Co. sicher ein bisschen nostalgisch werden. Aber das macht ein besonderes Theater eben aus – es verbindet Generationen. Und trägt dazu bei, das alte Kulturschätze gefeiert und damit erhalten bleiben. Danke dafür, liebes Metropoltheater. 

Unbedingt früh genug! Im (Wohn-)Gebiet rund um das Theater herrscht Parkplatzmangel – vor allem in der Abendzeit. Aber das Team Metropoltheater hat vorgesorgt: Aus Rücksicht auf die Nachbarn wird der öffentliche Parkplatz Floriansmühlstr./Ecke Sondermeierstr., 400m östlich vom Metropoltheater auf der anderen Seite der Freisinger Landstraße, empfohlen. Das Parken dort ist umsonst. Öffentlich seid ihr vom Marienplatz aus aber auch nur knappe 20 Min. unterwegs.

Die Metropoltheater Crew hat’s raus! Um die Pause für euch maximal entspannt zu gestalten, bieten sie euch an, dass ihr schon vor der Vorstellung Drinks und Snacks bestellen könnt. Die werden euch dann an einen vorher festgelegten Platz gestellt und mit eurem Namen versehen, sodass ihr direkt die Kehle benetzen und den kleinen Hunger stillen könnt.

Stellt sich noch die Frage mit was sich der Hunger stillen lässt. Klar, Schnitzelwagenräder bekommt ihr hier nicht, aber ihr seid halt auch im Theater. Da geht man nicht ausgehungert hin (Nicht, dass uns das nicht auch schon passiert ist.) Kleine Nettigkeiten wie z.B. Panini mit Bergkäse und Co., Oliven und Weinblätter als Antipasti etc. vertreiben aber zumindest den ersten Hunger. Und sind auch mehr als fair bepreist. Nachtisch? Eiskonfekt – für’s Retrofeeling.

Karten kosten je nach Stück und Vorstellung ab 13 Euro (ermäßigt).

Wir lieben Theater! Vorhang auf: