Die Schwestern Alexa und Laura haben ihr Viertel Laim ordentlich aufgepeppt und in der Nähe der S-Bahn einen Ort zum Verweilen erschaffen: Das Café Sternchen. Ein Mekka für All-Day-in-der-Sonne-Sitzer*innen. Wir haben uns das Ganze mal angeschaut und können sagen: Jep, hier bleibt man gerne etwas länger … Warum und wieso? Weiterlesen und wohlfühlen!
„Was früher mal ein Parkplatz war, ist heute eine Minibar.“ So ging der Spruch doch, oder? Im Fall des Kulturcafé Steinchen ist es aber eigentlich keine Minibar, sondern eher eine absolute „Chill Out Area“. Also, Drinks gibt es schon, genauso aber auch Kaffee, Snacks, Kuchen, Frühstück oder Weißwürste. Also wirklich alles da, um es den ganzen Tag easy hier auszuhalten. Bis 22 Uhr könnt ihr das auch tun. Anfang Juli 2020 hatte sich der bisher sehr triste Parkplatz schlagartig verwandelt. Früher eine Art Müllhalde für McDonalds Abfälle, heute eine Ruhestätte mitten in Laim. Unlängst von der Hauptstraße, fühlt man sich hier ein bisschen wie auf dem Land im Garten der Wilden Hühner. Bauwägen (ohne Hühner, dafür mit Tauben drauf), Baustämme zum Sitzen und eine Holzeisenbahn für Kinder laden Groß und Klein ein. Aber auch die Macherinnen Alexa und Laura tragen selber sehr viel zur schönen Atmosphäre bei. Die beiden Schwestern wohnen in Laim. So etwas wie das eigene Café hätten sie schon immer vermisst in der Nachbarschaft, verraten sie uns im Interview. Und dann haben sie es eben einfach selbstgemacht.
Laura hat durch eine Hotelfachausbildung Erfahrung in der Gastronomie. Nach dem Job auf einem Kreuzfahrtschiff, im Restraurant Tantris und auf einer Hütte kommt jetzt das Outdoorcafé. Ihre Schwester Alexa kommt aus der Eventbranche und konnte auch dort schon ein bisschen Gastronomie-Luft schnuppern. „Die Idee von einem eigenen Café haben wir eigentlich schon lang. Laura kam dann an diesem Parkplatz vorbei, rief mich an und meinte: „Wir haben es!“ Eine Woche später haben wir unser Konzept dem Bezirksausschuss in Laim vorgestellt. Mit allem Drum und Dran hat es dann doch ein Jahr gedauert – ist schon echt ein Behördendschungel“, erzählt Alexa die Vorgeschichte. Zuerst gab es auch die Idee von einem alten Bauernhof als Eventlocation. Man merkt recht schnell: Die beiden verspüren einen Bezug zur Natur. Und das spiegelt sich auch hier im Design wider. Viel Holz, viele Pflanzen, vieles spielt sich outdoor ab. Ganz klar: ihr Café sticht heraus aus dem sonst so befahrenen und eher tristen Teil von Laim. Wie eine Art „Fremdkörper“, der sich aber wunderbar einfügt und der Umgebung mehr als gut tut.
Draußen haben rund 75 Leute Platz, ein urig eingerichteter Bauwagen leistet circa 20 Personen Unterschlupf bei schlechtem Wetter. „Gerade am Wochenende ist es echt voll, da setzen sich die Leute auch einfach noch auf die Stufen, Hauptsache sie haben einen Platz“, erzählen uns die beiden Laimerinnen. Das Konzept scheint also gut anzukommen. Doch was genau beinhaltet das Konzept eigentlich? „Wir wollten einen Ort schaffen, den wir selbst auch gerne besuchen würden. Ein lässiges Café, in dem man die Füße hochlegen kann. Wir haben mehrere kleine Snacks – süß und herzhaft – so kann man den ganzen Tag hier verbringen und immer wieder eine Kleinigkeit essen und trinken. Von Kaffee bis Aperitif haben wir alles da.“ Natürlich – ihr kennt uns – haben wir ein paar der Leckereien für euch vorgekostet. Mit dem Geheimtipp München Gütesiegel ausgezeichnet: Das Rote Beete Muß und der Graupensalat – zum Reinlegen. Und nicht nur uns schmeckt es: „In unserem Businessplan steht, dass wir ein Ort für jede und jeden erschaffen wollen. Es ist genau das eingetreten, was wir uns ausgemalt haben“, erzählt uns Alexa. Mamas mit Kind, ältere Leute, Berufstätige aus der Gegend und junge Menschen, die zum Afterwork kommen – das Publikum ist sehr gemischt. „Da kriege ich gleich Gänsehaut, das ist crazy“, kommentiert Alexa. Wir haben einfach aufgesperrt und dann ist das genau so passiert, wie wir es uns gewünscht haben. Wir bekommen so viel positives Feedback und die Leute bedanken sich, dass wir diesen Ort erschaffen haben.“ Und wir? Wir freuen uns mit. Denn auf diesem ehemaligen Parkplatz herrscht ganz viel Liebe. Unter anderem auch deswegen, weil Family & Friends die beiden Macherinnen als Team unterstützen.
Nicht nur die beiden Schwestern Alexa und Laura arbeiten hier. Auch ihre Mutter, die dritte Schwester, der Vater, der Freund… Alle haben ihre Finger im Spiel. Diese familiäre Herzlichkeit spürt man. „Personalabrechnung, Lieferungen, Hausmeistersachen – das macht alles die Familie. Unsere Mitarbeiter sind alle vom Handballverein SV München Laim. Wir beide spielen dort seit über 30 Jahren Handball und werden vom Team unterstützt. Auch viele Studenten haben wir im Team. Es ist einfach schön, wenn man sich kennt. Das Vertrauen ist von Anfang an da und man weiß, wie man miteinander umgehen muss. Und wen man morgens vielleicht erstmal eine halbe Stunde seinen Kaffee trinken lässt,“ scherzt Alexa. Können wir bitte auch Teil von eurer großen Familie werden? Wir bewerben uns hiermit offiziell. Und bis der nächste Nebenjob frei wird, kommen wir immer mal wieder vorbei und schlürfen einfach den herrlichen Kaffee in der Sonne.