Ob eine Kultkneipe eine wahre Institution ist, erkennt man daran, dass anlässlich ihrer Vertreibung die krasseste Bombe der Stadt gezündet wird. So kann man es zumindest bei der alten Schwabinger 7 sehen.
Als sie ihren alten Standort in der Feilitzschstaße 7 zugunsten hipper Geldsackarchitektur 2011 räumen musste, entbrannten sofort Proteste. Gentrification ist nicht nur zum Modewort geworden, sondern auch zur krassen Realität in unserem schönen München. Das fällt natürlich hier noch viel mehr ins Gewicht als in einer Stadt, die Hunderte Quadratmeter leer stehende Fläche zum Austoben bietet (Ja, wir meinen Berlin). Also machten sich Hunderte Protestler auf die schöne Gammel-Ecke an der Münchner Freiheit zu retten. Ohne Erfolg.
Über zehn Jahre später sind keine Wunden mehr sichtbar und es ist Bier über die Sache gewachsen. Die Schwasi beglückt das Volk schon längst wieder und zeigt, dass nicht alle Biomärkte mit Sojaangebot, die eine Kneipe vertreiben, böse sind. All dies und noch viel mehr, führt dazu, dass wir die Schwabinger 7 einfach lieben. Zum Feiern, zum Grölen, zum kultivierten Bierkonsum, zum Abstürzen und zum Theken-philosophieren. Schwabing ist nicht tot, Schwabing ist unzerstörbar!