Münchner Kultläden #10 Stammtisch-Feeling im Weißen Schneider Bräuhaus

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Wir geben zu, wir waren etwas voreingenommen. Denn ein Wirtshaus mitten in der Stadt – könnte eine große Touristenfalle sein. Deshalb waren wir umso erstaunter, als wir auf einen Teller Käsespätzle im Weißen Bräuhaus waren. Denn hier steppt der Stammtisch. Wir müssen zugeben, der neue Name der Wirtschaft lautet „Schneider Bräuhaus“, doch bei uns nostalgischen Münchnern ist und bleibt es das Weiße Bräuhaus. Wer also in der Altstadt auf der Suche nach einem traditionellen Wirtshaus ist, ist hier alles andere als verkehrt. Und pssst… für den Kohldampf ist auch gesorgt. Also auch für den ganz Großen. Denn das Essens schmeckt nicht nur bayrisch, es ist quasi ganz Bayern auf einem Teller. Geschichtsstunde inklusive: Im Weißen Bräuhaus wurde nämlich das Weißbier geboren. Darauf erst mal ein Prosit der Gemütlichkeit…

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Stammtisch-Vibes in der Innenstadt.
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Gemütliche Ecken für einen Schafkopf-Abend.
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Die Karte hält so einige Schmankerl bereit.
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Heimatgefühl im Glas

Ist das nicht Bayern pur?! – Ihr geht in ein Wirtshaus, die Kellnerin im Dirndl winkt euch freudestrahlend herbei, „Servus, Xaver, hockt’s euch da her!“ Bekannte Gesichter, gemeinsame Erinnerungen bei zu viel Bier und Kartenspielen – das ist es, was die „bayrische Gmiatlichkeit“ ausmacht. Auch dafür lieben wir den Freistaat. Teil des Stammtischs, Teil der Crew (und ja, wir zitieren hier ganz frei Captain Jack Sparrow). Auch auf der Black Pearl gab es mal einen Schnaps aufs Haus, äh aufs Schiff. Rum wird im Weißen Bräuhaus aber lieber gegen einen schönen Obstler oder einen fruchtigen Willy eingetauscht, der Chef bringt ihn persönlich. Und auch die neuen Mitglieder werden liebevoll aufgenommen, so entstehen Gespräche mit Leuten, die an diesem Tisch schon gefühlt ihr halbes Leben sitzen. Scheut euch also nicht, euch einfach mal wo dazuzusetzen (vorher fragen schadet natürlich nicht) – die „Gschichtn vom Stammtisch“ sind besser als jedes Theaterstück. Und die Touristen? Haben wir bei unseren Besuchen tatsächlich noch nicht entdeckt. Aber selbst wenn: wir Bayern sind ja durchaus offene und hilfsbereite Personen. Sagt man uns ja weltweit nach…

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Die Geburtsstunde des Weißbiers

Das Weiße Bräuhaus gehört zur Schneider Weißen. Somit ist das Getränk des Hauses eigentlich das Weißbier. Hier gibt es neben dem normalen Weißbier noch Dunkles, Kristallweiße, Festweiße, Hopfenweiße und und und. Insgesamt neun verschiedene Sorten – da kann man sich wirklich durchprobieren. Trotzdem ist natürlich für jeden anderen Durst ebenso gesorgt. Als normales Helles bietet das Bräuhaus Tegernseer Hell, natürlich gibt es auch Radler, Saftschorlen oder einfach ein kleines stilles Wasser. Diese heiligen Hallen gehören zu den ältesten Wirtshäusern in ganz München. Vor 150 Jahren wurde genau hier das erste Weißbier gebraut. Quasi eine Geschichtsexkursion in flüssiger Form, denn hier bekommt ihr das Urgestein der Weißbiere auch heute noch ausgeschenkt. Schlaumeier aufgepasst: Das Weißbier war früher nur den Adligen vorbehalten. Wir fühlen uns beim ersten Schluck also direkt mal ganz königlich. Und bitte, liebe Touristen: Es heißt Weißbier, nicht Weizen, darauf müssen wir bestehen. Denn das Weißbier gehört nun einmal zum Kulturgut unserer Heimat.

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Eine Riesenauswahl an Bier.
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Eine Reise durch die bayrische Küche

Die Münchner Kronfleischküche ist neben den klassischen bayrischen Gerichten ein besonderes Schmankerl. Aber was ist das eigentlich genau? Herz, Leber, Zunge – eigentlich alles, was das Tier zu bieten hat. Junge Trendköche nennen es „nose to tail“, im Weißen Bräuhaus braucht es kein Anglizismus-Schnickschnack, da benennt man deftig, was deftig ist. Wer sich langsam mal ran wagen will, dem empfehlen wir das 5-Gänge-Menü für faire 24,90€. Kann man auch sehr gut teilen und so hat man am Ende von allem etwas probiert. Wer sich nicht traut, ist trotzdem bedient: Käsespätzle für 10,90 €, frische Bauernsalate für unter 10 €, klassischer Schweinsbraten für 12,90 € (mit viel Kruste, so wie wir das lieben) oder Fischgerichte ab 14 €. Die Auswahl an Gerichten ist so riesig wie die flächige Karte, die wir uns vor die Nase halten. Denn nicht nur Abend- oder Mittagsgerichte sind aufgeführt, sondern auch typisch bayrische Frühstücksschmankerl. Das Sonntagsfrühshoppen im „Weißen“ –  auch das ist ein Erlebnis. Und die Lebensmittel? Kommen alle aus der Region. Das nennen wir wirklich Tradition.

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Die berühmte Schneider Weiße.
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Von der Schwemme bis in den Biergarten

Die Schwemme, die Münchner Stub’n, das Sägereck oder im Sommer der Biergarten – auf zwei Stockwerken ist wohl wirklich für jeden der richtige Platz dabei. Wenn es denn noch einen Platz gibt. Denn obwohl das Weiße Bräuhaus von der Größe einem zweiten Schrank ins Königreich Narnia gleicht, ist es in der Regel rappelvoll. Und das bei täglichen Öffnungszeiten von acht Uhr morgens bis halb eins nachts. Aber die langen, hölzernen Tafeln lassen sich ja auch wunderbar teilen. Kleine Tische gibt es selten, es geht ja um das Miteinander. Wir sind auf jeden Fall erleichtert, dass es im schönen Tal noch einen Ort gibt, an dem man sich seinen bayrischen Wurzeln ganz nah fühlen kann. Wie wäre es eigentlich mal mit einem Geheimtipp München Stammtisch?! Wir denken da mal drüber nach…

Kultplaces… …sind Tradition in München!

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Münchner Kultläden #9 Der Kustermann

Das Traditionshaus Kustermann kann sich auf eine langjährige Familietradition berufen – immerhin ist es schon seit 1798 fest im Münchner Stadtkern verankert. Das Fachgeschäft und seine Geschichte haben wir uns genauer angeguckt: Witzige Fakten, das allumfassende Sortiment und die beeindruckenden Ereignisse haben wir hier für euch zusammengefasst.