Fußballkneipe Stadion Echtes Fanfeeling in der Schleißheimer Straße

Münchner Kultkneipe für das Fußballerherz

Aktuell kennt es jeder Fußballfan: Samstag, 15.30 Uhr, der Fernseher läuft und die Bundesliga versprüht noch weniger Charme als ein mittelmäßiger Kreisligakick. Geisterspiele sind nun wirklich nicht das, was das Fußballerherz begehrt. Für alle, die sich nicht damit begnügen wollen, Fußball nur noch alleine auf dem Sofa zu erleben, haben wir da einen Tipp: Das Stadion an der Schleißheimer Straßelässt keinen Fan im Stich und versorgt uns auch in diesem eher tristen Corona-Fußball Sommer mit Stadionstimmung. Von der dritten Liga bis zur Championsleague ist alles dabei. Nicht umsonst ging der Pokal für die Fußball-Kneipe des Jahres 2019 an das Münchner Fanlokal.

Fußballkultur zum Anfassen im Stadion an der Schleißheimer Strasse. Die Bilder sind übrigens vor Corona entstanden – ©wunderland media GmbH
Fußballkultur zum Anfassen im Stadion an der Schleißheimer Strasse. Die Bilder sind übrigens vor Corona entstanden
© wunderland media GmbH
Für die perfekte Sicht aus jeder Ecke gibt es in der Stadionbar genug Bildschirme – ©wunderland media GmbH
Für die perfekte Sicht aus jeder Ecke gibt es in der Stadionbar genug Bildschirme
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Bodenständig, ganz ohne Münchner Hochglanz willkommen im Stadion! – ©wunderland media GmbH
Bodenständig, ganz ohne Münchner Hochglanz – willkommen im Stadion!
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Eine Fankultur der Toleranz

Seit Jahren gilt die Fußballkneipe als Institution für Fußballfans. Hier gilt das einmalige Konzept: Egal, für welchen Verein das Fanherz schlägt, im Stadion sitzen Schalke-Anhänger neben Borussen und 60er neben den Roten. Und das ganz harmonisch. Auch Michel und Holle, die Inhaber der Stadionbar, schwärmen von der Überparteilichkeit ihrer Kneipe.

Bei uns im Stadion ist Toleranz das wichtigste.
Es sind alle Fans willkommen … und es gibt Bier.

Michael Jachan aka „Michel“, Mitgründer der Fußballkneipe Stadion

"Michel" und "Holle", die Inhaber der Stadionbar
"Michel" und "Holle", die Inhaber der Stadionbar

Türpolitik mit (Fußballer)-Herz

Wir treffen die beiden – als Corona noch nicht in town war – kurz vor einer Bundesligapartie zwischen Gladbach und Köln. Man könnte meinen, dass es sich hier nicht gerade um ein Gipfeltreffen handelt, die Hütte ist trotzdem voll. Fans aller Couleur betreten das Stadion und werden dabei persönlich von Holle im FC Liverpool Trikot empfangen. Die besondere Türpolitik zeigt, dass es im Stadion ein bisschen zugeht, wie im Kreise der eigenen Kumpels. Holle und Michel begrüßen die vielen Stammgäste persönlich und weisen Ihnen einen Stadionplatz zu. Wer früh reserviert, ist auf der sicheren Seite. Aber auch Kurzentschlossene kommen auf ihre Kosten. Ungefähr 35 Plätze werden an jedem Spieltag zunächst freigehalten und nach dem first come first serve Prinzip vergeben. Früh kommen lohnt sich also.

Hereinspaziert bitte! – ©wunderland media GmbH
Hereinspaziert bitte!
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Aber: Wer einen Platz ergattern will, sollte reservieren oder sehr früh kommen – ©wunderland media GmbH
Aber: Wer einen Platz ergattern will, sollte reservieren oder sehr früh kommen
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An der Tür werden wir persönlich begrüßt – ©wunderland media GmbH
An der Tür werden wir persönlich begrüßt
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Nostalgie zum Anfassen

Die Wartezeit bis zum Anpfiff lässt sich einfach überbrücken. Denn zum Einen gibt es neben viel Bier auch Herzhaftes, wie zum Beispiel das „Calli“ Schnitzel oder die klassische Stadion-Rote. Und zum anderen gibt es in den heiligen Hallen der Kneipe einiges zu entdecken. Wer zum ersten Mal dort ist, wird schnell merken, dass es in keiner Ecke an Fußballkultur in seiner Reinform mangelt. Die Wände und Decken sind neben den Leinwänden voll mit Klubschals, Trikots, Wimpeln und Mitbringseln, die auch bei uns nostalgische Gefühle wecken. Egal, ob „Tribüne“, „Stehplatzblock“ oder „Spielertunnel“ – wohin man auch blickt, sind Relikte aus alten Fußballtagen versteckt. Über die Jahre hat sich so einiges angesammelt worüber selbst so manches Fußballmuseum neidisch wäre. Wir bestaunen zum Beispiel ein deutsches WM-Trikot von der nie vergessenen Weltmeisterschaft 2014, getragen vom echten Miro Klose. Auch der Blick nach oben zeigt in der schlüssigen Architektur der Kneipe ein Highlight. Auf einem Kunstrasen-Spielfeld ist die Aufstellung zweier Mannschaften zu erkennen. Michel verrät uns: hier tritt die beste deutsche Elf gegen eine legendäre Skandaltruppe mit Personalien wie Thorsten Legat und Mario Basler an. Die Idee entspringt der Fußballtrainer Legende Max Merkel, der im Training seine Alkoholsünder gegen die Anti-Alkoholiker hat antreten lassen. Ergebnis: 7:1 für die Skandaltruppe. Wir schließen uns an: „Sauft’s weiter!“

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – aber was passiert dazwischen?

Neben Public Viewing und kollektiver Ekstase, gibt es im Stadion auch regelmäßig Podiumsdiskussionen, Lesungen, Stand-Up Comedy und ein Fußball-Quiz. Dabei wird auch kritisch über aktuelle Themen der Fußballwelt gesprochen. So war zum Beispiel schon einmal Theresa Enke zu Gast, die Ehefrau des auf tragische Weise verstorbenen Fußballers Robert Enke, um für das wichtige Thema Depressionen im Profisport zu sensibilisieren. Auch die Prominenz lässt sich blicken. Gäste wie Mats Hummels, Uli Hoeneß, Frank Buschmann, Wolff-Christoph Fuss, Sepp Maier und viele weitere waren schon im Stadion zu Besuch. Manche in der Rolle des Fans, wieder andere in der Expertenrunde. Die Infos zu aktuellen Veranstaltungen findet Ihr übrigens auf der Facebookseite der Stadionbar. Wir sind begeistert und legen fest: Unsere Fan-Halbe trinken wir nicht mehr alleine auf dem Sofa, sondern lieber in bester Gesellschaft in unserer neuen Lieblingsfußballkneipe. Wenn es das nächste Mal heißt: „Wir gehen heute ins Stadion“ wisst ihr also wo Ihr uns findet.