Black Lives Matter 7 Tipps gegen Rassismus

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Ich bin Leonie, weiß, weiblich und rundum privilegiert. Ich wurde noch nie aufgrund meiner Hautfarbe oder meiner Herkunft diskriminiert und werde es wohl auch nie erfahren. Aber nur weil ich diese Erfahrungen nicht gemacht habe, heißt es nicht, dass mich Rassismus nichts angeht. Gerade heute ist es wichtig, dass auch weiße Menschen, die keine rassistischen Erfahrungen machen, sich aktiv antirassistisch positionieren, ihre Privilegien hinterfragen und People of Color nicht nur während der internationalen Wochen gegen Rassismus solidarisch unterstützen.

Was sind Privilegien?

Privilegien beschreiben die Vorteile, die manche Menschen von Geburt an haben. Das können Hautfarbe, wohlhabende Eltern, ein sicheres Herkunftsland, das Geschlecht, ein hohes Bildungsniveau, keine Behinderung oder auch eine gesellschaftlich akzeptierte sexuelle Orientierung sein.

Diese Privilegien werden dir in die Liege gelegt. Oft passiert es, dass Privilegierte nicht mal realisieren, dass sie Privilegien besitzen und es im Leben in bestimmten Situationen deutlich einfacher haben.

Ja, es gibt Rassismus in München!

Oft wird in Talkshows zuerst diskutiert, ob es strukturellen Rassismus in Deutschland überhaupt gibt. Ich beantworte diese Frage mal kurz: Ja, es gibt strukturellen Rassismus in Deutschland und ja, es gibt ihn auch in München. Was ihr dagegen machen könnt? Hier kommen 7 Tipps!

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DER ERSTE SCHRITT:

Lernen & weiterbilden

er ersten Schritte, um rassismuskritischer zu werden, sind zuhören und reflektieren. In Hörbüchern wie Exit Rasicm: Rassismuskritisch denken lernen von Tupoka Ogette findet ihr einen kostenlos Einstieg in die Thematik. Natürlich gibt es noch viel mehr Literatur, Podcasts und auch Serien und Filme, hier eine kleine Auswahl:

Buch & Hörbuch:
Was Weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen – Alice Hasters
Dokumentarfilm:
I am not your Negro – Basiert auf den Texten von James Baldwin
Buch:
The Nickel Boys & Underground Railroad – Colson Whitehead
Buch: 
Why I’m No Longer Talking To White People About Race – Reni Eddo-Lodge
Podcast:
tupodcast – von Tupoka Ogette
Buch:
Deutschland Schwarz Weiß – Noah Sow

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KNOW YOUR FACTS

Informieren via Social Media

Auch wenn ihr finanziell aktuell nicht so gut dasteht: Auf Instagram findet ihr kostenlose Bildungsarbeit in großen Mengen. Hier kommen ein paar JournalistInnen, AutorInnen, ModeratorInnen und Seiten, denen ihr spätestens jetzt folgen solltet!

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AUFKLÄRUNG

Mit Familie und Freunden sprechen

Auch sehr wichtig: mit Familie und Freunden sprechen! Oft sind Menschen rassistisch, ohne es selber wahrzunehmen. Was dagegen hilft: Reden, sprechen und aufzeigen, was daran rassistisch ist und warum. Die Autorin Jen Winston hat einen kurzen knackigen Guide dazu rausgebracht – ihr findet ihn hier!

Kleiner Tipp: Familienmitgliedern zum Beispiel eine kleine Geschichte erzählen, wie das eigene weiße Privileg einen geschützt oder bevorteilt hat.

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SUPPORT, SUPPORT, SUPPORT

Projekte und Small Businesses unterstützen

Ihr würdet gerne mehr Projekte und Events unterstützen, die von PoC geführt werden? Kein Problem, auf Seiten wie blackwomeninbusiness & foggermany findet ihr regelmäßig Black Business Events. Außerdem gibt es einige tolle Münchner Läden & Shops die sich über euren Support freuen.

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JEDER BETRAG ZÄHLT!

Geld spenden

Natürlich lassen sich Vereine und Projekte nicht mit Likes und Liebe finanzieren. Schon kleine monatliche Beiträge machen den Unterschied! Unterstützen könnt ihr zum Beispiel die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. Damit finanziert ihr die Umsetzung von Räumen und Aktivitäten für schwarze Kinder- und Jugendliche, die Anzeige von rassistischer Diskriminierung, Benachteiligungen, Ausbeutung und mehr.

Der ISD-Bund ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein: „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Interessen schwarzer Menschen in Deutschland zu vertreten und für Gerechtigkeit in der Migrationsgesellschaft einzustehen.“

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NICHT ZURÜCKLEHNEN!

An (digitalen) Veranstaltungen teilnehmen

Nur weil es aktuell nicht möglich ist, auf Demonstrationen zu gehen, bedeutet das noch lange nicht, dass man sich entspannt und mit gutem Gewissen zurücklehnen kann. Im Gegenteil, gerade jetzt sollte man zeigen, dass man sich mit dem Thema beschäftigt und tatkräftig unterstützt! Die internationalen Wochen gegen Rassismus finden vom 15. Bis zum 28. März 2021 statt und es gibt zahlreiche Vorträge, die ihr euch online anschauen könnt. Schaut mal auf der Website nach, dort findet ihr jede Menge Infos und Tipps, auch außerhalb der internationalen Wochen gegen Rassismus.

Ein kleiner Tipp, für die Zeit, wenn Demos wieder erlaubt sind:  Die Illustratorin Eva Dietrich (IG: leelacat) hat ein sehr gutes Instagram Story Highlight für „Weiße Mitdemonstrierende“ angelegt.

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Meinung äußern!

Anti-Rassistisch sein

Und wahrscheinlich das Wichtigste: Bleibt aktiv und antirassistisch. Wenn ihr bemerkt, dass in eurem Alltag eine Person rassistisch behandelt wird, greift ein. Fragt, ob ihr helfen könnt, unterstütz die diskriminierende Person und positioniert euch klar gegen Rassismus. Hört nicht weg, schaut nicht weg, denn #whitesilencekills.

Weiße Menschen tragen Verantwortung, an jeder Stelle der Gesellschaft Rassismus mit zu demonstrieren. Ein kollektives Schweigen darf nie wieder einsetzen. Deshalb: Bleibt aktiv, wach und in Bewegung!

Tupoka Ogette